Das Geheimnis der Gesundheit
Pharmageschäftchen
Die Vitamin-E-Story begann 1995. Als die Universität London nachgewiesen hat, dass Vitamin E, 400 Milligramm, den Herzinfarkt dreimal wirksamer verhindert als Statine, die Cholesterinsenker. Als der 100-Milliarden-Dollar-Markt der Pharmafirmen. Eine Katastrophe. Wenn die Firma Pfizer allein mit Sortis (ein Statin, ein Cholesterinsenker) 12,2 Milliarden Dollar Jahresumsatz macht... und jetzt kommen Wissenschaftler mit dem fast kostenlosen Vitamin E daher. Dreimal wirksamer? So geht das nicht!
Damals sind die Pharmafirmen aufgewacht. Und deshalb lesen Sie beinahe monatlich in der deutschen Presse so putzige Vitaminstorys. Wie schädlich Vitamine seien. Die sogar das Leben verkürzen sollen. Wissenschaftlicher Unfug, aber... es bleibt ja immer etwas hängen.
Die Fakten über Vitamin E sind eindeutig. 2009 erneut bestätigt von der University of Washington, die 77719 Bürger, Alter 50 bis 76 Jahre, untersucht hatte. Zehn Jahre lang. Wer Vitamin E, 215 Milligramm täglich, zehn Jahre genommen hatte, reduzierte sein Sterberisiko an Herzinfarkt, an Schlaganfall um 28 Prozent. Nicht nur sein
Erkrankungsrisiko (die Zahl liegt noch höher), sondern den Tod. Mit einer einzigen kleinen Kapsel. Fakten. Kann man einfach nicht wegwischen. Selbstverständlich wird die Pharmaindustrie antworten. Mit neuen, nebulösen Metaanalysen (verstehen Sie das Meta?) nach dem Motto: Es wird schon etwas hängen bleiben.
Hier geht’s um Milliarden Dollar. Chemie gegen Natur.
GEHEIMNIS GESUNDHEIT
Die Kunst des hohen C
Vitamin E (Tocopherole) ist ein wichtiges Antioxidans. Es arbeitet überall dort in Ihrem Körper, wo Fette sind. Schützt sie vor dem Ranzigwerden. Mangelt es an Vitamin E, oxidieren die Fette in Ihrem Blut- und das macht nun mal Arteriosklerose und Herzinfarkt. Vitamin E allein hilft halt nicht. Ist nach 40 Minuten verbraucht. Wird im Körper nur durch Vitamin C am Leben erhalten. Längst durch den Biochemiker Prof.
Esterbauer aus Graz bewiesen. Sie brauchen also Vitamin C plus Vitamin E. Dann tut das Ihrem Herzen gut. Und zum Vitamin C brauchen Sie Flavonoide, die seine Wirkung um das Zigfache verstärken. Darum sollten Sie auch Obst dazu essen. Mein Tipp: Nehmen Sie Ihr Vitamin E lieber weiter, aber nicht allein. Zusammen mit all den anderen wichtigen Dingen, die die Natur erfunden hat, die aber vielleicht nicht mehr in Ihrem Essen drinstecken.
»Nein, Vitamine brauchen Sie nicht!«
Entzündungsstoffe sind die eigentliche Ursache für Arteriosklerose. Für Ablagerungen in den Blutgefäßen. Entzündungsstoffe würden die Adern innen verletzen und damit Ablagerungen überhaupt erst ermöglichen. Hat uns schon vor Jahren der Spiegel vorwurfsvoll erklärt. Tenor: Deutsche Ärzte wüssten so etwas nicht. Da muss immer erst der Spiegel kommen.
In der Zwischenzeit wissen wir, dass tatsächlich Entzündungsmarker wie zum Beispiel TNF-Alpha (Serumtumornekrosefaktor Alpha) verantwortlich sind für so unangenehme, schmerzhafte Krankheiten wie echtes Rheuma, wie multiple Sklerose, wie Herzkranzgefäßverkalkung und Herzinfarkt. So weit ist die Medizin sich ja einig.
Neu ist jetzt eine hübsche Messung (bei diesem Wort sollten Sie immer aufmerken) des Vitamin-D-Spiegels im Blut. Von Prof. Peterson, Universität Missouri. Die sehr klar zeigt, dass schädliche Entzündungsfaktoren dann am höchsten sind, wenn im Blut messbar Vitamin-D-Spiegel am tiefsten sind.
Das erscheint Frau Professor so ernst, dass sie neue Empfehlungen für die geeignete Vitamin-D-Menge ausspricht. Bisher gelte nämlich für Menschen bis 50 Jahre: 200 I.U. Und für Menschen über 50 Jahre 400 I.U. Die Werte wurden 1997 festgelegt.
Die jetzigen Messungen solcher gefährlichen Entzündungsfaktoren lassen aber nur einen Schluss zu: Um gesund zu sein, braucht der Mensch mindestens 1000 I.U. vom Vitamin D.
Dazu passt das aktuelle Studienergebnis, dass 75 Prozent der Amerikaner nicht genügend Vitamin D bekommen. 75 Prozent! Die haben also vermehrt Entzündungsfaktoren, die haben dann also vermehrt Herzinfarkt, multiple Sklerose, Rheuma...
Wir Deutschen müssen uns um so etwas nicht kümmern. Wir leben im Land der Seligen. Wir »haben genug Vitamine, wenn wir nur ausgewogen essen«. Die Gebetsmühle kennen Sie.
Doch, doch! Ich hör’s jeden Tag. Sie fragen Ihren Hausarzt, ob Sie Vitamine bräuchten, und der sagt immer (immer!) die Gebetsmühle auf. Da will jemand nicht lesen. Oder misst halt nicht...
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