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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Gefahr brachte. Zudem gab es, soweit er wusste, an der Westküste der Vereinigten Staaten ebenfalls häufiger Erdbeben, sodass er gewusst haben musste, wie man sich in einem solchen Fall verhielt.
    Allerdings glaubte Josh sich zu erinnern, einmal von Höhlen hier in der Gegend gehört zu haben. Als er ein Junge gewesen war, hatte sich sogar einmal ein flüchtiger Verbrecher in einer versteckt und war wochenlang nicht gefunden worden. Wenn Will sich also in einer dieser Höhlen aufgehalten hatte, als das Erdbeben begann …
    Es war nur ein Gedankenspiel, aber im Moment das Beste, was sie hatten. Josh wandte sich an Kim. Mit seinem Handy alarmierte er die Feuerwehr und den Rettungsdienst über seine Vermutung. »Sie können mit dem Einsatzwagen nicht direkt bis zu uns vorrücken«, erklärte er dem Mann am anderen Ende der Leitung. »Aber wenn mich nicht alles täuscht, verläuft die Marangai Road gar nicht weit von hier entfernt. Wir brauchen Schaufeln und Eimer – und vor allem Männer!«
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, holte Josh ausRocks Satteltasche einen Klappspaten; dann ging er zu Shelly und reichte ihn ihr. Sie schenkte ihm nur einen kurzen, dankbaren Blick, ehe sie weitergrub, während Kim die kleinen und Josh die größeren Steine vom Höhleneingang wegschleppte. Sie kamen nur quälend langsam voran, doch keiner von ihnen dachte auch nur eine Sekunde ans Aufgeben.
    Und dann hielt Josh plötzlich inne und bedeutete auch Shelly, kurz das Graben einzustellen.
    »Hörst du das?«, fragte er angespannt lauschend. »Das klingt wie … Ja! Das sind Klopfzeichen! Dreimal kurz, dreimal lang und wieder dreimal kurz – S-O-S. Weißt du, was das heißt? Es ist Will, und er ruft um Hilfe!«
    »O Gott, Will!« Sofort machte sich Shelly mit Feuereifer wieder an die Arbeit. »Kannst du mich hören, mein Schatz? Hab keine Angst, wir holen dich da raus!«
    Mithilfe von Will, der ihnen von innen heraus entgegenkam, schafften sie es noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr, so viel Erde und Geröll zu beseitigen, dass ein Loch, dick wie ein Arm, entstand.
    »Mom?«, erklang Wills Stimme aus dem Inneren der Höhle. »Mach dir keine Sorgen um mich, mir geht’s gut!«
    Kim weinte leise, und vor Erleichterung standen auch Shelly Tränen in den Augen. »Wir holen dich da raus«, versprach sie. »Aber ein bisschen wird es noch dauern, mein Schatz!«
    Doch als die Hilfsmannschaft endlich eintraf (unter ihnen nicht nur die Männer von der freiwilligen Feuerwehr, sondern auch Lenny McMahon und die Carters), ging eigentlich alles ganz schnell. Gemeinsam schafften sie es in weniger als einer halben Stunde, den Höhleneingang so weit frei zu räumen, dass Will ins Freie klettern konnte.
    Schluchzend und lachend fiel er seiner Mutter in die Arme, und auch Kim kam zu ihnen gelaufen und umarmte sie beide.
    »Es tut mir leid, dass ihr euch meinetwegen Sorgen gemacht habt«, stieß Will unter Tränen hervor. »Ich hätte nicht wegrennen sollen, aber ich hatte solche Angst! Ich bin kein Brandstifter, Mom! Du glaubst mir doch, oder?«
    »Natürlich glaube ich dir, mein Schatz«, erwiderte Shelly und strich ihrem Sohn zärtlich über sein staubbedecktes Haar.
    »Kein Mensch mit ein bisschen gesundem Menschenverstand würde Chief Hawthorne diesen ausgemachten Unsinn abkaufen«, knurrte Tom Carter zustimmend, und Will barg sein Gesicht aufschluchzend an der Schulter seiner Mutter.
    Erleichtert atmete Josh auf. Es war ein schönes, aber auch schmerzliches Gefühl, die drei so innig miteinander zu sehen. Schmerzlich, weil sich ein Teil von ihm wünschte, dazugehören zu dürfen.
    Rasch wandte er sich ab und atmete tief durch. Da hörte er Shellys leise Stimme hinter sich. »Josh?«
    Als er sich umdrehte, sah er, dass sie die Hand nach ihm ausgestreckt hatte. Er musste nicht lange überlegen, ob er ihrer wortlosen Einladung folgen sollte. Und als er Shelly und die Kinder in seinen Armen hielt, war es, als wäre er nach langer Suche endlich zu Hause angekommen.
    Es war spät in der Nacht, und die Sterne funkelten über dem Tal, als Shelly auf Emilys altem Schaukelstuhl auf der Veranda saß und ihren Blick über das Land schweifen ließ. Josh schlief oben in ihrem Bett. Sie hatten wieder miteinander geschlafen, und dieses Mal plagten sie weder Gewissensbisse noch Zweifel – sie war einfach nur glücklich.
    Schlaf hatte sie aber trotzdem keinen gefunden. Und nachdem sie bis zwei Uhr wach gelegen und Joshs regelmäßigen Atemzügen gelauscht

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