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Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Titel: Das Geheimnis der Heiligen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaurfort
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sein Zimmer, um Marius zu befragen, doch Wolfram kam noch einmal atemlos zu ihm und berichtete, dass einer der Männer krank geworden war. Geoffrey lebte in ständiger Angst vor einem ansteckenden Fieber, das sich unter den Kriegern wie ein Flächenbrand ausbreiten konnte. Daher kümmerte er sich zunächst um diese Sache. Er fand den jungen Robin Barlow vor, der stöhnte und sich Mitleid erregend den Bauch hielt.
    Geoffrey war kein Arzt, doch aus dem starken Geruch nach billigem arabischem Wein und den Symptomen wie Übelkeit und Benommenheit konnte er leicht schließen, dass Barlow unter den Folgen übermäßigen Trinkens litt. Er hätte den Burschen am liebsten seinem Elend überlassen und darauf gehofft, dass es ihm eine Lehre war. Aber der junge Waffenknecht war ganz offensichtlich davon überzeugt, dass er sterben würde, und da er anscheinend noch nie zuvor betrunken gewesen war, nahm sich Geoffrey einige Augenblicke Zeit, beruhigte ihn und ließ einen Kameraden in der Küche Eier und Essig holen.
    Roger wartete im Burghof auf ihn. Er stand am Brunnen und trank das kühle Wasser in großen Schlucken. Auch Geoffrey trank etwas, denn kein Krieger ließ ungenutzt die Gelegenheit verstreichen, etwas zu essen oder zu trinken – man wusste nie, wie lange es dauern würde, bis sich wieder eine solche bot. Gemeinsam schritten sie über den dunklen Hof auf die Fackeln zu, die an beiden Seiten des Eingangs zum Davidsturm brannten. Sie stiegen die Treppen empor.
    Geoffreys Zimmer war stickig und finster. Marius und Hugo waren es wohl müde geworden, auf seine Rückkehr zu warten, nahm Geoffrey an. Vermutlich hatten sie sich bereits zu Bett begeben.
    Der Hund schnüffelte feucht um Geoffreys Beine herum und folgte dann Roger die Treppen hinab, als dieser sich auf die Suche nach einer Kerze begab. Geoffrey erkannte die Ursache für die erstickende Hitze in dem Zimmer: Jemand hatte die Fensterläden geschlossen! Er tastete sich seinen Weg im Dunkeln über den Boden, um sie zu öffnen. Da stieß er mit dem Fuß gegen etwas Weiches und stolperte nach vorne. Er fiel auf Hände und Knie und landete in einer kühlen, klebrigen Flüssigkeit, die sich auf dem ganzen Boden verteilt hatte. Er war schon lange genug Krieger, um zu wissen, wie sich Blut anfühlte.
    Als er wieder auf die Füße kam, kehrte Roger mit einer Lampe zurück, und es wurde hell im Zimmer.
    Â»Heilige Mutter Gottes!«, fluchte Roger unterdrückt.
    Hugo lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett, und sein Hinterkopf war dunkel vor Blut. Marius kauerte in der Ecke und hatte die Knie an die Brust gezogen. Unter ihm hatte sich eine große Blutlache ausgebreitet, die im Licht der Lampe glänzte.

    Nachdem sie Helbye und Wolfram herbeigerufen hatten, um Marius’ blutige Leiche zur Kapelle bringen zu lassen, und als Fletcher einige der Flecken vom Boden aufgewischt hatte, ließ Geoffrey sich auf die Fensterbank plumpsen und blickte besorgt auf Hugos kalkweißes Gesicht.
    Â»Du solltest mich einen Blick auf deine Platzwunde werfen lassen. Ich habe gelesen, dass arabische Ärzte Kräutersalben verwenden …«
    Â»Du hast deine so genannte arabische Kräutersalbe schon an Aldric von Chester erprobt, nach dem Fall von Antiochia. Und er ist gestorben.«
    Â»Seine Verletzung war ohnehin tödlich«, sagte Geoffrey beleidigt. »Die Salbe sollte seine Schmerzen lindern, nicht ihn heilen. Aber vielleicht hast du noch Schmutz in der Wunde. Sie sollte gesäubert werden.«
    Â»Darum hat Roger sich schon vollkommen ausreichend gekümmert«, sagte Hugo. »Ich fühle mich bereits viel besser.«
    Â»Bist du sicher?«
    Â»Ja, ja«, erwiderte Hugo verärgert. »Um Himmels willen, Geoffrey! Wir alle haben in der Schlacht schon zehnmal schlimmere Verletzungen erhalten als diese hier. Nur weil ich in einem Schlafzimmer niedergeschlagen wurde, glaubst du, ich läge im Sterben!«
    Geoffrey hob die Hände. »In Ordnung, in Ordnung. Dann erzähl mir noch einmal, was geschehen ist.«
    Hugo seufzte schwer. »Ich habe mich mit Marius unterhalten, genau wie du es mir aufgetragen hast. Da sah ich, wie dein Hund aufsprang und mit dem Schwanz wedelte. Ich nahm an, dass er auf jemanden blickte, der hinter mir stand. Doch ehe ich mich noch umdrehen konnte, schlug, wer immer es auch war, mir auf den Kopf. Und an mehr erinnere ich mich nicht. Das

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