Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
Vom Netzwerk:
auf ihn zukam, zu deuten.
    Sie begrüßten einander so betont freundlich höflich, wie es in ihren Kreisen üblich war. Romano nahm ihre Hand und küsste Jackie auf die Wange. So hatte er auf vielen Modenschauen tausend andere Frauen begrüßt, und er hatte aus der Entfernung mitbekommen, dass sie es genauso gemacht hatte. Doch plötzlich stürzten die Erinnerungen auf ihn ein.
    Sie duftete genauso verführerisch wie damals, und ihre Hand fühlte sich in seiner weich und sehr lebendig an. Er glaubte, ihren Puls pochen zu spüren, und seine Lippen schienen zu prickeln, nachdem er sie auf die Wange geküsst hatte.
    Er hatte mit dem Gedanken gespielt, noch einmal eine Sommerliebe mit Jackie Patterson zu erleben. Vielleicht würde er danach die quälenden Fragen im Zusammenhang mit ihrer Romanze von damals, die ihm keine Ruhe ließen, endlich beantworten können. Sie und er waren älter und vernünftiger, sodass durch eine Wiederholung alles geklärt werden konnte, was damals offengeblieben war. Dieses Mal konnten sie die Beziehung ordentlich und einvernehmlich beenden, ohne irgendwelche Szenen und ohne großes Bedauern.
    Während er ihr ins Boot half, wurde aus dem eher spielerischen Gedanken heftiges körperliches Verlangen. Doch er durfte nichts überstürzen. Obwohl sie sich kühl gab, spürte er deutlich ihr Unbehagen und ihre Nervosität. Wenn er etwas erreichen wollte, musste er behutsam vorgehen.
    Niemals würde er vergessen, zu welcher Leidenschaft sie fähig war, und er freute sich auf das, was kommen würde.
    Nachdem sie angelegt hatten, schlenderten sie durch die üppigen Gärten zum Palazzo. Schweigend ging Jackie ihm voraus, und er war sich sicher, dass auch sie sich an alles erinnerte, was damals geschehen war. Hier hatten sie sich zum ersten Mal geliebt, als sein Vater eines Abends nicht zu Hause gewesen war. Mit einer Ausrede hatte Romano das Personal weggeschickt, und dann hatten er und Jackie im Speisezimmer an dem langen Tisch gesessen und das köstliche Essen genossen, das die Haushälterin hinterlassen hatte. Dazu tranken sie eine Flasche eines erlesenen Tropfens aus dem Weinkeller seines Vaters und kamen sich ziemlich erwachsen und welterfahren vor.
    Er hatte nicht beabsichtigt, sie zu verführen, sondern wollte nur mit ihr allein sein in angenehmer Umgebung, denn das alte, schäbige Farmhaus war kein idealer Aufenthaltsort. Bisher hatte er sich sehr zurückgehalten, weil er Jackie für zu jung hielt. Doch als sie an dem Abend nach dem Essen durch den Garten spazierten, sich küssten und sie seinen Namen flüsterte, spürte er, dass sie bereit war, mit ihm zu schlafen, und er konnte der Versuchung nicht widerstehen. Er war sich jedoch bewusst, dass sie absichtlich mit dem Feuer spielte und alles tat, um sein Verlangen so sehr zu entfachen, dass er kaum noch klar denken konnte.
    Was dann passierte, hatte er nie bereut. Es war geradezu berauschend gewesen und ein unvergessliches Erlebnis. Für den Rest des Sommers lebten sie dann in ihrer eigenen Welt, wo nichts wichtig gewesen war außer der Zeit, die sie allein miteinander verbrachten.
    Jetzt betraten sie die Terrasse mit den riesigen Blumentöpfen. Jackie atmete den Duft der Blüten ein und ließ die Hand über die perfekt geschnittenen Hecken gleiten. Dieses Mal wäre alles anders. Es wäre eine Affäre zwischen zwei Erwachsenen ohne die Ängste und Zweifel, die sie als Teenager empfunden hatten. Er freute sich schon darauf und konnte es kaum erwarten, bis es so weit war.
    Unter dem cremefarbenen Sonnenschirm auf der Terrasse war ein Tisch mit einer weißen Decke und Silberbestecken gedeckt. Eine Flasche Weißwein stand in einem Eiskübel bereit, und daneben befanden sich mehrere abgedeckte Schüsseln und Platten. Beim Näherkommen schob Jackie die Sonnenbrille wieder ins Haar, und er bemerkte ihre hochgezogenen Augenbrauen. Er wusste genau, was sie dachte.
    „Ich habe mir beim Zubereiten helfen lassen“, neckte er sie, obwohl er fast alles allein gemacht hatte. Er kochte gern und betrachtete es als eine andere Art der Kreativität. „Möchtest du lieber im Sonnenschein sitzen? Ich schiebe ihn gern etwas zur Seite.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich setze mich ihm nie aus, das lässt die Haut zu schnell altern.“
    Romano zuckte die Schultern, zog den Stuhl für sie hervor, und sie ließ sich darauf nieder. Dann deckte er eine der Platten ab, und zum Vorschein kamen alle möglichen Meeresfrüchte. Sekundenlang ließ Jackie die Maske

Weitere Kostenlose Bücher