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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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ehe wir das Essen fertig haben.«
    Shelly hatte als kleines Dankeschön alle Arbeiter zu einer kleinen Feier eingeladen und dafür einen deftigen Lammeintopf vorbereitet und jede Menge Bier besorgt. Sie wusstegenau, dass nicht wenige von ihnen besorgt waren, wie die Woods – speziell Geraldine Wood – auf ihren Arbeitseinsatz auf der Makepeace-Farm reagieren würden. Im Grunde wusste sie, dass sie es nur Lenny verdankte, dass sie überhaupt noch da waren. Selbst seinem Bruder Jessie schien die ganze Sache nicht geheuer zu sein, doch seinem Bruder zuliebe blieb er. Mit dem Fest wollte Shelly ihnen allen zeigen, dass sie ihre Hilfe nicht als selbstverständlich betrachtete.
    »Kim, kannst du bitte deinem Bruder helfen, die Tische draußen auf dem Hof aufzustellen?« Shelly hatte es längst aufgegeben, sich darüber zu ärgern, dass ihre Älteste für jeden Handschlag eine gesonderte Einladung brauchte. Da die Renovierung der Farm nicht mehr praktisch jede wache Minute des Tages in Anspruch nahm, konnte Shelly nun wieder mehr Zeit für ihre Kinder erübrigen. Und als Allererstes hatte sie sich mit dem Problem des Schuleschwänzens befasst, indem sie Kim nun jeden Morgen zur Schule brachte und am Nachmittag wieder abholte.
    Seitdem gab es zwar keine Beschwerdeanrufe vonseiten der Schulleitung oder Lehrer mehr – die Beziehung zwischen Mutter und Tochter hatte sich allerdings auch nicht nennenswert verbessert. Ganz im Gegenteil: Kim war von der plötzlichen Fürsorglichkeit ihrer Mutter alles andere als begeistert und tat dies auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit kund. Ihre neue Strategie bestand nun darin, bei jedem noch so kleinen Streit laut türenschlagend durchs ganze Haus zu laufen. Ansonsten hielt sie sich die meiste Zeit über in ihrem Zimmer auf. Dort hockte sie am offenen Fenster, wo sie E-Mails und SMS mit ihren Freunden in L. A. hin und her schickte, während aus den Boxen ihrer Stereoanlage ohrenbetäubender Lärm hallte, den sie als Musik bezeichnete.
    Auch jetzt hatte sie wieder Stöpsel in den Ohren, undShelly musste sie zurückhalten, damit sie nicht einfach an ihr vorbeimarschierte.
    »Kannst du bitte mal die verflixten Dinger rausnehmen? Ich versuche gerade, mit dir zu reden!«
    Kim zog sich einen der Stöpsel aus der Ohrmuschel, sodass das infernalische, von jaulenden Gitarren und hämmerndem Schlagzeug begleitete Geschrei noch lauter durch die Küche klang. In Shellys Augen war es ein Wunder, dass ihre Tochter nicht schon längst an Tinnitus litt.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragte Kim gereizt. »Kann man hier nicht ein Mal seine Ruhe haben?«
    Shelly verkniff sich jeglichen Kommentar und schaffte es irgendwie, ruhig und sachlich zu bleiben, auch wenn das Verhalten ihrer Tochter sie langsam an den Rand der Verzweiflung trieb. »Ich habe dich gebeten, Will draußen beim Aufstellen der Tische zu helfen. Die Männer müssen jeden Moment eintreffen, und wir wollen schließlich, dass alles fertig ist, wenn sie kommen.«
    In Kims Miene ging eine Wandlung vor, die Shelly faszinierte. Hatte ihre Älteste im ersten Moment noch kategorisch jeglichen Hilfsdienst verweigern wollen, wirkte sie mit einem Mal durchaus interessiert. »Sind Lenny und Jessie auch eingeladen?«, wollte sie wissen.
    Shelly hob eine Braue. »Natürlich – immerhin gilt dieses kleine Fest nicht zuletzt ihnen. Warum fragst du?«
    »Ach, nur so.« Kim machte eine wegwerfende Handbewegung. »Also, dann will ich mal – bis später, Mom.«
    Kopfschüttelnd sah Shelly ihrer Tochter nach. Sobald die McMahon-Brüder ins Spiel kamen, war Kim plötzlich wie ausgewechselt. Sie, die sonst keiner Auseinandersetzung aus dem Weg ging und immer mit dem Kopf durch die Wand wollte, wurde regelrecht handzahm und zeigte sich von ihrerallerbesten Seite. Das ging so weit, dass Shelly ihre Älteste kaum wiedererkannte, wenn Jessie und Lenny McMahon in der Nähe waren.
    Obwohl sie diese Veränderung durchaus begrüßte, sah sie Kimberlys Begeisterung für die McMahon-Brüder auch mit einiger Besorgnis. Nicht, dass sie die beiden nicht mochte, nein: Jessie und Lenny waren wirklich zwei prima Jungs, freundlich, hilfsbereit und fleißig. Doch für ihre Tochter hatte sie sich irgendwie doch einen etwas anderen Umgang vorgestellt. Obwohl, nach den Typen, mit denen sie sich in L. A. herumgetrieben hatte …
    Vielleicht war Lenny doch gar keine so schlechte Wahl, denn im Vergleich zu Jessie hatte er wirklich etwas im Kopf. Shelly zweifelte

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