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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Sänfte die schmale Treppe hinauf, hoben vorsichtig den Stuhl mit dem Insassen heraus und trugen ihn in die Mitte des Dachgartens.
    Der Mann auf dem Stuhl war so in Pelze und Gewänder gehüllt, dass man ihn kaum erkennen konnte, aber die hochgewachsene, elegant gekleidete Frau erhob sich sofort von ihrem eigenen Sitz und kam mit einem Freudenruf auf ihn zu.
    »Graf Streáwe!«, flötete die Herzoginwitwe. »Wie freue ich mich, dass Ihr kommen konntet! Und das an einem so kalten Abend!«
    »Nessalanta, meine Teure. Nur eine Einladung von Euch konnte mich bei diesem grässlichen Wetter vor die Tür locken.« Der Graf nahm ihre behandschuhten Finger und zog sie an die Lippen. »Vergebt mir, dass ich so unhöflich bin, sitzen zu bleiben.«
    »Unfug.« Nessalanta schnippte mit den Fingern nach den Trägern des Grafen und bedeutete ihnen, seinen Stuhl näher zu ihrem zu befördern. Dann nahm sie wieder Platz. »Ich glaube übrigens, es wird noch etwas wärmer. Trotzdem seid Ihr ein Juwel, ein köstliches Juwel, weil Ihr heute zu uns gekommen seid.«
    »Das Vergnügen Eurer Gesellschaft, liebe Herrin …« Streáwe hustete in sein Taschentuch.
    »Ich verspreche Euch, dass Ihr es nicht bereuen werdet.« Sie deutete auf den Sternenhimmel, als hätte sie selbst befohlen, dass er über ihnen ausgebreitet würde. »Schaut ihn Euch an! Ihr werdet froh sein, dass Ihr hier seid. Xannasavin ist ein glänzender Kopf.«
    »Die Herrin ist zu gütig«, bemerkte eine Stimme von der Treppeher. Graf Streáwe, in seiner Bewegung etwas behindert, reckte mühsam den Hals nach dem Sprecher.
    Der Mann, der jetzt auf den Dachgarten hinaustrat, war groß und hager. Seine langen Finger waren wie zum Gebet verschränkt. Er trug einen langen, schwarzgelockten Bart mit grauen Strähnen. Auch seine Gewänder waren dunkel und mit Nabbanai-Sternsymbolen besetzt. Er bewegte sich mit einer gewissen storchähnlichen Würde durch die Reihe in Töpfe gepflanzter Bäume und Büsche und knickte dann die langen Beine ein, um vor der Herzoginwitwe niederzuknien. »Herrin, ich bin beglückt über Eure Aufforderung, zu Euch zu kommen. Es ist stets eine Freude, Euch zu dienen.« Er wandte sich an Streáwe. »Die Herzogin Nessalanta wäre eine hervorragende Astrologin geworden, hätten sie nicht ihre höheren Pflichten gegenüber Nabban dran gehindert. Sie ist eine Frau von tiefem Verständnis.«
    Der Graf von Perdruin lächelte unter seiner Kapuze. »Wie jedermann weiß.«
    Etwas in seinem Ton ließ die Herzogin einen Moment zögern, bevor sie sprach. »Xannasavin ist zu liebenswürdig. Ich habe lediglich ein paar Anfangsgründe studiert.« Sie kreuzte bescheiden die Hände über der Brust.
    »Ah, wenn ich Euch doch nur als Schülerin hätte annehmen dürfen«, seufzte Xannasavin. »Welche Geheimnisse hätten wir zusammen erforscht …« Seine Stimme war tief und eindrucksvoll. »Wünscht die Herrin, dass ich beginne?«
    Nessalanta, die an seinen Lippen gehangen hatte, schüttelte sich wie ein Mensch, der plötzlich aufwacht. »Ach … Nein, Xannasavin, noch nicht. Wir müssen auf meinen älteren Sohn warten.«
    Streáwe sah sie aufrichtig erstaunt an. »Ich wusste gar nicht, dass sich Benigaris für die Geheimnisse der Sterne interessiert.«
    »O doch«, erwiderte Nessalanta vorsichtig. »Er …« Sie blickte auf. »Ah! Da ist er.«
    Benigaris schritt über den Dachgarten. In geringer Entfernung folgten ihm zwei Wachsoldaten, das Eisvogelabzeichen auf dem Waffenrock. Der regierende Herzog von Nabban wurde um die Mitte bereits etwas dick, war jedoch im Übrigen ein großer, breitschultrigerMann. Sein Schnurrbart wuchs so üppig, dass er den Mund fast völlig verbarg.
    »Mutter«, grüßte er kurz, als er die kleine Gruppe erreicht hatte. Er nahm ihre Hand, nickte ihr zu und wandte sich an den Grafen. »Streáwe. Ich vermisste Euch gestern Abend beim Essen.«
    Der Graf führte das Taschentuch an die Lippen und hüstelte. »Um Vergebung, bester Benigaris. Meine Gesundheit, wisst Ihr. Manchmal fällt es mir zu schwer, mein Zimmer zu verlassen, selbst für die so berühmte Gastfreundschaft der Sancellanischen Mahistrevis.«
    »Nun, dann solltet Ihr vielleicht lieber auch nicht draußen auf diesem eiskalten Dach herumsitzen«, brummte Benigaris. »Was wollen wir eigentlich hier, Mutter?«
    Die Herzoginwitwe setzte eine mädchenhafte Schmollmiene auf. »Aber du weißt doch sehr gut, was wir wollen. Heute ist eine besonders günstige Nacht für das Studium der Sterne,

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