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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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dem Haus gestanden hatte. Seine eisblauen Augen und das hellblonde Haar hatten sie fasziniert und ihr Herz schneller schlagen lassen.
    Seufzend zuckte sie mit den Schultern. »Tut mir leid, ich wollte dir keine Schwierigkeiten bereiten.« Sie schlug die Augen auf. »Bist du mir jetzt böse?«
    Die finstere Miene ihres Cousins entspannte sich, er lächelte. »Du weißt doch genau, dass ich dir überhaupt nicht böse sein kann. Und jetzt komm, ich lass dich in den Garten.«
    Als May ins Freie trat, sog sie die kühle Abendluft tief in ihre Lungen. Über ihr glitzerten die Sterne am nachtschwarzen Himmel, und der Wind fuhr raschelnd durch die Kronen der Bäume, die das Grundstück umfassten.
    »Du kommst doch allein zurecht, oder?«, fragte Callum.
    May nickte. »Aber sicher. Geh ruhig.«
    Sie drang tiefer in den nächtlichen Garten ein. In Momenten wie diesen fühlte sie sich dem Land um sich so nah, dass sie den Herzschlag der Erde zu spüren glaubte. May streckte die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und badete ihr Gesicht im Sternenglanz.
    Da legte sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund. Erschrocken riss May die Augen auf. Sie wollte sich losreißen, doch da hörte sie eine flüsternde männliche Stimme an ihrem Ohr: »Bitte, nicht schreien – ich bin ein Freund!«
    Ben war nicht lange auf der Feier geblieben. Ohne Cal machte es ihm keinen rechten Spaß, und außerdem konnte er immerzu nur an das fremde Mädchen denken.
    Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, ganz egal, was er auch tat. Keine war so schön, so hinreißend wie sie. Obwohl er sie nur zwei Mal ganz kurz gesehen hatte, wusste er, dass sie es war: Das Mädchen seiner Träume, die Frau, mit der er sein ganzes Leben verbringen wollte.
    Nachdem er das Fest verlassen hatte, war er eine ganze Weile einfach nur ziellos herumgefahren, bis er sich schließlich vor der Zufahrt zu Emerald Downs wiederfand. Einer spontanen Eingebung folgend, stellte er seinen Wagen ab und betrat das Gelände der Wood-Farm. Als er plötzlich Stimmen hörte, zog er sich hinter den wuchtigen Stamm eines Rata zurück.
    Dann sah er sie , und ihm blieb fast das Herz stehen.
    Er hatte einfach nicht anders gekonnt, als sich ihr zu nähern. Damit sie nicht gleich Callum auf ihn aufmerksam machte, hatte er ihr mit der Hand den Mund zugehalten. Jetzt ließ er sie los, und sie standen sich zum ersten Mal gegenüber.Ihre Schönheit raubte ihm den Atem. Sie war noch bezaubernder, als er sie in Erinnerung hatte. Diese langen, seidigen Wimpern, die vollen Lippen und diese unglaublich tiefgründigen schwarzbraunen Augen …
    »Du … du bist Ben, oder?«
    Überrascht schaute Ben sie an. »Du kennst meinen Namen?«
    Sie lächelte schüchtern, und ihm war, als würde mitten in der Nacht plötzlich die Sonne aufgehen. »Callum hat mir von dir erzählt. Was tust du hier?«
    »Ich bin gekommen, um dich zu sehen«, stieß Ben heiser hervor.
    »Mich?« Ihre großen dunklen Augen wurden noch größer. »Aber … du kennst mich doch gar nicht!«
    Ben lachte leise. »Stimmt. Aber ich brauchte dich nur einmal aus der Ferne sehen, und es war um mich geschehen.« Er schüttelte den Kopf. »Wer bist du? Und warum tut Callum so, als würde es dich gar nicht geben?«
    Ihre Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an. »Das ist eine lange Geschichte …«
    »Ich habe die ganze Nacht Zeit, wenn es sein muss. Ich …«
    »May?« Es war Cals Stimme, die plötzlich die Stille durchschnitt. »May, wo steckst du? Komm, ich muss dich wieder auf dein Zimmer bringen …«
    »Ich muss zurück«, flüsterte sie atemlos. »Werden wir uns wiedersehen?«
    Bens Herz klopfte heftiger. Er konnte den Gedanken kaum ertragen, sie gehen zu lassen. »Ich bin morgen um dieselbe Zeit wieder hier.«
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, ehe sie wieder in Richtung Haus verschwand.
    Seufzend ließ Ben sich gegen den Baumstamm sinken.
    »May …« Er ließ sich den Namen auf der Zungen zergehen. Was für ein wunderschöner Name für das schönste Mädchen auf der ganzen Welt …

2. TEIL

 
    1
    Drei Wochen nachdem Kim von Mr Carter das Fohlen geschenkt bekommen hatte, lagen die Straßen von Aorakau wie ausgestorben da. Es war ein Samstagabend, und das einzige Lebewesen, das sich draußen blicken ließ, war eine magere dreibeinige Katze, die einen aufgeplatzten Müllsack in der schmalen Gasse neben dem Cora’s nach Essensresten durchwühlte.
    Die Bar hatte, zum ersten Mal seit Cora Miller sie führte, an einem Samstag

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