Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
Vom Netzwerk:
zu Lizzies Hochzeit auch deshalb angenommen, weil es ihm die perfekte Ausrede lieferte, zwei Wochen an einem Stück in seinem Palazzo zu verbringen. In der Zeit zwischen den Vorbereitungen zu diesem Fest wollte er anfangen, die nächste Kollektion vorzubereiten.
    Als er gerade der Versuchung widerstanden hatte, den wunderschönen Tag im Freien zu verbringen, läutete sein Handy. Frustriert runzelte er die Stirn und stand auf.
    Die Anrufer-ID auf dem Display kannte er nicht. „Hallo?“, meldete er sich deshalb etwas ungeduldig.
    Nach einer kurzen Pause atmete jemand am anderen Ende der Leitung tief aus. „Romano?“
    Sein Stirnrunzeln verschwand, und er zog die Augenbrauen hoch.
    „Ich bin’s, Jackie Patterson.“
    Natürlich hatte er ihre Stimme sogleich erkannt, doch vor lauter Überraschung war er sekundenlang sprachlos. Weshalb rief sie ihn plötzlich an, nachdem sie ihm die letzten beiden Tage aus dem Weg gegangen war? Jackie Patterson war ihm ein Rätsel, wie immer.
    „Was verschafft mir das Vergnügen?“, fragte er lächelnd.
    „Du schuldest mir noch eine Einladung“, erwiderte sie nach kurzem Zögern.
    Dass sie gar nicht eingewilligt hatte, mit ihm zu essen, ehe sie mit Isabella und Scarlett verschwand, übersah er großzügig. Wenn Jackie sich nicht allzu sehr verändert hatte, steckte hinter ihrer Bemerkung etwas ganz anderes. Wenn sie mit ihren zweiunddreißig Jahren noch irgendeine Ähnlichkeit mit dem Teenager von früher hatte, dann war sie immer noch ein sehr vielschichtiger und tiefgründiger Mensch, was ihn während ihrer kurzen und sehr intensiven Beziehung verzaubert und zugleich irritiert hatte. Ihre plötzliche Kehrtwendung konnte eigentlich nur bedeuten, dass sie etwas von ihm wollte. Er war gespannt, was.
    „Ja, das stimmt“, gab er zu und ließ die Stimme ganz besonders warm und herzlich klingen. Jackie liebte solche Spielchen, statt offen und ehrlich damit herauszurücken, was sie dachte und wollte. Das bedeutete jedoch nicht, dass er tatenlos zusah und sie gewinnen ließ. Es machte ihm Spaß, mit ihr zu wetteifern, und er war gespannt auf den Ausgang. „Sollen wir uns im ‚Rosa‘ treffen?“
    „Nein“, entgegnete sie sogleich. „Lieber irgendwo, wo es … ruhiger ist.“
    Romano lächelte. Mit „ruhiger“ meinte sie intimer, dessen war er sich sicher.
    „Okay“, antwortete er langsam, um sie in dem Glauben zu lassen, sie hätte alles unter Kontrolle.
    Während er zum Fenster hinausschaute, überlegte er, welches Restaurant infrage kam. „Möchtest du ungestört mit mir reden?“
    „Ja.“
    Schwang in ihrer Stimme etwa eine Spur von Skepsis oder Vorsicht?
    „Dann komm zu mir auf die Insel“, schlug er vor. „Wir können hier etwas essen, und wir sind so ungestört wie an keinem anderen Ort.“
    Sie lachte auf. „Wie bitte? Kannst du etwa kochen?“
    Romano lachte auch. „Das findest du heraus, wenn du meine Einladung annimmst.“
    Als sie einen verächtlichen Laut ausstieß, reagierte er nicht, sondern wartete schweigend auf ihre Antwort.
    „Okay“, seufzte sie resigniert. „Abgemacht.“
    Jackie erschien pünktlich zur vereinbarten Zeit. Sie parkte den schnittigen Wagen auf dem Rasen neben der Anlegestelle am See Adrina, wo Romano schon in seinem Schnellboot wartete und sie beobachtete.
    Diese Frau hat Stil und Klasse, dachte er beeindruckt. Eine solche Anerkennung zollte er nicht leichtfertig und nicht oft.
    In der türkisfarbenen Leinenhose mit dem weißen Top und der weißen Leinenbluse, die sie beim Aussteigen überzog, wirkte sie kühl und elegant. Das lange Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und die helleren Strähnchen schimmerten in der Mittagssonne golden. Schließlich zog sie die Sonnenbrille, die im Haar steckte, über die Augen. Was für eine unnahbare, faszinierende und begehrenswerte Frau, überlegte er.
    Kein Zweifel, sie hatte das legere Outfit mit Bedacht gewählt, weil sie einen bestimmten Eindruck erwecken wollte. Es war ihm allerdings rätselhaft, was sie damit bezweckte. Jede andere Frau hätte sich für ein Mittagessen mit ihm in Schale geworfen.
    Als er aus dem Boot sprang und auf Jackie zuging, verzog sie keine Miene. Ein Lächeln wäre auch sicher unehrlich gewesen, sagte er sich und bewunderte sie immer mehr. Obwohl er die Körpersprache der Frauen lesen und die Signale, die sie unbewusst aussandten, interpretieren konnte, fiel es ihm schwer, die vielen widersprüchlichen Zeichen, die von ihr ausgingen, während sie

Weitere Kostenlose Bücher