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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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“Hast du davon noch immer nicht genug?”
    “Ich würde gern noch etwas länger schauen. Ich gehe ins Wohnzimmer.”
    “Na gut.” Jack gab ihr einen Kuss. “Bleib nicht zu lange wach, ja?”
    Lächelnd stieg sie aus dem Bett. “Versprochen.”
    Im Wohnzimmer schaltete sie den Fernseher in dem Moment ein, in dem der nächste Zeuge der Staatsanwaltschaft aufgerufen wurde. Terry Newhouse war jener Freund von Tim, der ihm in Jacksonville das Haus zur Verfügung gestellt hatte, von dem aus der Gouverneur angerufen worden war.
    “Wussten Sie, was die beiden Brüder vorhatten?”, fragte Schreiner, nachdem Newhouse vereidigt worden war.
    Newhouse nickte. “So ziemlich, ja.”
    “Was hatten sie Ihnen über den Aufenthaltsort der entführten Frau gesagt?”
    “Sie würde in einer Hütte von jemandem bewacht.”
    Eve verkrampfte die Hände im Schoß.
    “Wussten Sie, von wem?”
    “Nein, Sir.”
    “Wissen Sie, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte?”
    “Ich glaube, es war eine Frau. Ich dachte damals, dass es sich vielleicht um Tims Freundin handelte, aber ich weiß nicht mehr, wie ich darauf kam. Ich meine, ich weiß nicht, ob er mir so was gesagt hat oder nicht.”
    “Erinnern Sie sich an den Namen der Freundin?”
    Eve hielt die Luft an, doch Newhouse schüttelte den Kopf. “Wie schon gesagt bin ich ja nicht mal sicher, dass es sich um ein Mädchen gehandelt hat.” Er schien ein wenig gereizt.
    Plötzlich erinnerte Eve sich an Bets. Vielleicht würden sie glauben, dass Bets auf Genevieve aufgepasst hatte und sich später umbrachte, weil sie mit den Schuldgefühlen nicht leben konnte. Sie fühlte sich erleichtert, aber nur kurz, denn dann fiel ihr wieder ein, dass spätestens nach Tims Aussage keine Menschenseele Bets mehr verdächtigen würde.
    Am nächsten Abend sah sie die Zusammenfassung allein, weil Jack noch in der Universität war. Eine Frau, die Bets Mitbewohnerin gewesen war, trat in den Zeugenstand. Jeannie Rose war eine hübsche, einundfünfzigjährige Krankenschwester mit kurzem blondem Haar und großen, ungeheuer blauen Augen. Wusste vielleicht sie etwas von CeeCee? Zum Glück war Jack nicht zu Hause, denn diesmal hätte sie ihre Furcht nicht verbergen können.
    “Bets und Tim waren zwei Jahre ein Paar: Ich glaube, dass sie etwas über die Entführung wusste, weil sie nicht überrascht schien, aber ich bin ziemlich sicher, dass sie nicht darin verwickelt war. Zu dieser Zeit arbeiteten wir zusammen, und ich sah sie von morgens bis abends, während Tim tat … was immer er getan hat.” Ihr Blick klebte an Schreiner, und insgeheim wusste Eve, dass sie auf diese Weise Tims Anblick vermied.
    “Wo war sie zum Zeitpunkt der Entführung?”
    “Sie arbeitete mit mir. Deswegen kann sie nicht die Person gewesen sein, die auf Mrs. Russell aufpasste. Aber sie war ziemlich durcheinander. Mir gegenüber behauptete sie, dass sie Tim vermisse, der ein paar Tage in Urlaub gefahren wäre. Später, als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass sie eingeweiht gewesen sein muss.”
    Schreiner stellte ihr noch ein paar Fragen, dann nahm Tims Anwalt sie ins Kreuzverhör, doch sie bot wenig Munition für beide Seiten. Danach wurde der Prozess für diesen Tag beendet. Ein guter Tag, dachte Eve erleichtert. Jeder Tag, an dem der Name CeeCee Wilkes nicht fiel, war ein guter Tag.

48. KAPITEL
    T im sollte am fünften Prozesstag vernommen werden. Eve wartete, bis Jack das Haus verlassen hatte, dann rief sie in der Universität an und meldete sich krank. Sie würde ihren Klienten sowieso nicht zuhören können. Und sie musste einfach wissen, was Tim zu sagen hatte.
    Und so saß sie auf dem Sofa und rieb sich die schmerzenden Handgelenke, während Tim vereidigt wurde. Er sprach mit sanfter, ernster Stimme und setzte sich dann. Er wirkte sehr gefasst, doch als er tief durchatmete, konnte sie seine Anspannung erkennen. Er sah so ganz anders aus als der junge Mann, den sie einmal geliebt hatte. Vielleicht hatte er sich sogar operieren lassen. Sein Gesicht schien schmaler, die Lippen waren dünner, aber wahrscheinlich lag es an dem kahl rasierten Kopf, dass er so verändert aussah. Seine Augen allerdings waren noch immer dieselben. Daran würde sich bis an sein Lebensende nichts ändern.
    “Haben Sie Genevieve Russell entführt?”, fragte nun Sal Schreiner.
    “Ja”, antwortete Tim. “Zusammen mit meinem Bruder.”
    “Können Sie die Tat schildern?”
    Tim begann, den Abend zu beschreiben. Alles hatte

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