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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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eine Pistole war.
    Irgendwie gelang es Cal, seine Tür aufzustoßen. Er sprang aus dem Wagen und rannte los. Der andere öffnete fluchend die Beifahrertür und setzte Cal nach.
    Caroline rutschte herum, bis sie mit dem Rücken an Joes Füßen saß. Ihr blieb wahrscheinlich nicht viel Zeit, um das Messer aus Joes Stiefel zu holen. Ihre Finger waren taub, sie musste erst einmal das Hosenbein hochschieben, aber schließlich fühlte sie den Schaft und zog das Messer heraus.
    Joe setzte sich auf und hielt ihr seine gefesselten Hände hin. Es war nicht leicht, das Messer hinter dem Rücken anzusetzen, sie konnte nichts sehen und wusste nicht, ob sie Fleisch oder Nylonschnüre zerschnitt. Aber Caroline dachte sich, dass Joe sich schon melden würde, wenn sie an seine Haut kam. Die Schneide musste scharf wie eine Rasierklinge sein, denn innerhalb von fünf Sekunden fiel die Schnur ab. Sie hörte, wie Joe sich herumschwang, dann fühlte sie, wie er ihr das Messer aus den Händen nahm. Sie sah, wie er eilig die Fesseln an seinen Füßen durchschnitt, dann zog er sie herum. Sie spürte den Ruck an ihren Händen, dann waren sie frei. Joe hockte sich vor Caroline und schnitt  auch die Schnur an ihren Füßen los.
    In dem Moment fiel ein Schuss.
    „Bleib hier hinten.“ Mit diesen Worten hechtete Joe über die Bank und glitt hinter das Steuer.
    Der Motor lief noch. Joe legte den Gang ein und trat das Gaspedal durch. Die Räder drehten, ohne zu greifen, und Joe fluchte. Mit einem Ruck legte er den Rückwärtsgang ein und gab weniger Gas. Er war an seinen Truck gewöhnt, aber der Van war eben kein Geländewagen. Die Reifen mühten sich, Griff auf dem lockeren Boden zu finden, und endlich schoss der Transporter nach hinten und auf den Asphalt zurück.
    Durch die Windschutzscheibe sah Joe den zweiten Mann auf den Wagen zurennen. Von Cal keine Spur.
    Carolines Kopf kam neben Joes Schulter hoch, als er den ersten Gang einlegte. Im selben Moment brachte der Mann seine Pistole in Anschlag. Joe drückte Caroline mit einer Hand nach unten und duckte sich, gerade rechtzeitig, als der Schuss fiel und die Windschutzscheibe in tausend Scherben zerbarst. Unzählige Glasstückchen fielen in das Wageninnere. Joe hielt den Fuß auf dem Gas und den Kopf gebeugt, während er darum kämpfte, den schlingernden Transporter unter Kontrolle zu bekommen.
    Noch mehr Schüsse ertönten, schnell aufeinander folgend. Joe konnte das Einschlagen der Kugeln in den Van hören. Ein Licht zersplitterte. Kurz sah Joe noch den Mann im Licht des einen Scheinwerfers, wie er sich zur Seite in Sicherheit warf, bevor der Van an ihm vorbeibrauste.
    „Caroline!“ Er musste einfach wissen, ob sie in Ordnung war. Zu ihr umdrehen konnte er sich nicht, er hatte alle Hände voll damit zu tun, den Wagen unter Kontrolle zu halten. Der Fahrtwind blies ihm ins Gesicht, sodass er kaum sehen konnte.
    „Was?“, rief sie zurück.
    „Bleib unten, er kann immer noch auf uns ...“
    Er hatte den Satz nicht zu Ende gesprochen, als schon die nächsten Kugeln hinten in den Transporter einschlugen. Die Rückfenster zerbarsten. Joe gefror das Blut in den Adern.
    „Caroline!“
    „Verflixt, was ist denn?“, schrie sie zurück, und Joe hätte vor Erleichterung am liebsten gelacht. Wenn sie so mieser Laune war, dann war auch alles in Ordnung mit ihr.
    Die Erleichterung hielt nicht länger als eine knappe Minute. Ein Blick auf das Armaturenbrett zeigte ihm, dass die Motortemperatur stetig stieg. Ein Schuss musste das Kühlsystem getroffen haben. Sie waren irgendwo draußen in der Wüste, ohne die geringsten Anzeichen einer Stadt oder einer Siedlung, nicht einmal eine alleinstehende Hütte war in Sicht. Das Funkeln der Sterne am Nachthimmel und der eine Scheinwerfer waren die einzigen Lichtquellen. Viel weiter würden sie nicht mehr kommen, bevor der Motor aufgab. Doch jeder Meter, den sie zwischen sich und den Mann mit der Waffe legen konnten, zählte.
    Joe hielt das Gaspedal durchgedrückt, während der Temperaturanzeiger rasant stieg.
    Der Motor blockierte mit einem hässlichen Knirschen. Caroline schoss neben Joe hoch, als der Wagen ausrollte. „Was ist passiert?“
    „Die Kugeln müssen den Kühler getroffen haben. Der Motor ist hin. Komm, wir müssen hier raus.“
    Sie schob die Seitentür auf und stolperte in die kühle Nacht hinaus. „Hier rüber“, ordnete Joe knapp an, und Caroline kam um den Van herum.
    „Und was machen wir jetzt?“
    „Wir laufen. Ich hoffe, du hast

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