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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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ungefähr so funktioniert, wie sie es geplant hatten, nur wusste Eve damals nicht, dass Genevieve Tim von der Universität her kannte.
    “Ich fragte, ob sie eine Minute Zeit für mich hätte, und wir setzten uns in unseren Bus. Sie wusste natürlich nicht, dass Marty hinten versteckt war, und als ich losfuhr, verband er ihr die Augen. Wir mussten ihr schließlich zusätzlich auch noch Handschellen anlegen, weil sie immer wieder versuchte, ins Lenkrad zu fassen.”
    Man sah, wie der Gouverneur einen Arm um seine Tochter Vivian legte, die mit gesenktem Kopf und an den Mund gepresster Faust dasaß.
    “Sind Sie direkt zur Hütte gefahren?”
    “Ja.”
    “Und was geschah, als sie bei der Hütte ankamen?”
    Das war’s, dachte Eve. Jetzt kommt’s.
    “Wir haben sie dort angebunden und sind nach Jacksonville gefahren, um von Terry Newhouse aus zu telefonieren.”
    Sie angebunden? Eve beugte sich nach vorne, die Schmerzen in ihren Handgelenken waren vergessen.
    “Sie haben sie allein in der Hütte zurückgelassen?” Schreiner sah ihn an, als ob er ihm nicht glaubte.
    “Ja.”
    “Mein Gott”, rief Eve aus.
    “Wo haben Sie sie festgebunden?”
    “Auf dem Sofa. Ihre Hände und Füße waren gefesselt.”
    “Sie lag?”
    “Ja.”
    “Waren ihre Augen noch immer verbunden?”
    “Nein.”
    “Die Augen waren also nicht verbunden”, bekräftigte Schreiner, als ob das für ihn von großer Bedeutung wäre. “Und die Pistole, die bei Mrs. Russells Leiche gefunden wurde, gehörte die Ihnen?”
    “Ja.”
    “Haben Sie sie benutzt?”
    “Nein.”
    “Und doch wurde eine Kugel aus dieser Pistole – aus
Ihrer
Pistole – in der Badezimmerwand gefunden.”
    “Ich weiß nicht, wie sie da hineingekommen ist”, sagte Tim. “Vielleicht hat mein Bruder sie abgefeuert.”
    “Hätten Sie das nicht bemerkt?”
    “Vielleicht habe ich ja auch für ein paar Minuten die Hütte verlassen.”
    “Lügner!”
, rief jemand aus dem Zuschauerraum, und die Kamera schwenkte hinüber. Vivian Russell war mit zornesrotem Gesicht aufgesprungen. “Hören Sie auf, zu lügen!”, schrie sie Tim an.
    Ihr Vater stand nun ebenfalls auf, legte einen Arm um seine Tochter und versuchte, sie zum Hinsetzen zu bewegen.
    “Er erfindet das doch nur, merken Sie das nicht?” Vivian starrte den Richter an.
    “Setzen Sie sich, Miss Russell”, sagte der Richter.
    Vivian biss sich auf die Lippen und sank wieder auf die Bank.
    “Bitte fahren Sie fort”, sagte der Richter zu Schreiner.
    “Haben Sie Mrs. Russell in oder in der Nähe der Hütte umgebracht?”
    “Ich habe sie nicht getötet”, antwortete Russell.
    “Ihr Bruder?”
    “Keiner von uns hat sie getötet.”
    “Haben Sie Mr. Newhouse gesagt, dass sie jemanden mit in die Hütte nehmen würden, um auf Mrs. Russell aufzupassen?”
    “Ja”, sagte Tim. “Das haben wir behauptet, weil er uns für verrückt gehalten hätte, sie allein zu lassen. Und das waren wir ja auch.”
    “Warum blieb denn niemand von Ihnen – Sie oder Ihr Bruder – bei Mrs. Russell?”
    “Wir dachten, es wäre in Ordnung. Dass sie sowieso nicht weglaufen könnte, selbst wenn sie sich von ihren Fesseln befreit hätte.”
    Eve war so vertieft in den Prozess, dass sie Jacks Heimkommen gar nicht bemerkt hatte. Sie schnappte erschrocken nach Luft.
    “Hallo”, sagte er.
    “Hast du mich erschreckt. Wie lange stehst du da schon?”
    “Bin gerade erst gekommen.” Er durchquerte das Zimmer und setzte sich neben sie aufs Sofa. “Ich habe gehört, dass du dich krankgemeldet hast, deswegen wollte ich in meiner Pause mal nach dir sehen.” Er blickte ihr prüfend ins Gesicht. “Was ist denn los?”
    “Mir geht’s gut. Mir war heute Morgen nur etwas komisch.” Während sie mit ihm sprach, versuchte sie zu verstehen, was im Fernsehen gesprochen wurde.
    “Gibt es was Neues?”, fragte Jack.
    “Es sagt gerade Tim … Timothy Gleason sagt gerade aus”, erklärte sie.
    Schreiner sprach mit seiner kraftvollen, eindringlichen Stimme. “… und Sie erwarten wirklich, dass wir Ihnen das abnehmen? Dass irgendjemand zufällig über diese Hütte am Ende der Welt gestolpert ist, Mrs. Russell tötete, irgendwie an ihr Baby kam und …”
    “Ich weiß nicht, was geschehen ist, das sagte ich doch. Ich weiß nur, dass die Hütte leer war, als Marty und ich zurückkamen. Wir dachten, sie wäre getürmt und hätte die Pistole mitgenommen. Es war ein ganz schöner Schock, als wir hörten, dass sie nie zurückkam. Ich habe mich immer

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