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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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»Sie haben recht. Wenn ich mich im Boot an etwas anlehnen kann, damit ich sitze, werde ich Euch den Weg zeigen. Zumindest kann ich uns bis Einbruch der Nacht so weit vom Nest wegführen, dass wir es wagen dürfen, an Land zu schlafen.«
    »Dann los.« Isgrimnur erhob sich. »Die Zeit ist knapp.«
    »Allerdings«, stimmte Cadrach zu. »Und sie wird täglich knapper.«
    Sein Ton war so düster und ausdruckslos, dass alle sich nach ihm umdrehten, aber der Mönch stapfte schon durch den Morast zum Wasser hinunter und fing an, ihre Habseligkeiten wieder in das Flachboot zu laden.
    Am nächsten Tag ging es Tiamak wesentlich besser, ganz im Gegensatz zu Jüngerem Mogahib. Der Wranna hatte immer wieder fiebrige Wahnzustände. Er schlug um sich, tobte und schrie dabei Worte, die, wenn Tiamak sie übersetzte, ganz nach dessen eigenen Alptraumerscheinungen klangen. Wenn Jüngerer Mogahib ruhig war, lag er da wie ein Toter. Tiamak flößte ihm Tränke aus am Flussufer gesammelten Kräutern ein, aber sie schienen wenig zu helfen.
    »Sein Körper ist stark. Aber ich fürchte, dass seine Gedanken verwundet sind.« Tiamak schüttelte traurig den Kopf. »Vielleicht hatten sie ihn doch länger in ihrer Gewalt, als ich dachte.«
    So fuhren sie durch das Wran, wobei sie sich im Großen und Ganzen nördlich hielten, aber einer äußerst verwickelten Route folgten, die nur Tiamak kannte. Es bestand kein Zweifel, dass sie sich ohne ihn rettungslos in den öden Gewässern des Sumpfes verirrt hätten. Miriamel dachte ungern darüber nach, was für ein Ende sie vielleicht genommen hätten.
    Allmählich hatte sie den Sumpf satt. Ihr Abstieg in das Nest hatte sie mit einem Widerwillen gegen Schlamm, Gestank und fremdartigeGeschöpfe erfüllt, der sich nach und nach auf das ganze, wilde Wran ausdehnte. Es war unglaublich lebendig, aber das war eine Wanne voller Würmer auch, und sie hatte keine Lust, auch nur eine Sekunde länger als nötig in einem von beiden zu verbringen.
    In der dritten Nacht nach ihrer Flucht aus dem Nest starb Jüngerer Mogahib. Tiamak berichtete, er habe etwas davon geschrien, dass »die Sonne rückwärts laufe und Blut durch die Städte der Trockenländer rinne wie Regenwasser«. Plötzlich verfärbte sein Gesicht sich dunkel, und die Augen traten hervor. Tiamak versuchte ihm Wasser zu geben, aber die Kiefer waren so fest aufeinandergepresst, dass sie sich nicht öffnen ließen. Gleich darauf erstarrte der ganze Körper des Wranna. Lange nachdem der letzte Schimmer von Leben aus seinen großen Augen gewichen war, blieb er stocksteif.
    Tiamak war verstört, bemühte sich jedoch, Haltung zu bewahren. »Jüngerer Mogahib war kein Freund«, erklärte er, als sie einen Mantel über das verzerrte Gesicht breiteten, »aber er war die letzte Verbindung zu meinem Dorf. Nun werde ich nie erfahren, ob die anderen auch alle gefangen und in das Nest geschleppt wurden …«, seine Unterlippe zitterte, »… oder ob sie vielleicht in ein anderes, sichereres Dorf geflohen sind, nachdem ihr Überfall auf den Ghantbau fehlschlug.«
    »Wenn es noch sichere Dörfer gibt«, wandte Cadrach ein. »Ihr sagt, dass das Wran reich an Ghantnestern ist. Könnte dieses das einzige sein, das so gefährlich geworden ist?«
    »Ich weiß nicht.« Der kleine Mann seufzte. »Ich werde wiederkommen und eine Antwort auf diese Frage suchen müssen.«
    »Aber nicht allein«, versetzte Miriamel streng. »Bleibt bei uns. Wenn wir Josua finden, wird er Euch bei der Suche nach Eurem Volk helfen.«
    »Prinzessin …«, warnte Isgrimnur. »Ihr könnt Euch dessen nicht sicher sein.«
    »Warum nicht? Bin ich nicht auch von königlichem Blut? Zählt das etwa nicht? Außerdem wird Josua alle Verbündeten brauchen, die er finden kann, und Tiamak hat uns immer wieder bewiesen, dass die Männer aus dem Wran nicht zu verachten sind.«
    Der kleine Marschbewohner war äußerst verlegen. »Ihr seidgütig, Herrin, aber Ihr müsst mir nichts versprechen.« Er sah auf Jüngeren Mogahibs verhüllte Gestalt und seufzte. »Wir müssen uns um seinen Leichnam kümmern«
    »Ihn begraben?«, fragte Isgrimnur. »Wie soll das gehen, wenn der Boden so nass ist?«
    Tiamak schüttelte den Kopf. »Wir begraben unsere Toten nicht. Ich werde es Euch morgen früh zeigen. Jetzt, wenn Ihr mich entschuldigen wollt, möchte ich ein Stück gehen.« Er verließ humpelnd den Lagerplatz.
    Isgrimnur betrachtete unbehaglich die Leiche. »Ich wünschte, er hätte uns nicht damit allein

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