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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Hindernisses hinab. Das Licht von Tims Stirnlampe leuchtete durch die beachtliche Öffnung in die Fortsetzung des Katakomben-Tunnels.
    Â»Ich bin durch«, rief er und erweiterte die Öffnung auf Kriechumfang.
    Den Abraum stieß er jetzt auf der anderen Seite hinunter. Dann robbte er rückwärts zum Eingang und kletterte raus.
    Seine Freunde klatschten Beifall.
    Â»Das ist dein Verdienst«, rief Gaby. »Aber du siehst aus wie eine Wildsau nach dem Schlammbad. Bleibst du so? Oder machst du dich schnieke für die Schatzkammer?«
    Â»Ich bleibe so«, lachte Tim. »Das stimmt die Pretiosen ( Kostbarkeiten ) milde, wenn ich mich präsentiere wie einer aus der Gosse.«
    Er übernahm noch das Verschalen der Nadelöhr-Decke. Dann kroch er voran. Seine Freunde kletterten herauf und folgten ihm.
    Auf der anderen Seite fiel das Hindernis flacher ab. Man konnte bequem hinuntersteigen. Und 30 Meter weiter vorn beschrieb der Tunnel tatsächlich eine Biegung.
    Tim richtete sich auf und rieb seine Hände sauber. Gaby war ihm dicht gefolgt und umarmte ihn jetzt.
    Â»Für diese Leistung ein Extra-Bussi. - Puh! Du schmeckst ja wie Straßenpflaster.«
    Â»Hast du das schon mal geküsst?«
    Â»Ich stell’s mir so vor.«
    Karl und Klößchen stellten sich zu ihnen. Und Tim fiel auf, dass es ziemlich düster war.
    Â»Wo habt ihr die Maglites?«
    Â»Schiet!« Klößchen zog den Kopf ein. »Die habe ich drüben vergessen. Ich brauchte ja beide Hände zum Klettern.«
    Â»Meine hat ihren Geist aufgegeben«, sagte Karl. »Ist leer gebrannt. Nach wahrscheinlich endloser Zeit.«
    Â»Aber die andere brauchen wir«, meinte Tim. »Ich hole sie.«
    Er übernahm das schon deshalb, weil Klößchen dreimal so lange gebraucht hätte. Doch die Neugier auf die Schatzkammer, die nun nicht mehr weit sein konnte, beflügelte alle.
    Tim kroch durchs Nadelöhr und wurde sehr stark berieselt. Vielleicht hätte ihn das warnen sollen. Aber er achtete nicht darauf.
    Er fand die Maglite nicht sofort. Klößchen hatte sie auf Tims Jeans gelegt und dabei war sie unter den Bund gerutscht.
    Im Deckengewölbe knirschte es.
    Tim hielt inne, knipste die Lampe an und richtete den Strahl nach oben.
    Das Knirschen wurde lauter. Ein bedrohlicher Laut. Doch in der Tunneldecke über Tim zeigte sich kein Riss.
    Dann geschah es.
    Berstend und krachend stürzte das Nadelöhr ein. Die abstützenden Bretter splitterten wie Sperrholz. Das Hindernis schien von oben aus der Decke Nachschub zu erhalten. Ein gewaltiger Felsbrocken drückte herab und verschloss den Eingang hermetisch. Dahinter füllte sich das Nadelöhr. Ein Gedröhn, das Tims Blut erstarren ließ. Wenig Schutt rieselte in den Durchstich. Das konnte der TKKG-Häuptling hören. Felsquader schlossen diesmal die Röhre.
    Er stand da wie gelähmt, Hände und Füße eiskalt. Sein Herz pochte so laut, dass er’s hörte.
    Â»Gaby!«, schrie er. »Karl! Klößchen!«
    Er lauschte.
    Nichts. Keine Antwort. Kein Laut.
    Alles Knirschen, Bersten und Gedröhn hatte aufgehört. Stille. Gespenstische Stille umgab ihn.
    Er kletterte hinauf. Als er den Felsbrocken am Eingang des Nadelöhrs aus der Nähe beleuchtete, wurde ihm fast übel.
    Hier war jeder Versuch mit der Brechstange sinnlos. Tim suchte nach einem Spalt, in den er hineinrufen konnte. Aber er fand keinen.
    Trotzdem!
    Â»Gaby! Karl! Klößchen!«
    Er presste das Ohr an den Felsen, aber er hörte nur, wie sein Blut in den Adern summte. Er rief nach seinen Freunden, lauschte, rief wieder, lauschte. Doch das Hindernis ließ keinen Laut durch. - Auch Handykontakt war nicht möglich. Karls Rucksack lag hier neben Tims Klamotten, ebenso Gabys Umhängetasche. Und in beiden steckten die Handys. Klößchen hatte, wie Tim wusste, sein Mobilgerät mal wieder im Adlernest vergessen.
    War auf der anderen Seite die Tunneldecke eingestürzt?
    Bei dem Gedanken versagten ihm fast die Knie. Die Angst um seine Freunde gehörte zum Schlimmsten, was ihm geschehen konnte.
    Aber wahrscheinlich war mit der Tunneldecke drüben nichts passiert. Die schrecklichen Geräusche der Felsen hatten sich auf das Nadelöhr beschränkt.
    Sie haben verdammt wenig Licht, dachte er. Nur Karl hat eine Stirnlampe. Wie lange brennt die noch? Dann sitzen sie in totaler Finsternis. Ohne Verpflegung! Ohne Wasser! Mann,

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