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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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bessere Dienste leisten können, wenn sie entsprechend mit Flüssigkeit versorgt würden. Bevor er Caroline verdursten ließ, würde er ein vorbeifahrendes Auto anhalten. So weit war es jedoch noch nicht, und er wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Mit Kennerblick nahm er die spärliche Flora auf dem Wüstenboden in der Nähe der Felsen wahr und merkte sich die Stelle mit den Pflanzen, die etwas grüner aussahen. Dort in der Erde würde er Wasser finden. Sie würden durchkommen.
    Joe kletterte zurück zwischen die Felsen und in die Nische. Caroline hatte sich keinen Zentimeter bewegt. Sie atmete tief und regelmäßig, wie jemand, der fest schlief. Es schien Joe eine Ewigkeit her zu sein, dass er sie gehalten hatte und sie sich vertrauensvoll an ihn geschmiegt hatte. Plötzlich erschien ihm jeder weitere Moment zu viel. Joe legte sich neben sie, zog sie an sich und bettete ihren Kopf an seine Schulter. Sie seufzte leise, ihr warmer Atem strich über seine Haut.
    Verflucht, warum hatte sie ihm nichts von ihrem Verdacht gegen Gilchrist gesagt? Sie war nicht überrascht gewesen, den Mann im Container vorzufinden. Im Gegenteil, sie war ganz bewusst hingegangen, um ihn zu konfrontieren. Anstatt den Telefonhörer aufzunehmen und ihn, Joe, oder auch Hodge anzurufen, war sie direkt in die Gefahrenzone gelaufen. Diese ganze schreckliche Geschichte hätte sich vermeiden lassen, wenn sie den Anruf gemacht hätte, anstatt die Dinge allein in die Hand zu nehmen.
    Das war das Erste, was er mit ihr klären wollte, sobald sie aufwachte. Warum, zum Teufel, hatte sie ihm nicht vertraut? Müsste er sie ans Bett fesseln, damit sie sich nicht jedes Mal kopfüber in gefährliche Situationen stürzte, sobald er nicht in der Nähe war, dann würde er es tun. Das Entsetzen, das ihm in die Glieder gefahren war, als sie in den Arbeitsbereich marschierte, um den Saboteur zu stellen, war Joe noch überdeutlich in Erinnerung. Er wollte Caroline schütteln, bis ihr die Zähne klapperten.
    Stattdessen hielt er sie nur noch fester und strich ihr zärtlich ein paar helle Strähnen aus dem Gesicht. Er spürte ihren Herzschlag an seiner Brust, und im Moment war das alles, was er brauchte. Er schlief genauso schnell ein wie sie, kaum dass er die Augen geschlossen hatte und die Erschöpfung ihn wie eine Flutwelle übermannte.

13. KAPITEL
    D ie Hitze weckte Caroline auf. Sie fühlte sich besser, ausgeruht, die Kopfschmerzen waren auf ein erträgliches dumpfes Pochen zurückgegangen. Langsam setzte sie sich auf und starrte hinaus auf die karge Landschaft, die sich endlos in der flimmernden Hitze vor ihren Augen erstreckte: Rottöne in jeder Schattierung, viel Gelb, Braun und Beige, hier und da ein grüner Fleck, Beweise der dürftigen Vegetation. Schön. Ursprünglich. Cal lag wahrscheinlich irgendwo da draußen, tot. Und trotz allem, was er getan hatte, trauerte Caroline um ihn. Er hatte sie nicht töten wollen, hatte sogar versucht, es zu verhindern. Der arme Cal. Er war ein Verräter, aber kein Mörder. Dabei hätte das, was er getan hatte, fast zum Tode eines Menschen geführt. Der arme Cal. Doch wäre Joe seinetwegen verletzt worden, sie selbst hätte ihm den Hals umgedreht!
    Schweiß tropfte ihr von der Stirn in die Augen, sie benutzte den Ärmel ihres T-Shirts, um sich die Stirn abzuwischen. Außerhalb dieser schützenden Felsen musste die Hitze erbarmungslos sein. Caroline legte die Hand an den Stein. Er fühlte sich kühl an. Dort, wo die Sonne hinfiel, würde man wahrscheinlich Spiegeleier braten können.
    Joe war nicht da, aber das beunruhigte sie nicht. Sie erinnerte sich vage daran, dass er neben ihr gelegen hatte. Im Staub erkannte sie den Abdruck seines Körpers. Wahrscheinlich hatte sie es irgendwie gemerkt, dass er aufgestanden war, und das hatte sie geweckt.
    Sie fühlte sich schrecklich schmutzig und verklebt. Caroline sah an sich hinunter. Wenn sie es recht bedachte, war sie nicht mehr so schmuddelig gewesen seit ... nein, in ihrem ganzen Leben noch nicht. Extrem reinlich, hatte sie als Kind den Spaß von Schlammpfützen durch den von Büchern und Computern ersetzt.
    Steif rappelte Caroline sich auf die Füße und verzog das Gesicht, als ihr diverse Schmerzen durch die Glieder fuhren. Schmerzen oder nicht, bestimmte Körpervorgänge forderten ihr Recht.
    Als sie zu der Nische zurückkehrte, fand sie Joe mit dem Rücken gegen den Fels gelehnt vor. Er machte einen geradezu widerwärtig fitten Eindruck. Seine Augen blickten hellwach,

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