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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Gesicht wie ein Schwerkranker.«
    Wahnsinn!, dachte Tim. Und verdammt, es macht Sinn.

    Er nickte. »Das sind meine Konkurrenten - beim Wettbewerb im Steinbruch, wie Sie ganz richtig vermutet haben«, meinte er grinsend. »Sie brauchen die Geräte zum Training.«
    Â»Außerdem«, sagte Wimmer und verdiente sich sein Trinkgeld redlich, »haben sie nicht nur das Aggregat gekauft, sondern wollten auch Sprengpatronen. Großes Kaliber. Mit Zündschnur und Auslösekasten. Alles, was man braucht für große Gesteinsblöcke.«
    Â»Gehört dazu. Sprengpatronen brauche ich übrigens auch.«
    Â»Die kann ich dir leider nicht verkaufen. Niemandem unter 18. Ist streng verboten. Die andern Kunden haben auch nichts gekriegt. Man braucht nämlich eine behördliche Genehmigung, dass man so etwas kaufen darf. Und die bekommen nur Sprengmeister - von Berufs wegen. Ja, und diese Kunden hatten jedenfalls keine Genehmigung.«
    Zwanzig Minuten später hatte Tim die Bohrhämmer und das aufgeladene Stromaggregat auf seinem Anhänger verstaut. Der war zwar stabil, aber jetzt an der Grenze seiner Belastbarkeit. Tim berappte eine Menge Geld und machte sich dann, wobei er vorsichtig fuhr, auf den Rückweg. - Ich werde, dachte er, den Einstieg erweitern müssen. Damit das Aggregat durchpasst. Aber deshalb machte er sich keinen Kopf. Mit der neuen Ausrüstung würde es eine leichte Übung sein.
    Das Quartett hat also das Gleiche vor, überlegte er. Aber sie wissen doch, dass wir ebenfalls am Ball sind. Wollen sie uns in den Rücken fallen und dann mit ihrer Ausrüstung loslegen? Haben sie uns die ganze Zeit beobachtet? Denn immerhin war ja da ein untauglicher Versuch, uns den Hahn abzudrehen. Oder haben sie einen anderen Einstieg entdeckt und gehen von dort aus vor?
    Je mehr er nachdachte, umso wahrscheinlicher erschien ihm die letzte Idee. Und eine andere kam plötzlich hinzu und war hoffentlich geeignet, seinen Freunden ganz rasch zu helfen.

16. In den Katakomben verschüttet
    Der Schock war abgeklungen. Niemand zitterte mehr. Dennoch - die Angst lag Gaby, Karl und Klößchen wie ein Eisbrocken im Genick.
    Sie hatten versucht, sich durch lautes Rufen bemerkbar zu machen. Ohne Erfolg. Jetzt hockten sie dicht beim Hindernis auf Felsquadern und sprachen sich gegenseitig Mut zu.
    Â»Nein, nur das Nadelöhr ist eingestürzt«, sagte Karl zum zigsten Male. »Kein bisschen vom Tunnel. Hier nicht und bestimmt auch nicht auf der anderen Seite. Tim hat nichts abgekriegt.«
    Gaby nickte heftig. »Das hätten wir gehört. Da war ja das Nadelöhr noch offen. Und auf Tim ist Verlass. Ich bin ganz unbesorgt. Ist nur eine Frage der Zeit, dass er uns hier rausholt.«
    Â»Aber wir haben nichts zu futtern«, jammerte Klößchen. »Kein Stück Schoko. Nichts.«
    Â»Vorhin hattest du eine 200-Gramm-Tafel in der Tasche«, hielt ihm Karl vor.
    Â»Glaubst du, die reicht ewig?!«
    Â»Also hast du sie längst bis auf den letzten Krümel gefressen und schon wieder Hunger.«
    Â»Na und?«
    Â»Das muss vorhalten bis morgen!«
    Klößchen stieß einen ellenlangen Seufzer aus. »Wenn wenigstens an den Skeletten noch was dran wäre. Als Notration.«
    Â»Pfui Teufel!«, schimpfte Gaby. »Mit so einem geschmacklosen Witz störst du die Totenruhe dieser uralten sterblichen Überreste.«
    Sie saßen ziemlich dicht bei einer Grotte, die angefüllt war mit Gebeinen und Totenschädeln. Gaby vermied es, dort hinzusehen. Die leeren Augenhöhlen und die scheinbar grinsenden lückenhaften Zahnreihen waren furchterregend.
    Â»Wir könnten uns die Zeit vertreiben«, schlug sie vor, »und ein Stück weitergehen. Vielleicht finden wir die Schatzkammer und hier verpassen wir nichts.«
    Sie zogen los. Karl hatte die Stirnlampe abgenommen, um nicht jedes Mal mit einem Kopfschwenken in die gewünschte Richtung leuchten zu müssen, und handhabte sie jetzt wie eine Taschenlampe.
    Hinter der Biegung setzte sich der Tunnel fort, ohne seinen Charakter zu verändern.
    Sie gingen schweigend, fast ängstlich. Die Situation schüchterte ein. Sie kamen an zahlreichen Seitengängen vorbei. Die waren schmal, beschrieben Windungen und mündeten in Finsternis. In großen, staubbedeckten Netzen hingen die Kadaver dicker Spinnen. Karl entdeckte Skelette von Fledermäusen. Alles war schaurig. Klößchen fand eine

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