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Das Geheimnis der Götter

Das Geheimnis der Götter

Titel: Das Geheimnis der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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verlieren.
    Hatten sie erst gesiegt, würde er Rache nehmen.
    »Die Wachen an der Waffenmeisterei zu bestechen, halte ich für unmöglich. Ich schlage vor, wir überfallen das Lager im Hafen, wo die Waffen, wenn sie aus den Werkstätten kommen, lagern, ehe sie den Soldaten ausgehändigt werden. Gergu trommelt einige Halunken zusammen, die die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich lenken sollen. Dann sind deine Leute dran.«
    »Das wäre viel zu auffällig. Denk dir was anderes aus.«
    »Wir könnten eine Ladung entführen, die für eine Provinzstadt gedacht ist… Das ließe sich vielleicht machen. Man müsste die Frachtliste austauschen und den tatsächlichen Inhalt der Ladung ändern. Aber bilde dir bloß nicht ein, das könnte man öfter machen! Der Fehler wird sofort auffliegen, und die Verantwortlichen werden bestraft. Einmal, aber wirklich nur ein einziges Mal, könnte ich Unschuldige verleumden und die Sache so unbeschadet überstehen.«
    »Sieh zu, wie du zurechtkommst – Hauptsache du hast Erfolg. Nicht die Sicherheitskräfte haben einige meiner Leute bedroht, sondern die Armee. Nachdem Sobek keine Gefahr mehr für uns darstellt, müssen wir nur noch ein großes Hindernis aus dem Weg räumen, um die Schutzmaßnahmen für Memphis endgültig aufzuheben. Wenn wir ihnen ihren sagenhaften General nehmen, werden sich die hohen Offiziere gegenseitig in Stücke reißen.«
    »Du willst dich noch nicht etwa an Nesmontu vergreifen?«
    »Gehörst du vielleicht zu den Bewunderern unseres ärgsten Feindes?«
    »Nein, aber er steht unter größter Bewachung!«
    »Eben nicht. Der alte Nesmontu hält sich für unverwundbar und benimmt sich deshalb wie ein einfacher Mann aus der Truppe. Aber sein Tod käme einem Erdbeben gleich. Armee und Sicherheitskräfte ohne Führung und vollkommen ziellos…
    Kann man sich etwas Schöneres vorstellen?«
    Nesmontu blieb seinen Gewohnheiten treu und lud die jungen Nachwuchssoldaten zu einem Festmahl ein. Rotwein, geschmortes Rindfleisch, verschiedene Gemüse, Ziegenkäse und in Schnaps getränktes süßes Gebäck standen auf der Speisekarte. Der General gab einige Kampfgeschichten zum Besten und hielt ein Loblied auf Zucht und Ordnung – die Schlüssel zum Sieg. Man bestürmte ihn mit Fragen, die er gern beantwortete. Denjenigen, die hart an sich arbeiten und vor keiner noch so schwierigen Prüfung zurückschrecken wollten, versprach er eine glänzende Laufbahn.
    Mit Liedern, die nicht für jedermanns Ohren geeignet waren, klang der feuchtfröhliche Abend aus.
    »Geweckt wird wie immer bei Sonnenaufgang, dann wird kalt geduscht«, verkündete Nesmontu. »Danach Wettlauf und Übung an den Waffen.«
    Ein breitschultriger junger Mann trat zu ihm.
    »Würdet Ihr mir einen großen Gefallen tun, General?«
    »Ich höre.«
    »Meine Frau ist gerade niedergekommen. Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, für meinen Sohn den Paten zu machen?«
    »Was wollt ihr denn mit einem alten Mann wie mir?«
    »Das ist es ja: Meine Frau glaubt, Eure Langlebigkeit wäre ein Segen für das Kindchen. Sie würde Euch zu gern unseren Sohn vorstellen! Wir wohnen ganz in der Nähe der Kaserne, es würde nicht lange dauern.«
    »Na gut, aber beeilen wir uns.«
    Mit langen Schritten eilte der junge Soldat voraus. Sie bogen in eine kleine Straße, dann nach rechts und schließlich schräg in eine sehr enge Gasse.
    Als es auf einmal hässlich knackte und knarrte, nahm der junge Mann Reißaus.
    »Vorsicht!«, schrie Sekari, der den beiden gefolgt war, weil er einen Anschlag auf den alten General befürchtete. Der kurze Augenblick, den Nesmontu zögerte – sollte er den Verbrecher verfolgen oder sich zurückziehen? –, wurde ihm zum Verhängnis. Die Balken eines Gerüsts, das die Helfershelfer des falschen Soldaten gelöst hatten, stürzten in sich zusammen und begruben den General unter einem Berg Holz.
    Verzweifelt versuchte Sekari, ihn zu befreien.
    »Nesmontu… Kannst du mich hören? Ich bin’s, Sekari! So antworte doch!«
    Einen Balken nach dem anderen wuchtete er weg und arbeitete immer schneller.
    Endlich kam der Körper des Generals zum Vorschein. Nesmontu sah ihn an.
    »Du machst dir noch die Hände kaputt, mein Junge«, murmelte er. »Dieser kleine Lump ist uns entkommen. Was mich betrifft, mein linker Arm ist gebrochen, und ich habe mehrere Blutergüsse und Prellungen. Aufstehen kann ich allein.«
    »Der Anschlag war gut vorbereitet«, meinte Sekari. »Den hättest du beinahe nicht überlebt.«
    »Habe ich auch

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