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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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stark, mit langen, wohlgeformten Fingern. Geschickt. Sie gerbten weiche Häute und beschnitten behutsam junge Rosen. Sie bürsteten sanft ihr Haar und machten Tee. Mit welch anderen Vergnügungen mochten sie eine Frau sonst noch überhäufen? fragte sie sich. Ach Lydia, du hast viele gute Jahre vergeudet, oder etwa nicht? Endlich fand die wahre Stimme ihres Herzens, die all die Jahre geschwiegen hatte, ihre Sprache wieder.
    Vorsichtig rutschte Lydia näher an Tavis heran, so daß ihre Arme sich leicht berührten, als sie nebeneinander ruhten. Es war eine leise Berührung, aber sie war gedacht, ihm vieles zu sagen. Und das tat sie.
    Tiefer in der Nacht, als Tavis Mac Tarvitt eine alternde, jedoch immer noch starke und tüchtige Hand auf ihre legte, gab Lydia of Dalkeith vor, es nicht zu bemerken.
    Doch gleichwohl schlang sie ihre Finger eng um seine.
    * * *
    Es war früh am Morgen, die Stunde, wenn der kühle Mond für kurze Zeit mit der Sonne ein Tandem bildet, als Adrienne spürte, wie der Hawk aus dem handgehauenen Bett im Pfauenzimmer schlüpfte. Ihr fröstelte in der anflutenden Kühle, bevor die Bettdecken wieder kuschelig ihren Körper umhüllten. Sein würziger Geruch hing in den Laken, und sie begrub ihre Nase darin.
    Nachdem sie letzte Nacht heimgekehrt waren, hatte der Hawk sie auf die Arme gehoben und drei Stufen auf einmal genommen, als er seine errötende Frau an gaffenden Dienstboten vorbei ins Pfauenzimmer trug. Er hatte ein dampfendes Bad ins Herrenschlafzimmer befohlen, und sie hatten ausgiebig in aromatisierten, sinnlichen Ölen gebadet, die sich um ihre Körper legten. Er hatte sie stürmisch und besitzergreifend auf einem Berg von Decken vor dem Feuer geliebt, und eingeölt von der duftenden Melange, glitten und schlüpften ihre Körper in genießerischer Reibung übereinander.
    Adrienne war von der Hand ihres Mannes gefordert und geprägt worden. Erobert und hingerissen und bis zum äußersten verschlungen. Sie hatte willentlich alle bewußten Gedanken fortgeschickt und war zu einem Tier geworden, um sich mit ihrem wilden, schwarzen Hengst zu paaren. Alser sie zum Bett getragen hatte, hatte sie ihre Hände über seinen Körper gleiten lassen, über sein Gesicht, das immer noch lustvoll nachglühte, um sich jede Linie und jede Rundung einzuprägen, um diese Erinnerung in ihren Händen zu bewahren.
    Doch zwischen dem überwältigenden Liebesakt und dem Einschlafen hatte sich zwischen den Liebenden ein Schweigen breitgemacht. Es lag dort wie der Fehdehandschuh eines Fremden, der auf ihr Bett geworfen worden war. Sie hatte gefühlt, wie es zu einer Faust der Stille anwuchs, als sie sich in Ängsten verlor, über die sie keine Kontrolle hatte.
    Verzweifelt hatte sie ihre Finger in die des Hawk verflochten. Vielleicht, wenn sie ihn nur fest genug hielt, vielleicht könnte sie ihn mit sich nehmen, wenn sie in die Zukunft zurückgerissen wurde.
    Viele verkrampfte Stunden lang hatte sie vorgegeben zu schlafen. Aus Furcht vor dem Schlaf.
    Und genau jetzt, als er aus dem Bett schlüpfte, fühlte sie die Angst zurückkehren.
    Aber sie konnte nicht jeden Tag, jede Minute, seine Hand halten!
    Sie rollte sich schweigend auf die Seite, lugte unter dem Stapel von Decken hervor und staunte.
    Er stand an dem Bogenfenster, den Kopf geneigt, als ob er dem aufgehenden Morgen lauschte und Geheimnisse in den Schreien der aufwachenden Möwen hörte. Seine Hände spreizten sich um die steinerne Umrandung des Fensters, und die letzten Strahlen des Mondlichts streichelten seinen Körper mit gegossenem Silber. Als er in die Morgendämmerung blickte, waren seine Augen dunkle Schatten. Sein markantes Profil hätte aus demselben Stein gemeißelt sein können, aus dem auch Dalkeith-Upon-the-Sea erbaut war.
    Sie schloß die Augen, als er nach seinem Kilt griff.
    Als er das Pfauenzimmer verließ, öffnete das Schweigen die Faust und legte seine Finger um Adriennes Herz.
    * * *
    Hawk stand im Flur im ersten Stock, und seine Augen waren düster vor Wut.
    Wut über seine eigene Hilflosigkeit.
    Sie nach Dalkeith zurückzubringen war ein Fehler gewesen. Ein großer Fehler. Er wußte es. Die Atmosphäre innerhalb von Dalkeith schien aufgeladen, als ob jemand Brennöl über das ganze Schloß geschüttet hätte und nun auf der Lauer läge, bereit, eine kleine Kerze fallen zu lassen und dann zurückzutreten, um zu beobachten, wie ihre Leben von dem Inferno verzehrt wurden. Kein Zweifel blieb in seinem Verstand – Dalkeith war für

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