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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Brüste. Er hatte bisher nur die von Carol-Ann Withersby berührt, und auch das nur durch den rauen Stoff ihrer Baumwollbluse hindurch.
    Carol-Ann war die Schwester eines der Saisonarbeiter, die auf der Farm bei der Schafschur halfen. Da sie mit ihren zweiundzwanzig Jahren noch immer unverheiratet war, achtete Bens Mutter Abigail streng darauf, ihn möglichst von Carol-Ann fernzuhalten. Mehr als ein paar aufregende Minuten hinter dem Werkzeugschuppen waren nicht drin gewesen, und als Abigail Makepeace davon Wind bekam, hatten Carol-Ann und ihr Bruder gehen müssen.
    Das lag nun schon mehr als ein Dreivierteljahr zurück, und seitdem träumte Ben davon, endlich mehr von dieser Welt der bislang unbekannten Freuden zu entdecken. Doch er hatte feststellen müssen, dass für die meisten »anständigen Mädchen« dergleichen vor der Ehe nicht infrage kam. Umso aufregender erschien ihm der Gedanke, sein Idol Marilyn Monroe nackt zu sehen – und sei es nur auf dem Papier. Aber dafür Cal hinter das Steuer seines geliebten Morris zu lassen, erschien ihm dann doch ein bisschen viel verlangt.
    »Ich denk drüber nach, Bruder«, entgegnete er. Dabei bemühte er sich, den Anschein zu erwecken, nur gelinde an diesem neuen amerikanischen Magazin interessiert zu sein,für das die Monroe sich ausgezogen hatte. »Und jetzt komm, es ist schon fast Mitternacht. Nicht, dass du morgen früh während der Sonntagsmesse wieder einnickst …«
    Dieses Missgeschick war Callum tatsächlich einmal passiert. Sein Vater war fuchsteufelswild deswegen gewesen, und wenn Ingram Wood wütend war, dann wollte man lieber nicht in seiner Nähe sein.
    Ben beneidete seinen besten Freund nicht um dessen Familie. Der Vater ein Tyrann, die Mutter zu schwach, um sich gegen ihren Mann zur Wehr zu setzen – an seiner Stelle hätte Ben vermutlich die erste Chance genutzt, das Tal zu verlassen. Doch für Callum stand fest, dass er Emerald Downs, die Farm seiner Familie, eines Tages übernehmen würde. Deshalb erduldete er die Wutausbrüche seines Vaters schweigend und ohne großes Murren.
    Nach etwa fünfzehn Minuten Fahrt erreichten sie Emerald Downs. Nur hinter einem kleinen Fenster im oberen Stockwerk des großen Farmhauses brannte noch Licht. Als Callum es bemerkte, wirkte er plötzlich fast ein wenig nervös.
    »Du kannst mich hier rauslassen, Bruder«, sagte er. »Das letzte Stück gehe ich zu Fuß.«
    Ben runzelte die Stirn. »Red keinen Unsinn, Wood. Oben am Haus kann ich viel besser wenden als hier auf der Zufahrt.«
    Sein Freund gab sich geschlagen, wurde aber immer unruhiger, je weiter sie sich dem Haus näherten. Unwillkürlich fragte Ben sich, was wohl der Grund für seine Nervosität sein mochte. Er suchte nach irgendetwas Ungewöhnlichem, konnte aber nichts entdecken.
    Und dann erblickte er das Mädchen am hell erleuchteten Fenster im Obergeschoss des Hauses, und sein Herz setzte für einen Schlag aus.
    Er sah sie nur einen winzigen Moment lang, doch ihm war von der ersten Sekunde an klar, dass er dieses atemberaubend schöne Geschöpf niemals im Leben würde vergessen können. Langes dunkles Haar umrahmte ein Gesicht, das die Farbe von Milchkaffee besaß. Die großen dunklen Augen des Mädchens blickten sehnsüchtig in die tiefschwarze Nacht, doch als sie den Wagen bemerkte, der sich dem Haus näherte, nahmen sie einen erschrockenen Ausdruck an.
    Rasch zog sich das Mädchen zurück, und in der nächsten Sekunde verlosch das Licht hinter ihrem Fenster.
    »Wer in Gottes Namen war das?«, stieß Ben heiser hervor.
    »Niemand«, entgegnete Callum ein bisschen zu schnell.
    »Niemand?« Ben schüttelte den Kopf. »Komm schon, Bruder, seit wann hast du Geheimnisse vor mir?« Er ließ den Morris vor dem Haus ausrollen und stellte den Motor ab. Dann lehnte er sich mit einem leisen Seufzen auf dem Fahrersitz zurück und verschränkte die Arme hinter den Kopf. »Sag mal, glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?«
    »Du spinnst ja!« Ärgerlich funkelte Callum ihn an; dann öffnete er die Wagentür und stieg aus. »Wir sehen uns Sonntag auf dem Fest.« Mit diesen Worten eilte er die Veranda hinauf und trat, ohne sich noch einmal umzublicken, ins Haus.
    Ben runzelte die Stirn. Was war bloß mit Callum los?
    Er wartete noch ein paar Minuten und blickte immer wieder zum Fenster hinauf, doch das geheimnisvolle Mädchen tauchte nicht noch einmal auf. Schließlich ließ er den Motor an und fuhr davon.
    In dieser Nacht träumte er von einer sanftäugigen

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