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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bedienen war, und sie beobachtete voll Freude, wie er vom Bildschirm ablas.
    Alles in allem war es ein wundervoller Abend.
    Am Morgen war Farley schon weg, als Rue die Augen öffnete. Sie taumelte in die Dusche und wieder heraus, zog sich warm an und ging in die Küche, um Kaffee zu machen. Da Soldier auf der hinteren Veranda winselte, ließ sie ihn herein, wo er sich zufrieden auf den Läufer vor dem alten Herd legte.
    Farley hatte eine Nachricht auf dem Tisch hinterlassen, und Rue las sie, während das Wasser für ihren löslichen Kaffee in der Mikrowelle heiß wurde.
    Rue,
es kann ein langer Tag werden. Der Schnee wird tiefer, und Wilbur und die anderen glauben, dass einige Rinder auf der Weide in Schwierigkeiten geraten könnten Bleib nahe am Haus. Es sind schon Leute in solchem Wetter verloren gegangen. Freundliche Grüße.
F.H .
    »‚Freundliche Grüße‘«, sagte Rue geringschätzig zu dem Hund, der ein Ohr – das schwarze – höflich fragend hob. »Ich gebe diesem Mann meinen Körper, und er unterschreibt Nachrichten mit ‚freundlichen Grüßen‘. Und dieser Befehl, am Haus zu bleiben! Was denkt er denn, was ich bin? Ein Kind? Ein Greenhorn? Als nächstes spannt er noch ein Seil zwischen der hinteren Veranda und dem Hühnerstall, damit ich im Blizzard nicht verloren gehe, wenn ich die Eier hole!«
    Soldier legte winselnd seine Schnauze auf die Vorderpfoten und sah Rue klagend an.
    »Na schön, du hast recht«, räumte sie ein, wenn auch nicht großmütig. »Ich bin albern. Farley ist ein Mann aus dem letzten Jahrhundert, und es ist nur natürlich, dass er die Dinge von einem ganz anderen Standpunkt sieht.«
    Sie ging an das Fenster und verspürte leichten Alarm über die Tiefe des Schnees. Die Wehen reichten bis halb zu den Zäunen, und Flocken wirbelten noch immer vom Himmel.
    Rue trank ihren Kaffee, aß eine Schale mit Cornflakes und begann, hin und her zu gehen. Sie war ein aktiver Mensch, und das Gefühl, in dem Haus gefangen zu sein, beengte sie.
    Sie ging nach oben und machte ihr Bett, und danach wollte sie sich um Farleys Zimmer kümmern. Rue öffnete die Tür und erstarrte.
    Farley hatte diese Aufgabe bereits erledigt, doch das war es nicht, was sie so verstörte. Eine goldene Kette lag auf dem Nachttisch und schimmerte in dem schwachen winterlichen Licht. Ohne einen einzigen Schritt näher heranzugehen, wusste sie, dass es die Halskette war, der magische, tödliche Fahrschein durch die Zeit, den sie absichtlich auf dem Kaminsims in Tante Veritys Wohnzimmer zurückgelassen hatte.
    Rue sackte gegen den Türrahmen und schlug die Hand vor den Mund. Die Entdeckung war so erschreckend wie ein unerwartetes Erdbeben, und die Schlussfolgerungen krachten mit der Wucht von Balken, die aus ihren Halterungen reißen, auf ihren Kopf herunter.
    Farley wusste über den Anhänger Bescheid, kannte seine Kraft. Er konnte die Halskette nur aus einem Grund mitgenommen haben. Er wollte nicht im 20. Jahrhundert bei ihr bleiben, trotz seines schönen Geredes über Heirat. Dies alles war für ihn nur ein kosmischer Ausflug. Er wollte ins Jahr 1892 zurückkehren, in sein Gefängnis und zu seinem Pferd und den Frauen, die niemals Hosen trugen!
    Sie trat auf die Halskette zu, wollte das Ding ins Bad tragen und in der Toilette hinunterspülen. Dann allerdings zog sie sich auf den Korridor zurück, aus Angst, den Anhänger zu berühren und in eine andere Zeit geschleudert zu werden.
    Der fremde Ton einer Hupe lenkte sie ab, wofür sie dankbar war. Sie lief die vordere Treppe hinunter und auf die Veranda hinaus, ohne ihren Mantel anzuziehen.
    Ein weißer Lieferwagen kämpfte sich über die Straße vom Highway her. Das Zeichen einer Expressdienstfirma war leuchtend auf die Seitenwand gemalt, und der Fahrer kam fröhlich durch das Gartentor und über den schneebedeckten Weg.
    »Rue Claridge?«, fragte er.
    Rue nickte, in Gedanken bei der Halskette.
    Der Kurier reichte ihr ein Päckchen und deutete auf die Linie für ihre Unterschrift. »Schlimmer Tag heute«, sagte er.
    »Ja«, murmelte sie und kritzelte ihren Namen. »Danke.«
    Sie floh in das Haus und riss das Päckchen auf. Darin befanden sich die Papiere, die ihr etwas zwielichtiger Bekannter für Farley zusammengestellt hatte.
    Tränen erfüllten ihre Augen, und ihre Kehle schnürte sich zu. Vielleicht wollte er sie überhaupt nicht heiraten. Oder vielleicht wollte er die Zeremonie hinter sich bringen und dann fröhlich nach 1892 zurückkehren und seine Braut

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