Das Geheimnis der Gesundheit
Spezialisten, zum Kardiologen. Fragt, ob nicht das harmlosere Aspirin statt des wirklich gefährlichen Marcumar zur Blutverdünnung gegeben werden könnte. Jetzt zitiere ich wörtlich aus dieser kardiologischen Beratung:
»So behauptete der Kardiologe, Marcumar sei um ein Drittel besser als Aspirin. Präzise: Alle 80-Jährigen haben eine erhöhte Gefahr von Vorhofflimmern. Von 100 der Über-80-Jährigen bekommen fünf Patienten Vorhofflimmern. Marcumar senkt dieses Risiko um zwei Drittel, Aspirin nur um ein Drittel.«
Kommentar des Sohnes: Was der Kardiologe mir also sagen wollte, ist: Ohne eine Tablette beträgt das Risiko für Vorhofflimmern fünf Prozent. Mit Aspirin nur noch 3,33 Prozent. Und mit Marcumar noch weniger, nämlich 1,66 Prozent.
Der Sohn ist Dipl. Ing. Der kann rechnen. Für 1,66 Prozent Risikosenkung - das nennt der Kardiologe: »ein Drittel besser« - eine hochgefährliche Tablette.
Der Sohn im Originalton: »So kann man Statistiken auch umdeuten. Eine Unverschämtheit, finde ich.«
Was kann, was darf ich dazu sagen? Nun - ich könnte zitieren: »Durch Omega-3 wird bei Bypasspatienten das Risiko für postoperatives Vorhofflimmern um 54,4 Prozent gesenkt.« (J Am Coll Cardiol 2005; 45:1723).
Kennen Sie Ihren Argininspiegel?
Schnellen Puls, Atemnot und Herzschmerzen kennen viele Menschen. Immer mal wieder. Ob Jung oder Alt. Auch Sie? So wurde beim Internistenkongress in Wiesbaden über einen 29-Jährigen mit diesem Beschwerdebild berichtet. Der ging natürlich zum Arzt. Auskunft: »Sie sind gesund. Unsere Herzuntersuchung hat nichts ergeben.« Sehr hilfreich. Also probierte er Tabletten: Betablocker, Nitrate, Aspirin, Antirheumatika, Kalziumantagonisten... Ohne jeden Erfolg.
Ein kluger Spezialist kam nach langem Nachdenken und neuen Untersuchungen auf die Lösung: Der junge Mann hatte im Blut zu wenig Arginin. Eine Aminosäure, die NO produziert und damit Blutgefäße überhaupt erst weit stellt. Auch am Herzen. Genauso funktioniert Viagra anderen Ortes. Argininmangel produziert also schnellen Puls, Atemnot, Angina pectoris. Auch nachts im Bett.
Für diese Erkenntnis gab es 1998 den Medizin-Nobelpreis. Lesen wir Ärzte das nicht?
Aber bleiben wir lieber bei Ihnen, lieber Mitmensch. Kennen Sie Ihren Argininspiegel? Weshalb nicht? Kann man im
Blut messen. Vorsorglich. Und falls Sie zu wenig haben, einnehmen. Tun zum Beispiel Hochleistungssportler, die damit die Durchblutung ihres Herzens und somit die Leistungsfähigkeit dramatisch steigern. Weshalb Sie nicht?
GEHEIMNIS GESUNDHEIT
Arginin für den Nobelpreis
Seit 2005 kann man immer häufiger in medizinischen Zeitschriften über Arginin lesen. Eine wunderbare Aminosäure. Sorgt nämlich für mehr NO (Stickoxid). NO, das »Molekül des Jahres« (1992), wirkt im Körper wie ein Hormon. Stellt die Blutgefäße weit, macht sie elastisch. Beugt Gerinnsel vor. Feit Sie vor Impotenz, Herzinfarkt, Krebs - und Demenz. 1998 bekam Prof. Louis Ignarro den Nobelpreis, weil seine Forschergruppe entdeckte, welch segensreiche Wirkung NO auf den Körper hat, wenn man es als Medikament verabreicht. Sie haben im Blut zu wenig. Immer. Das mess ich nämlich. Da wundert mich nix! NO kann der Körper sich selbst basteln. Aus L-Arginin und Sauerstoff. Sprich: Eiweiß plus Bewegung. Und plötzlich werden die Gefäße jung, geschmeidig, elastisch, das Immunsystem schlagkräftig, die Körpermitte rege - und der Kopf fit. Wie kommen Sie an Ihr Arginin? Über Nüsse, Fisch und Soja. Oder über die Apotheke. Gibt’s neuerdings im Drei-Gramm-Beutel. Eine kanadische Studie zeigt: Wer täglich Arginin nimmt, erhöht den NO-Spiegel um 100 Prozent.
Arginin und die Herzneurose
Da besucht mich soeben ein früherer Radprofi. Hochleistungssportler. Jetzt viel reisender Manager. Kommt soeben aus New York, wo er zweimal im Krankenhaus landete. Beim ersten Mal Verdacht auf Schlaganfall, beim zweiten Mal Verdacht auf Herzinfarkt. Gefunden wurde jedoch nichts.
Nichts gefunden? Nun ja. Der leicht beunruhigte junge Mann (wann folgt die dritte Attacke?) hatte - gemessen hier und heute - einen typischen Argininmangel. Arginin - eine Aminosäure. Im Eiweiß enthalten. Inzwischen sind Sie ja alle Experten:
Arginin ist genau der Stoff, der über die Bildung von NO die Blutgefäße weit stellt, sie buchstäblich aufsprengt (Prinzip Nitroglycerin, NO 3 ). Arginin gibt es ja inzwischen sogar in deutschen Apotheken. Als Pulver.
Arginin wird aber in deutschen Arztpraxen
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