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Das Geheimnis der Hebamme

Titel: Das Geheimnis der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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Werkzeug, warme Decken und allerhand Vieh mit sich führte. Eine verlockende Beute, die bestimmt manchem Wegelagerer das Risiko wert war, sich mit ein paar entschlossenen Männern schlagen zu müssen.
    Sie waren noch nicht weit vom Lager entfernt, als von dort der Schrei eines Eichelhähers zu hören war.
    Christian machte sofort kehrt. »Ein Zeichen von Lukas. Es ist etwas passiert!«
    Sie rannten Richtung Rastplatz, doch kurz davor hielt er Jonas zurück. »Wir müssen erst wissen, was los ist.« Beide näherten sich, von starken Bäumen gedeckt, dem Lager.
    Das Bild, das sich ihnen darbot, bestätigte die Vorsichtsmaßnahme. Drei Bewaffnete standen in drohender Haltung vor den Siedlern. Einer von ihnen redete lautstark auf die Bauern ein, die sich um Hildebrand geschart hatten.
    Dann griff jeder der Fremden nach einer der jungen Frauen. Jonas wollte erneut losstürmen, aber der Ritter packte ihn am Arm. »Warte!«
    Christian hatte gesehen, dass einige der Männer sich unauffällig den Wagen näherten, auf denen die Spieße und Äxte lagen. Doch er wollte unbedingt ein Blutbad vermeiden. Den Kampf gegen die drei Bewaffneten musste er allein ausfechten. Kein Vogt würde den Bauern Recht geben, wenn sie die Hand gegenHöhergestellte erhoben. Ihre Aussagen würden nicht viel gegen die der Berittenen gelten.
    Zu Christians Zufriedenheit war Lukas nicht bei dem Bauerntross. Wie erwartet tauchte der Knappe im nächsten Moment neben ihnen auf. Mit knappen Worten weihte der Ritter ihn und Jonas in seinen Plan ein.
    Inzwischen zielte der Anführer mit seiner Schwertspitze auf Guntrams Brust.
    »Das reicht!« Mit gezogenem Schwert ging Christian auf den Anführer zu. »Lasst sofort die Frauen los. Diese Leute stehen unter meinem Schutz und haben freien Durchzug garantiert bekommen.«
    »Von wem?« Der Stiernackige beugte sich hämisch vor. »Wulfhart, dem Versoffenen? Der ist weit weg. Und wie wollt Ihr das durchsetzen allein gegen uns? Diese Bauerntölpel werden Euch nicht helfen.«
    »Darauf würde ich nicht wetten«, antwortete Christian, während auf sein Zeichen die Männer Spieße von den Wagen holten und auf die Eindringlinge richteten.
    Zornig fuhr er fort: »Leute wie Ihr bringen den ganzen Wehrstand in Verruf. Habt Ihr nicht geschworen, die Wehrlosen zu schützen? Stellt Euch mir zum Zweikampf.«
    Marthe zuckte zusammen. Der Angreifer wog sicher eineinhalbmal so viel wie der schlanke Ritter aus Meißen und war auch noch durch ein Kettenhemd geschützt. Außerdem hatte er mindestens zehn Jahre mehr Kampferfahrung.
    Die Fremden dachten wohl ähnlich und reagierten mit Hohnlachen auf die Herausforderung.
    »Einverstanden. Das wird ein netter Zeitvertreib zum Aufwärmen. Wenn Ihr versagt, nehmen wir uns, was uns zusteht …«, antwortete der Anführer und sah viel sagend zu den Frauen.
    Nur Lukas ließ ein kaum sichtbares Lächeln um seine Lippen spielen.
    Vertraut er so sehr den Schwertkünsten seines Herrn?, dachte Marthe voller Angst. Oder der Gerechtigkeit Gottes, der in einem Zweikampf dem Rechtschaffenen zum Sieg verhilft?
    Wenn Christian unterlag, konnte sie nicht einmal fliehen, denn einer der Fremden hielt sie immer noch mit eisernem Griff umklammert. Er glotzte sie an, leckte sich die Lippen und machte eine obszöne Bewegung.
    Plötzlich war ihre Angst, Christian mit einer tödlichen Wunde auf dem Boden liegen und verbluten zu sehen, größer als die Furcht vor dem, was ihr im Fall seiner Niederlage drohte.
    Im gleichen Moment begann Marthe zu ahnen, dass ihr Schicksal und das des dunkelhaarigen Ritters auf eine ihr noch verborgene Weise miteinander verknüpft waren, die weit über den Umstand hinausging, dass Christian der Herr ihres neuen Heimatdorfes war. Stumm betete sie, dass sie jetzt nicht mitansehen musste, wie er starb.
     
    Christians Gegner nahm Aufstellung. Die Siedler bildeten in respektvollem Abstand ein Oval um sie.
    Marthe sank auf die Knie. Sofort zerrte der Bewaffnete sie wieder hoch und presste sie an sich. »Komm schon, meine Schöne«, sagte er mit wollüstigem Grinsen und blies ihr dabei seinen schlechten Atem ins Gesicht.
    Die Kontrahenten kämpften ohne Schilde.
    Doch der Kampf hatte kaum begonnen, da war er schon entschieden. Christian drosch mit so blitzschnellen Schlägen und überraschenden Finten auf den Gegner ein, dass nur noch erfahrene Kämpfer genau verfolgen konnten, was da vor ihren Augen ablief. Mit wuchtigen Hieben trieb er seinen Gegner vor sich her in einen Bach.
    Der

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