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Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Titel: Das Geheimnis der Heiligen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaurfort
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seiner dreiundzwanzig Jahre noch einmal betonte. Sanft berührte er Geoffrey an der Schulter.
    Â»Ich bin Euch dankbar, dass Ihr das für mich erledigt«, sagte er. »Es könnte sich als wichtiger erweisen, als irgendeiner von uns jetzt ahnen kann.«
    Aus irgendeinem Grunde überkam Geoffrey bei diesen Worten ein Frösteln.

    Mit dem Kopf voller Fragen schritt Geoffrey durch die verlassenen Straßen zur Zitadelle zurück. Er war noch nicht weit gekommen, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Sofort sprang er in den Schatten eines Hauseingangs und zog den Dolch. Er wartete eine Weile regungslos ab, ehe er schließlich annahm, dass er sich getäuscht hatte. Vorsichtig wagte er sich wieder hinaus auf die Straße. Er schaute sorgfältig in beide Richtungen, aber die Straße war so unbelebt wie ein Grab, und nicht einmal eine Ratte störte die Stille. Er zwang sich zur Ruhe und ging weiter, aber schneller und mit dem gezogenen Dolch in der Hand.
    Wenige Augenblicke später hörte er den Laut erneut – das leise Scharren von Ledersohlen im trockenen Straßenstaub. Unvermittelt bog er in eines der vielen schmalen Gässchen ab, die aus der Stadt einen Irrgarten machten. Er wandte sich scharf links, dann rechts, dann wartete er. Ganz deutlich hörte er jetzt die Schritte hinter sich. Sie fingen an zu rennen und versuchten verzweifelt, ihn einzuholen, bevor er in dem umfangreichen Labyrinth verschwand. Geoffrey schloss die Augen und lauschte konzentriert. Es waren nicht die Schritte einer einzelnen Person, sondern von zweien oder womöglich dreien.
    Wer mochte ihn mitten in der Nacht so entschlossen verfolgen? Ganz gewiss keine zufälligen Straßenräuber: Zum einen trug er einen gepolsterten Wappenrock mit einem verblassten Kreuz auf dem Rücken, was ihn eindeutig als Ritter und geübten Kämpfer erkennbar machte, der Räuber im Nahkampf zumindest in Bedrängnis bringen würde. Zum anderen waren seine Verfolger viel zu hartnäckig für einen zufälligen Angriff.
    Geoffrey lauschte, während er seine Möglichkeiten gegeneinander abwog. Er war mit einem Kurzschwert und einem Dolch bewaffnet, und er konnte mit beidem gut umgehen. Außerdem trug er ein leichtes Kettenhemd unter dem Wappenrock. Daher war er recht gut geschützt, während er sich andererseits immer noch ungehindert bewegen konnte. Mit drei einfachen Dieben wurde er zweifellos fertig, aber nicht mit drei Rittern, die ebenso gut ausgebildet waren wie er selbst. Er entschied, dass Vorsicht angebracht war, und trat tiefer in den Schatten zurück.
    Wenige Augenblicke später schossen drei Männer an ihm vorüber. Einer kam schlitternd zum Stehen, so nahe bei Geoffrey, dass dieser ihn mit der ausgestreckten Hand hätte berühren können. Der Mann blickte die leere Gasse entlang, erst in die eine, dann in die andere Richtung, als könne er allein durch Augenschein entscheiden, in welche Richtung Geoffrey sich gewandt hatte. Die übrigen kehrten zurück, als sie erkannten, dass sie ihre Beute verloren hatten. Sie schüttelten den Kopf, keuchten und beugten sich vornüber, um wieder zu Atem zu kommen. Geoffrey hielt die Luft an, voll Sorge, dass der kleinste Laut ihn verraten könnte. Er fühlte, wie sein Herz schneller schlug.
    Angestrengt lauschte er, während die Männer leise miteinander redeten. Was sie sagten, konnte er nicht hören, aber er vernahm einzelne Worte und erkannte die Sprache: Es waren Griechen. Leise stieß er den Atem aus, als die drei Männer schließlich denselben Weg zurückgingen, den sie gekommen waren. Der hinterste der Männer gestikulierte heftig und war offensichtlich zornig, weil Geoffrey sie so leicht abgehängt hatte.
    Weshalb waren ihm diese Griechen gefolgt? Offenbar hatten sie nicht vorgehabt, ihn zu töten, sonst hätten sie das längst getan und sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihn zu verfolgen. Waren sie vielleicht die gesuchten Mörder, die inzwischen erfahren hatten, dass er von Tankred beauftragt war, dieses Rätsel zu lösen? Aber das ergab keinen rechten Sinn. Tankred hatte das gewiss niemandem vorher erzählt, ganz besonders nicht, weil er annahm, dass diese Morde seine eigenen Interessen bedrohten.
    Geoffrey wartete eine Zeit lang ab, ehe er wieder auf die Gasse trat und verstohlen seinen Weg zur Zitadelle fortsetzte. Er wählte nicht den direkten Weg, auf dem er gekommen

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