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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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schließlich, zu verhindern, dass Menschen verletzt werden.”
    Sie schaute auf ihren Pappteller und das unberührte Stück Pizza. Beide Männer schwiegen jetzt, als wollten sie ihr einen Moment Zeit geben, das Gesagte zu verarbeiten.
    “Wann soll es stattfinden?”, fragte sie schließlich.
    “Ein paar Tage vor Thanksgiving”, antwortete ihr Tim.
    “Und wenn der Gouverneur verspricht, Andie zu begnadigen, und es sich dann anders überlegt?”
    “Das sollte er besser nicht tun”, verkündete Marty mit drohender Stimme. “Sonst setzt Plan B ein, und ich schätze, darüber willst du lieber nichts erfahren.”
    Alarmiert starrte sie Tim an. “Was ist Plan B?”
    “Er zieht dich nur auf”, sagte Tim. “Wir brauchen keinen Plan B. Plan A ist absolut sicher.” Er schob seinen Teller weg und zündete sich eine Zigarette an. “Entscheide nicht jetzt, CeeCee. Lass uns einen schönen, entspannten Abend verbringen. Und morgen früh kannst du ja sehen, wie du darüber denkst.”
    Nach dem Abendessen gingen sie auf Tims Zimmer und liebten sich. Von der Entführung sprachen sie nicht mehr und CeeCee versuchte sie, so gut es ging, aus ihren Gedanken zu verbannen. Nachdem Tim eingeschlafen war, lag sie aber noch lange grübelnd wach. Andere Leute waren bereit, Tim und Marty zu helfen. Das war irgendwie beruhigend. Auf einmal erschien ihr der Plan nicht mehr ganz so verrückt. Sie dachte an die Fotos von Andie, an ihr wunderschönes Lächeln. Sie stellte sich vor, wie verängstigt Andie während des Prozesses gewesen sein musste. Und jetzt lag es an ihren Brüdern, alles zu tun, was in ihrer Macht stand. Niemand würde verletzt werden. Das Ziel war, zu verhindern, dass Menschen verletzt wurden. Das hatte Tim gesagt …
    Hör auf dein Herz, hatte ihre Mutter geschrieben. Triff eine Entscheidung und dann tu es.
    Und genau das hatte sie vor.

8. KAPITEL
    D u sollst wissen, was zwischen deinem Vater und mir geschehen ist. Ich lernte ihn bei einem Highschool-Ball kennen, und er haute mich völlig um. Er ging gar nicht auf unsere Schule, erst viel später fand ich heraus, dass er die Schule geschmissen hatte. Er war ein hervorragender Lügner und sehr charmant. Sein Haar sah genauso aus wie deines. Dunkel und wellig und widerspenstig und wunderschön. Um genau zu sein, war er selbst ziemlich widerspenstig und wunderschön, und deswegen habe ich mich wohl in ihn verliebt. Er war so anders.
    Als ich schwanger wurde, traute ich mich nicht, es ihm zu sagen. Ich war schon im dritten Monat, als ich mir endlich ein Herz fasste. Ich hoffte so sehr, dass er mich bitten würde, ihn zu heiraten, dass er sich um mich kümmern wollte. Ich besuchte ihn zu Hause, wir spielten Pingpong und die ganze Zeit überlegte ich fieberhaft, wie ich es ihm beibringen sollte. Als das Telefon klingelte, war er gerade auf der Toilette, und da seine Eltern nicht zu Hause waren, ging ich dran. Ein Mädchen wollte ihn sprechen. Ihr Name war Willa, und ich hörte an ihrer Stimme, wie hübsch sie sein musste. Als er von der Toilette kam, erzählte ich ihm davon, und sein Gesicht hellte sich auf. Er versuchte nicht einmal, es zu verbergen. Wir spielten weiter Pingpong, aber mir war klar, dass er die ganze Zeit an Willa dachte, weil er den Ball nicht mehr richtig traf. Als das Spiel zu Ende war, sagte er, dass er sich nicht besonders fühle und ich besser nach Hause gehen solle. Ich ging und wusste, dass ich nie mehr von ihm hören würde. Ich hatte recht.
    Kaum hatte sie Tim und Marty mitgeteilt, dass sie dabei war, fühlte sie sich wie auf einer Achterbahn. Die Fahrt begann leicht und angenehm, zu dritt arbeiteten sie den Plan noch weiter aus, aber sie wusste, dass alles immer schneller gehen und sie keine Möglichkeit mehr haben würde, auszusteigen.
    Ihre Aufgabe war zunächst, die vorgetäuschte Trennung von Tim vorzubereiten, also erfand sie Probleme, die sie mit Ronnie diskutieren konnte.
    “Als ich gestern Abend bei ihm war, hat ein Mädchen angerufen”, erzählte sie ihrer Freundin morgens beim Anziehen. Es war noch dunkel draußen.
    “Woher weißt du das?” Ronnie schlüpfte in ihre Jeans, dann blickte sie über die Schulter in den Spiegel, um zu sehen, ob ihr Hintern gut aussah.
    “Weil ich rangegangen bin.” CeeCee zerrte einen grobzinkigen Kamm durch ihr Haar. “Erst war Schweigen. Dann fragte eine Mädchenstimme nach Tim. Er schien sich zu freuen und ging in ein anderes Zimmer, um mit ihr zu sprechen.”
    Ronnie blickte sie an, die Hände in

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