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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Bank zu quetschen. »Was habt Ihr getan?«
    Cadrach musste erst einmal Atem holen. Er legte den Holzhammer wieder sorgfältig auf das Bündel aus Segeltuch und sagte dann: »Da war schließlich noch ein zweites Boot. Ich wollte dafür sorgen, dass sie sehr viel mehr Zeit dazu benötigen, es fahrbereit zu machen, als wir für dieses hier gebraucht haben. Ohne ein Boot kann man niemanden durch Kwanitupul jagen.«
    »Guter Mann«, lobte Isgrimnur. »Obwohl ich sicher bin, dass sie sich ziemlich schnell eins besorgen werden.«
    Tiamak hob den Finger. »Seht!« Ein Dutzend Männer in blauen Mänteln und mit Helmen liefen über den hölzernen Laufsteg auf Pelippas Schüssel zu.
    »Zuerst werden sie klopfen«, meinte Cadrach ruhig. »Dann reißen sie die Tür auf. Dann sehen sie, was wir getan haben, und fangen an, nach einem Boot zu suchen.«
    »Darum sollten wir lieber unseren Vorsprung nützen. Rudert!«
    Isgrimnur folgte seiner eigenen Aufforderung und beugte sich über sein Ruder. Camaris tat das Gleiche, und als ihre beiden Ruderblätter das grüne Wasser zerschnitten, sauste das Boot vorwärts.
    Miriamel saß am Heck und warf einen letzten Blick auf die rasch entschwindende Herberge. Im Ameisengewimmel der Männer am Tor glaubte sie goldene Haare aufblitzen zu sehen. Betroffen senkte sie den Blick in das aufgewühlte Wasser und betete zur Gottesmutter und allen Heiligen, dass sie Aspitis nie wiedersehen musste.

    »Nur noch ein kurzes Stück.« Der schielende Rimmersmann betrachtete den Wall aus knorrigen Kiefern so liebevoll, als hätte er eine heimatliche Straße vor sich. »Dann könnt Ihr Euch ausruhen und essen.«
    »Habt Dank, Dypnir«, erwiderte Isorn. »Das wäre schön.«
    Er hätte vielleicht noch mehr gesagt, aber Eolair griff nach seinen Zügeln und zwang Isorns Pferd, langsamer zu gehen. Dypnir, der es nicht bemerkt zu haben schien, war ein Stück vorangeritten und bald nur noch ein Schatten in der Abenddämmerung des Waldes.
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr diesem Mann vertrauen könnt, Isorn?«, fragte der Graf von Nad Mullach. »Wenn nicht, sollten wir es hier und jetzt rausfinden, bevor wir in einen Hinterhalt reiten.«
    Isorn furchte die breite Stirn. »Er ist aus Skoggey. Die Leute dort sind meinem Vater treu.«
    »Er sagt, er sei aus Skoggey. Und sie waren Eurem Vater treu.« Eolair schüttelte den Kopf und staunte, dass der Sohn eines Herzogs so wenig von Staatskunst verstand. Trotzdem musste er Isorns Freundlichkeit und sein offenes Herz bewundern.
    Jemand, der inmitten von so viel Grauen sein Vertrauen in die Menschen bewahrt hat, kann man gar nicht hoch genug schätzen, dachte der Graf, aber er fühlte sich verantwortlich – für sich selbst und seine Begleiter. Auch auf die Gefahr hin, Herzog Isgrimnurs Sohn zu beleidigen, konnte er nicht schweigen.
    Isorn lächelte über Eolairs Besorgnis. »Er kennt die Menschen, die er kennen müsste. Außerdem wäre das eine recht umständliche Art, ein halbes Dutzend Männer in einen Hinterhalt zu locken. Meint Ihr nicht, wenn dieser Mann zu Skali gehörte, hätte er uns einfach von hundert Kaldskrykern überfallen lassen?«
    Eolair blieb skeptisch. »Nicht, wenn er nur ein Kundschafter ist und sich mit einer geschickten Gefangennahme seine Sporen verdienen will. Aber genug davon. Ich werde trotzdem mein Schwert locker in der Scheide halten.«
    Der junge Rimmersmann lachte. »Das werde ich auch, Graf Eolair. Vergesst nicht, dass ich in meiner Kindheit sehr viel mit Einskaldir zusammen war – dem misstrauischsten Mann, der je geatmet hat.«
    Der Hernystiri merkte, dass auch er lachen musste. Einskaldirs Ungeduld und aufbrausendes Wesen hatten gut zu dem alten heidnischen Rimmersgard gepasst, dessen Götter so wankelmütig waren wie das Wetter und so hart wie die Berge von Vestivegg.
    Eolair, Isorn und die vier Thrithingmänner, die ihnen Hotvig mitgegebenhatten, waren nun schon mehrere Wochen miteinander unterwegs. Hotvigs Männer waren durchaus freundlich, aber die Reise durch die zivilisierten Gegenden im Osten von Erkynland – mit festen Häusern und einst bestellten Feldern, auch wenn jetzt fast alles verlassen aussah – erfüllte sie mit einem gewissen Unbehagen. Als der Ritt weiterging und die Grasländer sich täglich mehr von den Ebenen ihrer Geburt entfernten, wurden sie missmutig und finster, sprachen fast nur noch untereinander in ihrer kehligen Thrithingsprache und saßen nachts am Feuer und sangen Lieder aus ihrer Heimat. Und so konnte es

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