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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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gehalten, als es passiert ist. Die meisten Leute waren daher in der Nähe des Wohnhauses, aber wirklich hundertprozentig sicher bin ich natürlich nicht. Wir sollten lieber auf Nummer sicher gehen und …« Zum ersten Mal schaute sie ihn direkt an – und verstummte schlagartig. »Sie?« Ihre Brauen zogen sich zusammen. Argwöhnisch musterte sie ihn. »Was haben Sie denn hier zu suchen, Mr Wood?«
    Er verzog das Gesicht. »Waren wir nicht schon längst bei Josh angelangt?«
    »Lenken Sie nicht ab – ich habe Ihnen eine Frage gestellt!«
    »Nun, ich bin jedenfalls nicht für den Zusammenbruch des Speichers verantwortlich, wenn es das ist, worauf Sie anspielen«, entgegnete er kühl. »Ich war in der Nähe und sahvon der Straße aus eine große Rauchsäule aufsteigen, daher nahm ich an, dass unser Feuerteufel wieder zugeschlagen hatte. Aber ist das jetzt wirklich so wichtig? Sollten wir uns nicht lieber davon überzeugen, dass niemand verletzt worden ist, und dann versuchen, den Schaden ein wenig zu begrenzen?«
    Er konnte förmlich dabei zusehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Sie traute ihm nicht, so viel stand fest. Aber für den Augenblick schien sie sich dazu durchgerungen zu haben, sich mit ihm zusammenzutun. »Also gut«, sagte sie schließlich. »Was schlagen Sie vor?«
    Josh hielt sich nicht mit langen Erklärungen auf. »Hey Greyson, Withersby«, rief er zwei Männer zu sich, die ganz in der Nähe standen und die er kannte, weil sie schon einmal auf Emerald Downs gearbeitet hatten. »Trommelt ein paar Leute zusammen, wir wollen versuchen, zu retten, was noch zu retten ist.« Dann wandte er sich an Kim. »Und du finde heraus, ob irgendjemand vermisst wird, Kleines. Wir müssen sicher sein, dass niemand unter den Trümmern verschüttet wurde, bevor wir uns um irgendetwas anders kümmern, okay?«
    Sie reagierte ohne ein Wort des Widerspruchs – der erstaunte Blick ihrer Mutter machte deutlich, dass dies nicht allzu häufig vorkam. Er war neugierig, was wohl dahinterstecken mochte, doch diese Frage musste warten. Im Augenblick gingen andere Dinge vor.
    »Helfen Sie Ihrer Tochter«, wies er Shelly an. »Und danach beschaffen Sie heißen Tee, Wasser und Decken. Ein paar der Leute hier stehen vermutlich unter Schock. Das sollte man nicht unterschätzen.«
    »Wie konnte das überhaupt passieren?« Shelly schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht! Das Dach war doch gerade erst fertig repariert!«
    »Vermutlich stimmte mit der Statik etwas nicht«, erwiderte Josh. »Aber das ist jetzt nicht weiter von Belang. Was passiert ist, ist passiert. Jetzt sollten wir uns erst mal um die Dinge kümmern, die wirklich wichtig sind.«
    Innerhalb kürzester Zeit gelang es Josh, Herr über das Chaos zu werden. Nicht einmal eine Stunde später lief alles zumindest einigermaßen geordnet ab: Die Männer hatten Leitern besorgt und in Windeseile improvisierte Gerüste gezimmert, die das, was vom Dach des Speichers noch übrig war, abstützten. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass die Gefahr eines weiteren Einsturzes vorüber war, ließ Josh die Frauen und die älteren Kinder, die sich dazu in der Lage fühlten, mit der Beseitigung der Trümmer beginnen. Nach und nach türmte sich neben dem Gebäude ein ansehnlicher Berg von Bauschutt an.
    Der Mond stand bereits hell am Himmel, und es war nach Mitternacht, als die gröbsten Arbeiten erledigt waren. Shelly, die tatkräftig beim Schleppen geholfen hatte, trat nun auf Josh zu. Gemeinsam betrachteten sie das Ergebnis ihrer Mühen.
    Sie war über und über mit Staub bedeckt, und ihre Kleidung starrte vor Dreck. Trotzdem fand Josh, dass er nie eine schönere Frau gesehen hatte. Ihre Wangen waren vor Aufregung und Anstrengung gerötet, und dort, wo sie sich mit dem Handrücken den Schweiß weggewischt hatte, verlief ein graubrauner Schmutzstreifen quer über ihre Stirn. Sie sah müde aus, doch ihre blauvioletten Augen blitzten noch immer.
    »Danke«, sagte sie und schüttelte den Kopf, als er protestieren wollte. »Nein, ehrlich – ich weiß nicht, was ich ohne Sie gemacht hätte.«
    »Vermutlich dasselbe wie ich«, erwiderte er lächelnd. Er sagte das nicht bloß, um sie aufzumuntern, sondern weil es wirklich seiner Meinung entsprach. Shelly hätte vermutlich noch einen Moment gebraucht, um sich vom ersten Schreck zu erholen, die Situation dann aber ebenso gemeistert wie er.
    Sie selbst schien davon jedoch alles andere als überzeugt zu sein. »Es ist nett, dass Sie

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