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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hat nicht nach mir gefragt, Grimm?«
    Die Stille wuchs, bis Hawk widerwillig den Blick von seiner Hand auf Grimms starres Profil richtete. Als Grimm schließlich von den Flammen aufblickte, erschrak der Hawk vor der Traurigkeit, die er in jeder Falte des Gesichtes seines besten Freundes lesen konnte. »Sie hat nicht einmal gefragt, ob ich gesund werde? Wohin der Pfeil getroffen hat? Irgend etwas?« Hawk versuchte, seine Stimme zu beherrschen, aber sie schlug verletzt um.
    »Es tut mir leid.« Grimm leerte sein Glas und schürte die rotglühenden Holzscheite im Kamin mit seiner Stiefelspitze.
    »Verfluchte Hölle, das Mädchen ist aus Eis!«
    »Ruhig, Hawk«, sprach Grimm ins Feuer. »Du hast eine Menge Blut verloren. Du wärst letzte Nacht beinahe gestorben. Wenn du nicht zur Abwehr die Hand gehoben hättest, hätte der Pfeil dir das Herz herausgeholt, anstatt nur deine Hand auf die Brust zu nageln.«
    Hawk zuckte mit den Schultern. »Ein winziger Kratzer auf der Brust –«
    »Hölle, ein Loch von der Größe einer Pflaume durch deine Handfläche! Der alte Heiler mußte den Pfeil der Länge nach durch deine Hand ziehen, um ihn entfernen zu können. Und du hast ihn selbst gehört. Wenn er sich in deine Brust gebohrt hätte, was ohne dein unverschämtes Glück auch geschehen wäre, hätte er nichts tun können, um dich zu retten, so grausam gezackt, wie die Spitze war. Du wirst ein Leben lang Narben und Schmerzen in dieser Hand mit dir tragen.«
    Hawk seufzte mürrisch. Mehr Narben und mehr Schmerz. Na und? Sie hatte sich noch nicht einmal bemüht festzustellen, ob er noch lebte. Sie hätte zumindest so tun können, als ob sie besorgt sei. Einen kurzen Besuch machen, um die Form der Höflichkeit zu wahren. Aber nein. Sie hoffte wahrscheinlich, daß er im Sterben lag, denn mit ihm aus dem Weg wäre sie eine reiche Frau. Lag sie vielleicht in diesem Moment im Pfauenzimmer und zählte ihr Gold und ihre Reichtümer?
    »Noch nicht einmal eine Frage, Grimm?« Hawk untersuchte die seidigen Haare um die Bandage herum, die fast seine ganze Hand bedeckte.
    »Nicht eine.«
    Hawk fragte nicht noch einmal.
    »Grimm, pack meine Sachen. Schick die halbe Garde und genug Personal, um das Herrenhaus in Uster vorzubereiten. Ich reise im Morgengrauen. Und hör auf, das verfluchte Feuer zu schüren – es ist verdammt heiß genug hier drinnen.«
    Klirrend ließ Grimm den Schürhaken auf den steinernen Kaminsockel fallen. Er drehte sich steif vom Feuer weg und blickte forschend in Hawks Gesicht. »Gehst du allein?«
    »Ich sagte dir gerade, du sollst die halbe Garde bereithalten.«
    »Ich meinte, was ist mit deiner Frau?«
    Hawks Blick fiel zurück auf seine Hand. Er untersuchte sie einen Moment lang, sah dann auf zu Grimm und sagte langsam: »Ich gehe allein. Wenn es sie nicht einmal interessiert, ob ich lebe oder sterbe, dann ist es vielleicht an der Zeit, daß ich aufhöre, es zu versuchen. Auf alle Fälle mag mir eine gewisse räumliche Trennung helfen, das Ganze aus dem richtigen Blickwinkel zu betrachten.«
    Grimm nickte steif. »Bist du sicher, daß du mit der Wunde reisen kannst?«
    »Du weißt, ich heile schnell. Ich werde beim Zigeunerlager anhalten und mir einige von diesen heißen Umschlägen mit Kamille und Schwarzwurzel besorgen, die sie dafür benutzen –«
    »Aber reiten?«
    »Ich werde schon zurechtkommen, Grimm. Hör auf, dir Sorgenzumachen. Du bist nicht verantwortlich.« Hawk entging nicht das bittere Lächeln auf Grimms Gesicht. Es tröstete ihn in gewisser Weise, zu wissen, daß sein Freund so treu ergeben war, während es seine eigene Frau nicht kümmerte, ob er tot oder lebendig war. »Du bist ein wahrer Freund, Grimm«, sagte Hawk leise. Er war nicht überrascht, als Grimm aus dem Zimmer eilte. In all den Jahren, die er ihnkannte, waren Worte des Lobes dem Mann immer schon unangenehm gewesen.
    * * *
    In dem massiven Bett des Pfauenzimmers warf Adrienne sich ruhelos hin und her, die Schlaflosigkeit brachte sie fast um den Verstand. In diesem Augenblick war sie ziemlich sicher, daß sie nie wieder würde schlafen können. Ihre Seele würde keine Ruhe finden vor der bitteren, eisigen Klarheit, die durch ihren Verstand tobte, und alles, was sie getan hatte, seit sie in Dalkeith angekommen war, in einem völlig anderen Licht erscheinen ließ.
    Hawk und Grimm ritten los, als die Morgendämmerung über den üppigen Feldern von Dalkeith aufstieg. Zufriedenheit ergriff Hawk, als er über sein Zuhause blickte. Jetzt,

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