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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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standen, auf Pferden, die keinen Schritt mehr gehen konnten, kaum etwas ausrichten können.
    Eine Stunde später saßen alle wieder im Sattel, aber Eolair drosselte das Tempo. Als es dunkel wurde, hatten sie den Inniscrich überquert und die ersten Außenbezirke von Hernysadharc erreicht. Bis zum Taig waren es nur noch wenige Reitstunden. Unterwegs kamen sie mehrfach an Lagern vorbei, von denen Eolair vermutete, dass Skalis Männer dort gewohnt hatten. Sie waren verlassen, aber vieles deutete darauf hin, dass sich dort kürzlich noch jemand aufgehalten hatte. In einem schwelten noch die Kochfeuer. Der Graf fragte sich, ob die Rimmersmänner vor dem Ansturm der Sithi geflohen oder einem anderen, unerklärlichen Schicksal zum Opfer gefallen waren.
    Weil Isorn darauf bestand, ließ Eolair endlich bei Ballacym anhalten, einer befestigten, auf einem niedrigen Berghang gelegenen Stadt mit weitem Blick über das Westufer des Inniscrich.
    In Lluths verlorener Schlacht gegen Skali vor beinahe einem Jahr war ein großer Teil der Stadt zerstört worden. Von den Mauern aber war genug übriggeblieben, um einen gewissen Schutz zu bieten.
    »Wir wollen nicht mitten in der Nacht ankommen, wenn dort gekämpft wird«, sagte Isorn, als sie durch die zerschmetterten Tore ritten. »Selbst wenn Ihr recht habt und Euer Feenvolk gekommen ist, um für Hernystir zu streiten – wie soll es im Dunkeln den Unterschied zwischen der richtigen und der falschen Sorte Menschen erkennen?«
    Eolair war nicht glücklich mit dieser Entscheidung, konnte jedoch Isorns vernünftigen Worten nichts entgegensetzen. Natürlich würde seine kleine Schar gegen ein großes Heer wie das von Skali kaum ankommen können. Trotzdem machte ihn der Gedanke, warten zu müssen, wütend. Er hatte die Sithi reiten sehen, und sein Herz sang mit ihnen. Er wollte etwas tun! Denen, die seine Heimat verwüstet hatten, endlich einen Gegenschlag versetzen! Der Gedanke zerrte an ihm wie ein starker Wind. Und nun musste er wieder warten – bis morgen.
    An diesem Abend trank Eolair mehr als sein gewöhnliches bescheidenes Maß Wein, obwohl der Trank knapp war. Er legte sich früh nieder und beteiligte sich nicht an den Gesprächen über das, was alle gesehen hatten und was sie vielleicht noch erwartete. Er wusste, dass der Schlaf trotz seines vom Wein umnebelten Kopfs lange auf sich warten lassen würde. Und so war es.
    »Es gefällt mir nicht«, knurrte Ule Frekkessohn und zog die Zügel an. »Wo sind sie alle hin? Und was, beim heiligen Ädon, hat sich hier abgespielt?«
    Die Straßen von Hernysadharc waren merkwürdig verlassen. Eolair wusste, dass nach der Eroberung durch Skali nur wenige seiner Landsleute dort geblieben waren. Aber selbst wenn die Sithi sämtliche Rimmersmänner vertrieben hatten – was ihm unmöglich schien, denn es war kaum mehr als einen Tag her, dass die Schönen an ihnen vorübergebraust waren, ein halbes Hundert Meilen westlich von hier –, hätte man zumindest ein paar Hernystiri sehen müssen.
    »Mir gefällt es genauso wenig«, erwiderte er. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Skalis ganzes Heer hier im Hinterhalt liegt, nur um unsere hundertfünfzig Leute zu überfallen.«
    »Eolair hat recht.« Isorn beschattete mit der Hand die Augen. Das Wetter war immer noch kalt, die Sonne jedoch erstaunlich hell. »Reiten wir hinein und sehen, was wir finden.«
    Ule unterdrückte eine Antwort und zuckte nur die Achseln. Die drei ritten durch die von den Rimmersmännern errichteten Holztore. Ihre Männer folgten. Sie tuschelten untereinander.
    Es war bestürzend genug, eine Mauer um Hernysadharc zu sehen.Niemals, seit Eolair sich erinnern konnte, hatte es das gegeben. Selbst die uralte Mauer um den Taig stand nur noch aus Ehrfurcht der Hernystiri vor ihrer Vergangenheit. Sie war zum größten Teil eingestürzt, und die noch vorhandenen Stücke ragten so weit voneinander entfernt empor, dass sie aussahen wie die wenigen Zahnstummel im Kiefer eines Greises. Doch diese andere, zwar rohe, aber feste Absperrung um den innersten Teil der Stadt war erst vor kurzer Zeit errichtet worden.
    Wovor kann Skali Angst gehabt haben? , überlegte Eolair. Vor den wenigen Hernystiri, die noch übrig waren, einem geschlagenen Volk? Aber vielleicht war es auch sein eigener Verbündeter, Hochkönig Elias, dem er nicht traute.
    Noch erschreckender aber als der Anblick der neuen Befestigung war das, was mit ihr geschehen war. Die Balken waren versengt und geschwärzt wie vom

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