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Das geheime Verlangen der Sophie M.

Das geheime Verlangen der Sophie M.

Titel: Das geheime Verlangen der Sophie M. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Morgan
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Sophie. Es reizt mich zwar, heute Nacht mit dir zu spielen und herauszufinden, was das genau bedeutet«  – Halleluja!  – »aber ist dir klar, dass du dich damit einverstanden erklärst, dich ganz aus dem Bereich herauszutreiben, in dem du dich sicher fühlst? Wie verzweifelt willst du kommen? Meinst du wirklich ›alles‹?«
    Meine innere Stimme riet mir zur Vorsicht, aber mein Körper war einfach derart in Nöten, dass ich zu allem Ja sagte, auch wenn ich meine flatternden Nerven zusammennehmen musste, bevor ich antwortete. Ich bewegte meine Hand und streichelte seinen bereits halb harten Schwanz. »Innerhalb der Dinge, die wir früher vereinbart haben, bin ich zu allem bereit, ja.«
    Hätte mein Leben einen Soundtrack, wäre jetzt ein dramatischer, düsterer Akkord erklungen, aber ich hörte Blur Song 2 spielen, was ich ein wenig befremdlich fand. Dann aber merkte ich in meinem von Lust benebelten Verstand, dass es der Klingelton von Toms Handy war.

    Wut überkam mich, als er den Anruf annahm.
    Nun bin auch ich so ein merkwürdiger Mensch, der ständig am Handy hängt  – ich behaupte immer, es sei wegen meiner Bereitschaft bei der Zeitung, was aber gar nicht stimmt. Ich bin gern in Kontakt mit anderen und habe gern die Kontrolle, wenn man es so nennen will. Ich lade mein Handy in dem Zimmer auf, in dem ich schlafe. Wenn ich wach bin, habe ich es immer bei mir, ich nehme es auch mit in den Urlaub und so weiter. Aber ich denke, wenn ich eine halb nackte Frau im Arm hätte, die vor Lust zittert, die die Hand an meinem Schwanz hat und mir gerade gesagt hat, sie würde alles tun, was ich will, wenn ich ihr einen Orgasmus verschaffe, würde ich nicht ans Telefon gehen, sondern die Mailbox anspringen lassen. Nicht Tom. Er hob ab und sprach  – mit wem auch immer; das Gemurmel klang nach einer Frau. Jedenfalls wurde ich sauer und war wieder total frustriert. Vor lauter Überreizung und Ärger kamen mir die Tränen, als ich in seinem Arm lag. Während er plauderte, streichelte er mit der freien Hand noch immer meine Schulter. Ich hatte ihn gerade angebettelt, was es mir auch nicht einfacher machte, auch wenn er es so genoss, dass er mich ständig dazu trieb. Ich hatte ihm überdies gesagt, dass ich alles tun würde, was er wollte, verdammt, alles, alles, alles. Meine innere Stimme sagte mir, ich solle seinen Arm wegschieben, aufstehen, mich anziehen und gehen  – denn das war kein Spiel mehr, das war schlicht und ergreifend respektlos und ging zu weit, aber ich konnte mich nicht bewegen und fühlte mich dadurch noch schwächer, noch erbärmlicher und noch weinerlicher.
    Und dann sagte er: »Ja, sie ist hier, sie liegt neben mir und zittert vor Lust. Als das Handy geklingelt hat, hat sie gerade gesagt, dass sie alles tun würde, wenn ich sie heute Nacht noch kommen ließe. Ja, alles. Ich weiß. Zum Glück habe ich eine ungefähre
Vorstellung, was dieses ›alles‹ sein könnte  – falls es dich interessiert.«
    Ich drehte mich um und versuchte, ihn in der Dunkelheit anzusehen. Mir war schon klar, dass er nicht mit mir sprach. Und als ich merkte, was möglicherweise nun geschehen würde, fuhr mir ein Stich in den Bauch. Wir hatten vereinbart, dass wir nur nach ausführlicher Diskussion mit anderen Leuten spielen würden, ein Telefongespräch jedoch war innerhalb unserer Grenzen. Gerade noch. Aber, mein Gott, bei der Vorstellung, dass irgendjemand hörte, wie verzweifelt ich gerade war, wurde ich aus Scham und Entsetzen rot.
    Tja, da hatte er mich richtig verarscht.
     
    Thomas war schon eine Weile in Kontakt mit Charlotte. Sie war lustig, ironisch und genau der Mensch, mit dem man sich bei ein paar Drinks einen netten Abend im wirklichen Leben vorstellen konnte. Die beiden hatten noch nicht direkt miteinander gespielt, aber ich wusste, dass Thomas oft mit ihr online war oder telefonierte und mit dem Gedanken spielte, sie zu treffen und sogar eine Beziehung aufzubauen. Mich störte das nicht, wir hatten ja schon vor langer Zeit beschlossen, dass wir nie ein Paar werden und den sexuellen Kontakt abbrechen würden, sollte einer von uns sich für jemand anderen interessieren. Nachdem Tom schon mit echt eigenartigen Frauen zusammen gewesen war, freute ich mich sogar, das er doch noch jemanden gefunden hatte, der auch unterwürfig und auf Augenhöhe mit ihm war. Außerdem hatte ich auch öfter selbst mit Charlotte gechattet, sie machte einen netten Eindruck, und das hatte Tom ganz bestimmt verdient.
    Doch

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