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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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überzeugend, während sie die Tischplatte umklammerte.
    An der Hand eines anderen Polizisten kam Cory ins Zimmer spaziert. Als sie Eve erblickte, rannte sie los.
    “Mommy! Mommy!”, schrie sie.
    Eve umschlang überglücklich Corys zerbrechlichen Körper. “Ich bin so froh, dich zu sehen. Ach, Baby, ich bin so froh.”
    “Wir haben sie drei Straßen weiter bei dem Spielwarenladen gefunden”, berichtete der Polizist.
    Eve beugte sich zu Cory hinunter. “Wer hat dich da hingebracht, Cory?”
    “Ich bin hingelaufen.”
    Eve schüttelte den Kopf. “Das würde sie nicht tun”, sagte sie zu dem Polizisten. “Sie ist viel zu ängstlich, um einfach allein loszuziehen.”
    “Ich wollte zum Carter House”, verkündete Cory.
    “Zum Carter House? Du meinst das Cartwright House? Dort wo ich arbeite?”
    Cory nickte. “Ich musste dich finden.”
    “Aber Süße, das geht nicht. Ich arbeite sehr weit entfernt von hier. Du hättest mich niemals gefunden. Du darfst nie, nie mehr weglaufen.”
    Cory lehnte sich vor, um ihr ins Ohr zu flüstern. “Aber ich muss dir was sagen.”
    “Was denn?”
    “Caitlin sagt, dass ihre Tante bei der Geburt gestorben ist. Das Baby kam zu früh und sie ist gestorben. Und letzte Nacht hast du zu Daddy gesagt, dass du das Baby am liebsten gleich haben würdest, und da dachte ich, du hast es vielleicht schon und bist jetzt tot. Deswegen musste ich dich suchen, um dir zu sagen, dass das Baby nicht früher kommen soll, damit du nicht stirbst, Mommy.”
    “Ach, das arme kleine Ding”, murmelte die Sekretärin.
    Sie entdeckte so viel Ernsthaftigkeit in Corys Gesicht. So viel Liebe und Sorge. Wie verzweifelt musste sie gewesen sein, um so viel Mut aufzubringen, ihre Mutter zu suchen, ohne zu wissen, wo sie überhaupt hinlaufen sollte.
    Eve küsste Cory auf die Stirn. “Ich werde nicht sterben, Honey, und ich bekomme das Baby auch nicht jetzt. Und selbst wenn, dann würde ich nicht sterben. Das passiert nur ganz, ganz selten. Bei Caitlins Tante muss etwas schiefgelaufen sein, verstehst du? Du musst dir überhaupt keine Sorgen machen. Nicht einmal das winzigste Bisschen. Und wenn du dir doch mal wieder Gedanken über so etwas machst, dann erzählst du das einem Erwachsenen und läufst nicht einfach davon. Versprich mir, dass du das nie wieder tust.”
    “Ich verspreche es”, verkündete Cory feierlich. “Wenn du versprichst, nicht zu sterben.”
    Als am einundzwanzigsten November nachmittags die Wehen einsetzten, musste Eve wieder an Genevieve denken. Die Schmerzen waren schlimmer, als sie sich hatte vorstellen können, und schienen nicht enden zu wollen. Jack war die ganze Zeit an ihrer Seite, atmete mit ihr, hielt ihre Hand, drückte Eiswürfel an ihre Lippen und nervte sie ab und an mit kleinen Liedern, die sie aufmuntern sollten. Kurz vor Mitternacht riefen sie Cory an, um ihr zum siebten Geburtstag zu gratulieren. Das Baby würde also tatsächlich ein Geburtstagsgeschenk für sie werden.
    Als eine der Krankenschwestern erwähnte, dass es sich um Eves erstes Kind handelte, zuckte sie nur mit den Schultern und lächelte Jack an.
    “Die haben wohl die Unterlagen verwechselt”, flüsterte sie.
    Nach elf Stunden und zwanzig Minuten hielt sie endlich die wunderschöne, schwarzhaarige Dru Bailey Elliott in den Armen. Und Genevieves blutiger Tod war das Letzte, woran sie in diesem Augenblick dachte.

32. KAPITEL
    1 987
    Eve war nicht im Geringsten überrascht, als Cory am zweiten Samstag im Juli mit Bauchschmerzen aufwachte. Sie saß mit hängenden Armen am Frühstückstisch und beäugte verdrossen ihre unberührte Müslischale. Ihre Pfadfindertruppe sollte heute ins Zeltlager nach Sugar Hollow fahren, und schon am Abend zuvor war Cory nervös geworden.
    “Ich will nicht mit”, sagte sie jetzt.
    “Ich weiß, Liebling”, antwortete Eve und hob Dru aus ihrem Kinderstuhl. Die Kleine strampelte mit ihren prallen Beinchen in der Luft, noch bevor Eve sie auf den Boden stellen konnte. Wie der Blitz rannte sie dann ins Wohnzimmer, um sich einen Zeichentrickfilm anzusehen. Mit zweieinhalb war Dru bereits das komplette Gegenteil von Cory.
    Cory war groß und schlank, Dru klein und robust, so wie Eve in ihrem Alter. Dru sah aus wie ein kleiner dunkler Teufel mit lockigem Haar, während Cory mit jedem Jahr noch ätherischer und stiller wurde.
    “Kannst du fünfmal schnell hintereinander Sugar Hollow sagen?”, wollte Jack wissen, aber Cory biss nicht an.
    “Bitte, muss ich wirklich gehen?” Sie

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