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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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worden wären.“
    Joe war es ebenso ergangen. Allerdings hatte er sich auch von seiner Faszination für Caroline beeinflussen lassen. Alles, woran er hatte denken können, war, wie er sie in sein Bett locken konnte. Jetzt musste er überlegen, ob sie es nicht bewusst darauf angelegt hatte. Ob sie ihm wirklich ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte, weil sie sich zu ihm hingezogen fühlte, oder ob sie es getan hatte, um ...
    Um was? Welchen anderen Grund sollte es geben, sich so bedingungslos hinzugeben, als Leidenschaft? Nein, sie hatte sich nicht an ihn herangemacht, um geheime Informationen über Night-Wing herauszufinden oder um sich seinen Schutz zu sichern, falls man sie erwischen sollte. Sie brauchte ihn nicht, um an Informationen zu gelangen. Absolut albern wäre es anzunehmen, er würde sie schützen, nur weil sie miteinander geschlafen hatten. Nein, Caroline hatte ihn gewollt. Selbst wenn er nichts anderes mehr glauben konnte, dessen war er sich sicher.
    Schön, und was sollte er jetzt machen? Nie zuvor war er so wütend und so ... verletzt gewesen. Es war weit mehr als nur ein Schlag in den Magen gewesen. Noch nie war ihm jemand so unter die Haut gegangen wie Caroline. Sie war geradeheraus und beinahe brutal ehrlich gewesen, ohne Hintergedanken oder Taktik. Joe wünschte, er könnte genügend Abstand gewinnen, um die Sache logisch und klar zu überdenken, aber er schaffte es nicht.
    Er hatte auch noch nie solche Bewunderung für ein Flugzeug empfunden wie für die Night-Wing. Dieser Vogel war etwas ganz Besonderes. Mehr als das. Diese Maschine schrieb Geschichte, war Magie in der Luft. Er würde diese Maschinen mit seinem Leben beschützen, denn sie beschützten sein Land. So simpel war das, einfacher Patriotismus, reine Liebe für den Vogel. Der Vogel gehörte ihm.
    So wie Caroline ihm gehörte.
    Wäre es nur die Wahl zwischen dem Flugzeug und Caroline, so hätte Joe sich unbesehen für Caroline entschieden. Vielleicht würde er sich dafür verachten, aber er konnte nicht tatenlos Zusehen, wie Caroline zu Schaden kam. Aber zwischen Caroline und seinem Land ... da gab es keine Wahl, ganz gleich, wie furchtlos und couragiert sie sein mochte, ganz gleich, dass sie ihn herausgefordert hatte wie nie jemand zuvor. Sie hatte sich kopfüber in die Schlacht gestürzt, hatte ihn angefeuert, sie selbst beim ersten Mal mit voller Energie zu nehmen, und hatte ihn mit der eigenen unerschöpflichen Kraft empfangen. Caroline war ein Mensch, der sich dem Leben stellte, ohne davor zurückzuschrecken.
    Joe stutzte, eine winzige Falte erschien auf seiner Stirn. Caroline war nicht der Typ, der nachts im Dunkeln herumschlich. Vielleicht kannte er sie nicht so gut, wie er dachte. Aber er hätte schwören können, dass nicht eine Spur von Arglist und Täuschung in ihr steckte.
    Er musste mit ihr reden. Unter vier Augen wollte er ihr Fragen stellen, nur sie beide allein im Raum. Er würde die Wahrheit aus ihr herausbekommen, und wenn er Himmel und Hölle in Bewegung setzen musste.

11. KAPITEL
    J oe war schon auf dem Weg zu Caroline, doch dann überlegte er es sich anders und ging zu seinem eigenen Quartier. Im Moment war er zu wütend, um ihr gegenüberzutreten, vor allem nicht in den Zivilistenunterkünften, in denen sie wer weiß wie viele neugierige Zuhörer hätten. Die anderen mussten nicht wissen, was hier ablief.
    Er konnte sich nicht erinnern, je so wütend gewesen zu sein. Er war auch noch nie so betrogen worden. Verflucht, warum machte sie so etwas? Es musste wohl um Geld gehen. Joe hatte nie verstanden, wie jemand Verrat als finanzielle Einnahmequelle betrachten konnte.
    Hochverrat. Das Wort hallte in seinem Kopf wider. Sollte Caroline angeklagt und überführt werden, würde sie den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen.
    Er würde nie wieder mit ihr schlafen können. Bei dem Gedanken schnellte eine unglaubliche Wut in ihm hoch, rastlos begann er, in seiner Unterkunft auf und ab zu laufen. Ein Wochenende war nicht genug. Er bezweifelte, dass tausend Wochenenden ausreichen würden, um sie zu vergessen. Genauso wenig konnte er verdrängen, dass er sie zwei Mal ohne Schutz geliebt hatte. Was, wenn sie sich mit ihren Berechnungen irrte? Was, wenn sie schwanger war?
    Himmel, was für ein Chaos! Wenn Caroline schwanger sein sollte ... Es war unsinnig, sich schon jetzt Sorgen zu machen. Er würde es früh genug erfahren. Und selbst wenn, er würde sie nicht vor dem Gefängnis beschützen können.
    Vorausgesetzt, sie

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