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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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duckten sich auf Dypnirs geflüsterte Aufforderung unter ein paar Ästen hindurch und standen plötzlich im warmen Licht der Lohe.
    Das Lager war eines von denen, die man »Holzfällerschloss« nennt – eine Lichtung in einem Gehölz, die man durch zwischen den Baumstämmen befestigte Bündel aus Kiefern- und Fichtenzweigen windfest gemacht hatte. In der Mitte gab es eine weite, freie Fläche. Dort saßen, um die Feuerstelle herum, drei oder vier Dutzend Männer, in deren Augen sich der Schein der Flammen spiegelte. Sie beobachteten die Fremden schweigend. Viele trugen die schmutzigen und zerlumpten Überreste ihrer Rüstungen, und alle sahen aus wie Männer, die schon lange kein Dach mehr über dem Kopf haben.
    Rhynns Kessel, es ist ein Lager von Gesetzlosen! Man wird uns ausrauben und töten. Eolair empfand einen kurzen, schmerzhaften Stich bei dem Gedanken, dass seine Reise so sinnlos enden sollte, und Ärger über sich selbst, weil er so vertrauensvoll zur Schlachtbank geritten war.
    Ein paar von den Männern, die dem Eingang am nächsten saßen, zogen ihre Waffen. Die Thrithingmänner regten sich auf ihren Pferden, ihre Hände glitten zum Schwertgriff. Bevor jedoch eine unüberlegte Bewegung die tödliche Auseinandersetzung auslösen konnte, fuchtelte Dypnir mit den Händen durch die Luft und stieg von dem geborgten Gaul. Der stämmige Rimmersmann, am Boden weit plumper als zu Pferd, stampfte in die Mitte der Lichtung.
    »Einen Augenblick!«, knurrte er. »Diese Männer sind Freunde.«
    »Niemand ist ein Freund, der aus unserm Topf fressen will«,grollte einer der Grimmigsten unter den Nordmännern. »Wer sagt uns denn, dass sie keine Spione von Skali sind?«
    Isorn, der wie Eolair ruhig zugeschaut hatte, beugte sich plötzlich im Sattel vor. »Ule?«, fragte er staunend. »Bist du nicht Ule, Frekke Grauhaars Sohn?«
    Der Mann starrte ihn aus schmalen Augen an. Er war etwa so alt wie Eolair. Sein gefurchtes, wettergegerbtes Gesicht starrte so von Schmutz, dass es den Anschein hatte, als trüge er eine Maske. In seinem Gürtel steckte eine Axt mit schartiger Klinge. »Ich bin Ule Frekkessohn. Woher kennst du meinen Namen?« Er saß steif und wie sprungbereit da.
    Isorn stieg ab und trat einen Schritt auf ihn zu. »Ich bin Isorn, Herzog Isgrimnur von Elvritshallas Sohn. Dein Vater war einer der treuesten Gefährten meines Vaters. Erinnerst du dich nicht an mich, Ule?«
    Das einzige Ergebnis dieser Enthüllung waren das trockene Rascheln einer Bewegung auf der Lichtung und ein paar geflüsterte Bemerkungen. Wenn Isorn erwartet hatte, der Mann vor ihm würde aufspringen und ihn begeistert in die Arme schließen, hatte er sich geirrt. »Du bist gewachsen, seit ich dich zuletzt sah, Bursche«, sagte Frekkes Sohn, »aber ich sehe das Gesicht deines Vaters in deinem.« Er starrte Isorn an. Unter dem stillen Zorn des Mannes regte sich etwas. »Dein Vater ist nicht mehr Herzog, und alle seine Männer sind geächtet. Was willst du hier?«
    »Wir kommen, um euch um Hilfe zu bitten. Es sind noch viele andere heimatlos. Sie haben angefangen, sich zu sammeln und wollen zurückholen, was man ihnen gestohlen hat. Ich bringe euch Botschaft von meinem Vater, eurem rechtmäßigen Herzog, und von Josua von Erkynland, der im Kampf gegen Skali Scharfnase sein Verbündeter ist.«
    Das Murmeln der Überraschung wurde stärker. Ule achtete nicht darauf. »Das ist ein schlechter Scherz, Junge. Dein Vater liegt tot in Naglimund und Prinz Josua mit ihm. Erzähl uns keine Koboldgeschichten, nur weil du Lust hast, wieder über eine Gefolgschaft von Leibeigenen zu herrschen. Wir sind jetzt freie Männer.« Einige seiner Kameraden brummten beifällig.
    »Freie Männer?« Isorns Stimme wurde scharf vor Zorn. »Seht euch doch an! Seht euch um!« Er deutete auf die Lichtung. Eolair beobachtete ihn und staunte über die jähe Leidenschaftlichkeit des jungen Mannes. »Frei, in den Wäldern herumzustreunen wie ein aus der Halle gepeitschter Hund? Meint ihr das? Wo sind eure Häuser, Frauen, Kinder? Mein Vater lebt!« Er hielt inne und bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Eolair fragte sich, ob ihm eingefallen war, dass Isgrimnurs Schicksal keineswegs so unstrittig war, wie er behauptet hatte. »Mein Vater wird sein Land zurückerobern«, erklärte er. »Wer ihm hilft, bekommt seinen alten Hof zurück und mehr dazu. Denn wenn wir mit ihm fertig sind, werden uns Skali und seine Kaldskryker viele Frauen ohne Männer und so manches

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