Das Geheimnis der antiken Kette
heftige Rhythmus des Verschmelzens und Trennens, der sie beide verwandelte.
Trotz des atemlosen Versprechens der letzten halben Stunde wurde Rue beim Erreichen der endgültigen Befriedigung von deren Macht mitgerissen. Sie verspannte sich unter Farley in wilden, herrlichen und völlig unbewussten Krämpfen, die Zähne zusammengebissen, um die Triumphschreie zu unterdrücken. Sie wollte gerade atemlos und desorientiert auf das Bett zurücksinken, als Farley ihr Hinterteil fest mit seinen Händen umspannte, sie an sich presste und eine Reihe tiefer, abrupter Stöße ausführte. Zu ihrer Überraschung erreichte sie einen neuen Höhepunkt, als Farley den seinen erlebte.
Als er endlich seine Energie völlig aufgebraucht hatte, brach er neben Rue zusammen. Sein Atem ging hart und rau. Sie presste ihr Gesicht gegen die straffe, feuchte Haut an seiner Schulter.
»Ich wusste, dass es so sein würde«, murmelte Farley nach einer Weile.
Rues Augen füllten sich mit Tränen. Was auch passierte, ob sie nun den Rest ihres Lebens mit diesem Mann verbrachte oder ohne ihn, in diesem Jahrhundert oder in einem anderen, sie hatte sich wahrhaft und vollständig Farley Haynes geschenkt, und sie würde nie dieses herrliche Erlebnis vergessen.
»Ich habe es für eine Lüge gehalten«, gestand sie endlich. »Was die Leute über die Liebe sagen, meine ich. Ich wusste es nicht … bis jetzt.«
Farley hob seufzend den Kopf, um durch ihre Augen zu blicken, als wären sie wie Fensterscheiben – bis auf den Grund ihrer Seele. Er küsste sie auf die Stirn und stützte dann sein kratziges Kinn auf die Stelle, an der seine Lippen sie soeben berührt hatten. »Tut mir leid«, sagte er leise. »Ich habe dir eine sichere Zuflucht geboten, und dann habe ich es ausgenützt.«
»Es ist nicht so, als hättest du mich auf das Bett geworfen und gezwungen«, lachte sie auf. Sie liebte es, seinen Rücken zu fühlen, die glatte Haut über festen Muskeln. »Ich wollte dich.«
Farley blickte ihr wieder in die Augen, und sie fühlte sich nackter als vorhin, als er ihr die Kleider auszog. »Du bist die am fortschrittlichsten denkende Frau, die ich je getroffen habe«, sagte er ernst, doch dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. »Ich glaube, das mag ich an dir.«
Rue schluckte, und ihre Fähigkeit, logisch zu denken, löste sich wie Nebel im hellen Sonnenschein auf. Farley war mit ihr verbunden, und sie spürte erneut sein Verlangen, und sie wollte nicht, dass er sie verließ. »Bleib in mir, Farley. Bitte!«
Er stützte sich zu beiden Seiten von ihr auf der Matratze ab und begann, sich langsam zu bewegen. »Ich werde die Wahrheit über dich herausfinden«, sagte er, und seine Worte wurden kurz und atemlos, als er sein Tempo beschleunigte. »Und wenn es das letzte ist, was ich je mache.«
Sie presste die Schultern tief in die Kissen, bog den Kopf voll Hingabe zurück und stieß hervor: »Ich möchte dir gern sagen … möchte dir gern zeigen, wo ich herkomme …« Und von diesem Moment an konnte sie nicht mehr sprechen.
Farley senkte seinen Kopf, um eine ihrer aufgerichteten Brustspitzen mit der Zunge zu verwöhnen. Er war gnadenlos und gründlich, und bald bäumte Rue sich unter ihm auf wie eine wilde Stute, die ihren Reiter abwerfen wollte.
Sobald diese Runde zu Ende war, schmiegte Rue sich an Farley und schlief prompt ein. Als sie erwachte, war Farleys Seite der Matratze leer.
Die Uhr auf dem schlichten Kaminsims zeigte 3.17 Uhr. Angst stieg in ihr hoch. Sie hatte genug Filme mit Clint Eastwood gesehen, um zu wissen, was einem einsamen Mann des Gesetzes zustoßen konnte. Der Unterschied war, dass sie jetzt keinen Karton mit Popcorn wegwerfen, keine Autoschlüssel aus der Handtasche fischen und nicht in ein Apartment voll moderner Geräte zurückkehren konnte. Dies war echt, und sie war hoffnungslos in den fraglichen Mann des Gesetzes verliebt.
Durch die dünnen Wände von Farleys Haus hörte Rue Lachen und schlechte Klaviermusik und einen Streit zwischen einem Mann und einer Frau. Sie war grenzenlos erleichtert, als sich endlich die Tür öffnete und der Marshal hereinkam.
Er stellte das Gewehr in die Ecke, hängte den Hut und den Staubmantel auf und schnallte seinen Revolvergurt ab. Die ganze Zeit beobachtete er Rue in dem schwachen, eisigen Mondlicht. Dann kam er zu ihr, brachte sie ins Bett, und sie sah zum zweiten Mal in dieser Nacht zu, wie Farley seine Kleider auszog. Noch mehr als beim ersten Mal war sie von seinem großartigen
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