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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Liebe zum Sonnenschein, vielleicht. Und Lydia hätte fast lauthals gelacht angesichts des wutschäumenden, eifersüchtigen Blikkes, mit dem Hawk die hellen Strahlen bedachte, als er aus dem Küchenfenster sah.
    Grimm äußerte die Vermutung, daß sie vor lauter Wut auf den Hawk und um ihm wieder als ebenbürtige Gegnerin entgegentreten zu können, ihre Genesung beschleunigte. »Endlich ein Mann, der die Frauen versteht«, hatte Hawk gedacht.
    Keiner von ihnen ahnte, daß dies, abgesehen von der Zeit mit ihrer Katze Moonshadow, die sie vermißte, bis zu diesem Zeitpunkt die glücklichsten Tage ihres Lebens waren.
    Während sie friedlich in der Sonne faulenzte, genoß Adrienne den Segen der Unwissenheit. Sie wäre am Boden zerstört gewesen, hätte ihr jemand erzählt, daß sie im Delirium von Eberhard gesprochen hatte. Sie würde es nicht verstanden haben, hätte man ihr erzählt, daß sie von einer schwarzen Dame gesprochen hatte, denn ihr erwachender Verstand hatte sich noch nicht an die Schachfigur erinnert.
    Sie hatte keine Ahnung, daß Grimm, während sie und Lydia eine wunderschöne Zeit miteinander verbrachten, zur Burg Comyn geschickt worden war, sich mittlerweile auf dem Rückweg befand und Ungeheuerliches über die verrückte Janet in Erfahrung gebracht hatte.
    Und sie hätte ein paar wenige Sachen zusammengepackt und wäre um ihr Leben gerannt, wenn nicht gar um ihre Seele, hätte sie gewußt, wie fest entschlossen der Hawk war, sie als sein Weib zu beanspruchen, mit allem, was dazugehörte.
    Aber sie wußte nichts von alledem. Und somit würde die Zeit, die sie in den Gärten von Dalkeith-Upon-the-Sea verbrachte, liebevoll als ein kostbares Juwel in der Schatzkammer ihrer Erinnerungen ihren Platz finden und dort zwischen all den Schatten funkeln wie ein Diamant.

Kapitel 12
    Es war nicht gerade ein Vergnügen, mit einem Dutzend abgekochter Soldaten auf den Fersen im Schloß herumzuschnüffeln, aber Adrienne schaffte es. Nach einer Weile tat sie einfach so, als ob sie nicht da wären. Genau wie sie so tat, als wäre der Hawk nicht mehr als eine lästige Stechmücke, die man immer wieder aufs neue verscheuchen mußte.
    Dalkeith-Upon-the-Sea war genauso ein Traumschloß, wie sie es sich als Kind immer vorgestellt hatte, wenn sie, zusammengekuschelt unter einem Zelt von Bettlaken, im Schein einer stibitzten Taschenlampe Märchengeschichten las, lange nachdem das Licht gelöscht worden war.
    Die Zimmer waren geräumig und freundlich. Die dicken Steinmauern waren mit hellen Stofftapeten bespannt, um selbst den kleinsten kühlen Lufthauch, der durch Ritzen im Mauerwerk ziehen könnte, zu dämpfen, obwohl Adrienne nicht die kleinste Ritze finden konnte – sie hatte hinter ein paar Tapeten gelugt, nur um sicherzugehen.
    Aus rein historischer Neugier, hatte sie sich gesagt. Nicht, daß sie auf der Suche nach Unvollkommenheiten war, weder beim Schloß noch beim Schloßherrn.
    Hunderte von wunderschönen Fenstern. Offensichtlich konnten die Bewohner von Dalkeith es nicht ertragen, hinter Mauern eingesperrt zu sein, wenn es draußen in SchottlandsBergen, Tälern und an der Küste so viel üppige Landschaft zu genießen gab.
    Adrienne seufzte sehnsüchtig, als sie an einem der hohen Fenster stehenblieb, um den Anblick der unermüdlichen, schiefergrauen Wellen auszukosten, die gegen die Klippen der Westküste krachten.
    An einem solchen Ort könnte eine Frau sich verlieben. Stolpere mit wehendem Seidenhaar über zierliche Satinpantoffeln, und lande in einem Meer von bunten Bändern und Romantik vor den makellosen Füßen des makellosen Schloßherrn.
    In genau diesem Augenblick, als habe sie ihn mit ihren launischen Gedanken herbeigerufen, trat der Hawk unten auf dem Außenhof in ihr Blickfeld. Er führte eines der größten schwarzen Schlachtrösser, das sie je gesehen hatte. Adrienne wollte sich abwenden, aber ihre Füße konnten sie genausowenig vom Fenster wegtragen, wie sich ihre Augen von ihm lösen konnten, und trotz ihrer besten Vorsätze, ihn zu ignorieren, stand sie da und beobachtete ihn in hilfloser Faszination.
    Mit einem geschmeidigen Satz schwang sich der schottische Schloßherr in Arbeitskleidung auf den Rücken des schnaubenden, feurigen Hengstes.
    Als er aufstieg, flog dieser entzückende Kilt in die Höhe und erlaubte Adrienne einen kurzen, sündigen Blick auf kraftvoll muskulöse Schenkel, wunderschön benetzt mit ein wenig seidigschwarzem Haar. Sie blinzelte einen Moment und weigerte sich, dann

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