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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Sauerstoffunterversorgung.
    Knapp zwanzig Minuten dauerte der Kampf, dann endlich war es geschafft. Völlig entkräftet, aber auch sichtlich erleichtert lag die Stute im trockenen Stroh, während ihr Fohlen auf staksigen Beinen seine ersten wackligen Schritte machte. Der Anblick wärmte Shelly das Herz, und als sie Thomas Carteranschaute, strahlte auch dieser. Die Zaungäste aus dem Ort, die eigentlich zu ihrer Unterstützung gekommen waren, jedoch die meiste Zeit über nur im Weg herumgestanden hatten, waren ebenfalls begeistert.
    »Danke«, sagte Carter und reichte ihr die Hand. »Ich war ja zuerst skeptisch, aber das hätte Doc Halligan auch nicht besser hingekriegt. Sie haben Queeny und ihrem Kleinen das Leben gerettet. Wie kann ich mich revanchieren?«
    Shelly schüttelte den Kopf. »Nicht nötig«, entgegnete sie. »Das habe ich doch gern gemacht.«
    »Is’ nicht Ihr Ernst!«, rief ein Mann, den Shelly schon einmal in der Stadt gesehen hatte – da jedoch hatte er sie keines Blickes gewürdigt.
    »Du kannst die Lady doch nich’ einfach so gehen lassen, Tom«, stimmte ein anderer zu. »Hast du denn gar keine Manieren?«
    Carter schien kurz darüber nachzudenken, dann hellte sich seine Miene auf. »Wie geht es eigentlich mit der Renovierung Ihrer Farm voran?«, fragte er. »Machen die Woods Ihnen immer noch Schwierigkeiten?«
    Shelly verzog das Gesicht. »Das ist noch ziemlich milde ausgedrückt. Ich habe Mühe, hier überhaupt ein Bein auf den Boden zu bekommen. Ohne die Unterstützung von Emily Jenkins wäre ich vollkommen aufgeschmissen. Aber warum fragen Sie?«
    »Nun, ich könnte am Wochenende, nachdem wir die Tiere versorgt haben, vielleicht mit meinen Jungs zu Ihnen rüberkommen. Ich meine, sofern Sie noch ein paar Leute gebrauchen können …«
    »Ob ich …« Shelly starrte ihn ungläubig an. Sie konnte ihr Glück noch gar nicht fassen. »Aber haben Sie denn gar keine Sorge, dass Geraldine Wood Ihnen Ärger machen könnte?«
    Carter hob eine Braue. »Die Woods mögen die wohlhabendsten und einflussreichsten Farmer in der ganzen Umgebung sein. Aber Sie, Ma’am, Sie sind eine von uns. Das haben Sie gerade mehr als eindrucksvoll bewiesen.«
    Zwei Wochen später schienen sich die Dinge für Shelly immer positiver zu entwickeln. Endlich war der Knoten geplatzt! Den Anfang hatte Thomas Carter gemacht, der mit seinen beiden Söhnen wie versprochen angerückt war, um bei der Renovierung der Farm mit anzupacken. Noch am selben Wochenende meldeten sich weitere freiwillige Helfer, und so gingen die Arbeiten endlich wieder sichtbar voran.
    Gemeinsam hatten sie das Dach des Vorratsspeichers im Nu instand gesetzt. Die defekten Rohrleitungen waren ausgetauscht und die Außenwand des Wohnhauses ausgebessert worden.
    Es war alles genau so, wie Hal es prophezeit hatte: Mit ihrem selbstlosen Einsatz für die Stute Queeny und das Fohlen hatte sie die Herzen der Menschen von Aorakau im Sturm erobert. Plötzlich war es überhaupt nicht mehr schwer, Kontakte zu knüpfen. Selbst Leute, die ihr zuvor mit großem Argwohn und Misstrauen begegnet waren, so wie Cora Miller, die Besitzerin des Cora’s , verhielten sich ihr gegenüber nun ausnehmend freundlich. Und zunehmend spürte sie, dass dieser Zauber auch umgekehrt zu wirken begann. Sie fühlte sich wirklich heimisch im Aorakau Valley und konnte sich manchmal gar nicht mehr vorstellen, wieder von hier fortzugehen.
    Alles hätte perfekt sein können – wären da nicht andauernd neue Schwierigkeiten mit Kim gewesen. Etwas stimmte mit dem Mädchen einfach nicht. Auch wenn sie inzwischen regelmäßig zur Schule ging, bedeutete das noch lange nicht,dass alles wieder in Ordnung war. Von Will war Shelly es ja gewöhnt, dass er viel für sich allein blieb. Aber nun ging auch Kim, wenn sie am Nachmittag vom Unterricht heimkehrte, kaum noch vor die Tür. Allenfalls Lenny McMahon gelang es noch, sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Aber wenn er fort war …
    »Vielleicht sollten Sie noch einmal versuchen, in Ruhe mit ihr zu reden«, schlug Emily vor, als die beiden Frauen zusammen das Abendessen vorbereiteten. »Sie haben doch eigentlich einen guten Draht zueinander, auch wenn es im Moment vielleicht ein bisschen kriselt.«
    »Früher womöglich …« Seufzend fuhr Shelly sich durchs Haar. »Aber es ist schon ziemlich lange her, dass wir uns miteinander unterhalten konnten, ohne gleich in Streit zu geraten.«
    »Tja«, entgegnete Emily lächelnd. »Dann wird es aber wirklich

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