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Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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bedeutet und ihn letztlich fürchterlich gelangweilt.
    Er hatte sich verboten, sich nach etwas zu sehnen, was es sowieso nicht gab, und beschlossen, nur noch den Augenblick zu genießen. Nur eine einzige Frau hatte er jemals geliebt: Jackie. War sie etwa die große Liebe seines Lebens? Hoffentlich nicht, dachte er. Denn wenn es stimmte, waren seine Chancen, irgendwann etwas Vergleichbares zu erleben, gleich null. Und das war ein beängstigender Gedanke. Er wollte nicht lebenslang auf etwas zurückblicken müssen, was in immer weitere Ferne rückte. So wunderte es ihn gar nicht, dass er solche Überlegungen bisher nicht hatte anstellen wollen. Es war viel einfacher gewesen, so zu tun, als wäre es nur eine flüchtige Teenagerromanze gewesen, und sich einzureden, er würde der wahren großen Liebe eines Tages doch noch begegnen.
    Wenn er gehofft hatte, Jackie jemals völlig zu vergessen, hatte er sich getäuscht, denn es hatte sich herausgestellt, dass sie für immer miteinander verbunden waren, wenn auch auf ganz andere Art, als sie sich damals als Teenager vorgestellt hatten.
    Bedeutete es vielleicht, dass sie eine zweite Chance hatten? Oder war es nur ein grausamer Scherz? Beide Möglichkeiten verursachten ihm Unbehagen.
    Eine erneute Beziehung mit Jackie würde sich sicher als kompliziert erweisen. Hatte er sich die Wahrheit nur deshalb etwa eingestanden, um der verpassten Chance nachzutrauern? In dem Fall wäre es ihm lieber, er hätte so oberflächlich und unbekümmert weiterleben können wie bisher.
    Nein, das stimmt nicht, korrigierte er sich sogleich. Es war nötig und heilsam, dass alle diese Gefühle endlich aus ihm herausbrachen. Kate brauchte keinen Vater, der ihr Geld und Ansehen verschaffte. Sie brauchte jemanden, der für sie da war und ihr seine Liebe nicht durch das Zücken der Kreditkarte zeigte, sondern auf ganz andere Art. Er wollte ihr ein guter Vater sein.
    Der Gedanke an seine Tochter, die er bald kennenlernen würde und die noch gar nichts von seiner Existenz wusste, erfüllte ihn mit einem Glücksgefühl. Er liebte Kate jetzt schon und würde das immer tun. Zu seiner eigenen Überraschung empfand er Erleichterung und keine Panik, wie er eigentlich erwartet hatte.
    In dem Moment verkündete der Flugkapitän über Lautsprecher, dass sie erst in zwanzig Minuten landen würden, was die Passagiere mit Gemurmel und Seufzen zur Kenntnis nahmen.
    Jackie hingegen ließ sich nichts anmerken, wie immer. Sie saß ganz ruhig, fast reglos da, obwohl sie das Gefühl hatte, jeden Augenblick die Beherrschung zu verlieren. Trotz der breiteren Sitze in der Businessclass fühlte sie sich eingeengt. Romanos Nähe lenkte sie so sehr ab, dass sie sich auf nichts anderes konzentrieren konnte.
    Der seltsame Traum ging ihr nicht aus dem Kopf. Er schien die Atmosphäre um sie her zu verändern, und Jackie wünschte sich Dinge, die unmöglich waren. Sie träumte sowieso wieder jede Nacht von Romano und wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    Ich bin eine erwachsene Frau und muss die Kontrolle über meine Gefühle behalten. Ich bin zu alt, um mich irgendwelchen Illusionen und Träumen hinzugeben, mahnte sie sich. Kate zuliebe musste sie sich zusammennehmen und stark sein.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ich habe von Kates Adoptivmutter Sue kurz vor dem Einchecken eine Nachricht erhalten als Antwort auf meine Mitteilung.“
    „Ah ja.“ Er wirkte völlig entspannt und leicht gelangweilt, nur in seinen grauen Augen blitzte es interessiert auf.
    „Kate hat alle Prüfungen hinter sich“, fuhr sie fort. „Momentan hat sie keine Schule. Sue wird sie fragen, ob sie mich morgen treffen will. Sie überlässt aber Kate die Entscheidung und will sie nicht drängen, falls sie etwas anderes vorhat.“
    „Und was ist mit mir?“, fragte Romano.
    Jackie räusperte sich und versuchte, so emotionslos wie möglich zu klingen. „Ich bin der Meinung, wir sollten sie nicht überfordern.“
    Allzu gut erinnerte sie sich an die erste Begegnung voller Ängste und Erwartungen, die für sie beide nicht gut verlaufen war. Sie hatten unter Druck gestanden, was die folgenden Treffen beeinflusst hatte. Eine ähnliche Erfahrung wollte sie Romano ersparen, das war sie ihm schuldig nach allem, was sie ihm angetan hatte.
    „Was heißt das?“
    „Ich verbringe den Tag mit ihr, gehe mit ihr aus, und du gesellst dich irgendwann zu uns. Ihr könnt euch so kennenlernen, ohne dass sie zunächst weiß, wer du bist.“
    Er saß unverändert entspannt

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