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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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der Tribüne deutlich verstehen.
    »Du bist eine Null, Jason! Ein Nichts, verstanden? Jeder Vollidiot hätte den Angriff voraussehen können, aber du hast dich überrumpeln lassen wie ein blutiger Anfänger! Was stimmt bloß nicht mit dir?«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als wollte Jason etwas erwidern – doch schließlich entschied er sich dagegen und senkte stattdessen stumm den Blick.
    Der Coach blies in seine Trillerpfeife, verkündete damit das Ende des heutigen Trainings und verschwand sofort in Richtung Schule. Zuerst wollte Will warten, bis alle fort waren, und dann ebenfalls verschwinden. Doch schließlich nahm er all seinen Mut zusammen und ging direkt auf die Jungs, die gerade ihre Sachen zusammenpackten, zu.
    Er räusperte sich angestrengt. »Hey, Jason«, rief er. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich finde, dein Vater täuscht sich: Du hast echt super gespielt!«
    Bobby und Keith, die ebenfalls zum Team gehörten, mustertenihn erstaunt. Will fühlte sich ein bisschen wie ein Kaninchen inmitten eines Rudels von Wölfen. Sein Fluchtinstinkt meldete sich, doch er kämpfte ihn nieder. Auf keinen Fall wollte er vor Jason und den anderen als Feigling dastehen!
    »Na, wen haben wir denn da?«, sagte Jason nun mit einem hintergründigen Lächeln. »Sieht ganz so aus, als hättest du mehr Mumm in den Knochen, als ich dir zugetraut habe, Makepeace. Was ist – Lust, ein paar Bälle mit uns zu werfen?«
    Will zögerte. Er wusste genau, dass er in so ziemlich jeder Sportart eine absolute Niete war und sich auf dem Spielfeld mit Sicherheit völlig lächerlich machen würde. Er hatte Angst, aber er wäre lieber gestorben, als es den anderen gegenüber zuzugeben.
    Freundschaftlich legte Jason ihm einen Arm um die Schultern, sodass Will deutlich die harten Muskeln unter seiner Sportkleidung fühlen konnte. »Wir dachten, du könntest vielleicht bei uns im Team einsteigen, Makepeace«, erklärte er. »Aber dazu müssen wir uns natürlich erst mal davon überzeugen, dass du aus dem richtigen Holz geschnitzt bist. Alles klar?«
    »Ich … Ich hab noch nie Rugby gespielt«, sagte er zögerlich. Zwischen all den größeren und viel kräftigeren Jungs, die nun aufs Spielfeld strömten, kam er sich ziemlich klein und verloren vor. »Was muss ich denn genau machen?«
    Jason grinste schief. »Laufen, Makepeace. Einfach nur laufen und versuchen, schneller zu sein als die Jungs, die hinter dir her sind.« Ein paar Spieler, darunter Keith und Bobby, lachten hämisch und tuschelten leise, ehe sie ihre Positionen einnahmen. »Und? Bist du bereit?«
    Will war alles andere als bereit – er wollte weg, einfach nurweg. Doch jetzt gab es nur noch einen Weg, einigermaßen mit Anstand aus dieser Geschichte herauszukommen.
    Er nickte und hoffte, dass man ihm seine Unsicherheit nicht allzu deutlich anmerkte. Und ehe er sichs versah, kam der Ball auch schon geradewegs auf ihn zu.
    Will war zu überrascht, um sofort zu reagieren, und so prallte ihm das lederne Ei mit voller Wucht gegen die Brust und trieb ihm die Luft aus den Lungen.
    Wie von selbst legten sich seine Hände um den Ball und hielten ihn fest. Es war, als würde er einem inneren Instinkt gehorchen. Vielleicht hatte Jason ja recht, und Rugby war doch nicht so verkehrt für ihn. Mit ein bisschen Training …
    Er kam nicht dazu, seinen Gedanken zu Ende zu bringen, denn auf einmal hörte er ein Furcht einflößendes Gebrüll. Die Erde unter seinen Füßen schien zu beben, und als er aufblickte, sah er die Mannschaft wie eine Horde wütender Elefanten auf ihn zulaufen.
    Will fing an zu rennen.
    Er rannte so schnell, wie ihn seine Beine trugen – doch das war bei Weitem nicht schnell genug. Als er einen brutalen Stoß zwischen die Schultern erhielt, wusste er, dass es vorbei war. Im Stürzen ließ er den Ball fallen und ruderte verzweifelt mit den Armen, doch er konnte sich nicht halten. Der Aufprall war mörderisch. Will hatte so etwas noch nie erlebt, es fühlte sich an, als wäre er frontal mit einem Bulldozer zusammengestoßen. Stöhnend rollte er sich auf den Rücken und rang keuchend nach Atem, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Keith Braddock auf ihn zugelaufen kam und sich auf ihn stürzte.
    Wieder wurde Will die Luft aus den Lungen gepresst. Heiße Wellen aus Schmerz jagten durch seinen Körper, als Keith’ Knie ihn seitlich am Oberkörper traf. Und es gingnoch weiter. Ein Junge nach dem anderen warf sich auf ihn, etwas – ein Ellbogen, ein Knie oder

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