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Das Geheimnis der Maurin

Das Geheimnis der Maurin

Titel: Das Geheimnis der Maurin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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verdammt, ich liebe dich so sehr!«
    »Und ich dich, Aaron!« Chalida nahm sein Gesicht zwischen die Hände und hob es wieder an. »Und ich dich! Und deswegen will ich, dass … dass wenigstens dies für immer uns gehört!«
    Chalida war klar, dass sie für das, was sie mit Aaron tun wollte, in die Hölle kommen würde – doch das war ihr gleich. Sie tröstete sich mit dem Versprechen des Propheten, dass niemand ewig in der Hölle schmoren müsse, und gern wollte sie fortan immer alle seine Gesetze pflichtschuldig befolgen, aber ein Mal, ein einziges Mal in ihrem Leben musste sie den Mann spüren, den sie liebte.
    »Küss mich weiter, Aaron, bitte, hör nicht auf!«
    »Du … aber …« Aaron wurde so bleich wie der Mond in einer eisigen Winternacht. »Und was, wenn …«
    »Keine Angst: Ich weiß, wie ich nach meiner ersten Nacht mit Musheer trotzdem bluten kann. Tamu hat es mir verraten. Anscheinend bluten nicht alle Mädchen in der ersten Nacht, und Tamu meinte, da ich so viel reite, sei diese Gefahr bei mir besonders groß …«
    »Du willst also … Aber warum, Chalida? Warum nur ein Mal – wenn wir es immer haben könnten!«
    »Weil wir es eben nicht immer haben können, Aaron, wir könnten es nicht, niemals, und so lass uns wenigstens dies erleben, nur dies, bitte!«
    Und da endlich gab er nach, senkte die Lippen wieder auf die ihren und begann, sie zärtlich zu liebkosen. Schon wenige Küsse später schwappten die Wellen einer alle Bedenken mitreißenden, brodelnden Leidenschaft über ihnen zusammen …
     
    Erst Stunden später ritten Chalida und Aaron nach Hause zurück, und in ihren Augen glomm ebenso viel Seligkeit wie Trauer, Verzweiflung gar ob der baldigen Trennung. Als sie schon fast in Sichtweite der Farm waren, griff Aaron in Barbakans Zügel und zwang Chalida, stehen zu bleiben.
    »Chalida, bitte, du musst doch auch gespürt haben, dass wir füreinander bestimmt sind! Du … du kannst doch nicht … Nicht, nachdem wir das erlebt haben; das kann nicht dein Ernst sein! Du kannst nicht wahrhaftig immer noch glauben, dass der Ewige diesen Schwur von dir gewollt hat!«
    »Aber selbst wenn nicht, Aaron, selbst wenn nicht … Wie sollte das gehen? Niemals würde Mutter ihre Zustimmung geben! Seit der Zwangstaufe ist sie … Ich weiß auch nicht. Manchmal denke ich, sie sucht ihren Untergang, und ach, sie ist nur noch am Beten! Wie soll ich ihr da erklären, dass ich einen Kafir liebe?«
    Aaron sah Chalida drängend an. »Und wenn wir heimlich zusammen weggehen? Ich finde schon ein Auskommen für uns, und das Wichtigste ist doch, dass wir zusammen sind!«
    Chalida schüttelte den Kopf.
    »Dann rede ich mit deiner Mutter. Zum Donner: Mehr als nein kann sie schließlich nicht sagen! Und du versprichst mir, dass du, wenn ich sie überreden kann, nicht mehr an den Schwur denkst!«
    »Aber sie wird …«
    »Versprich es, Chalida, bitte, versprich mir zumindest das!«
    Chalida sah ihn an, sah in seine flehenden braunen Augen, die sie noch nie so ernst und so dunkel erlebt hatte, dachte an die letzten beiden Stunden, die die wundervollsten waren, die sie je erlebt hatte, und wusste auf einmal, dass sie sich etwas vormachte: Ganz gleich, was sie dem Allmächtigen geschworen hatte – sie konnte Musheer nicht heiraten, sie würde es nicht ertragen, wenn er sie berührte, und schon gar nicht, wenn er sie küsste.
    »Aaron, ich …« Ihre Stimme kippte, und sie wollte gerade nach Aarons Hand fassen, als in der Ferne spitze Hilfeschreie ertönten. Verstört richtete sich Chalida auf. »Mein Gott, was ist da los?«
    Aaron und sie trieben ihre Pferde an. Sie galoppierten bis zum Waldrand, von wo aus sie eine gute Sicht auf die Farm hatten, zügelten die Tiere im Schutz der letzten Bäume und erblickten zahllose nach kastilischer Art aufgezäumte Reittieren vor der Farm.
    »Was geschieht da?«, stammelte Chalida.
    »Ich befürchte, das sind Büttel.« Aaron atmete heftig aus. »Mein Gott, wenn die die Inquisition geschickt hat …«
    »Der Fes«, stammelte Chalida. »Der rote Fes …«
    »Was für ein Fes?« Aaron sah sie verwirrt an.
    »Vor ein paar Wochen, Anisha und ich … Wir hatten das Gefühl, belauscht worden zu sein … Schon als die Büttel neulich kamen, um zu kontrollieren, ob Mutter wirklich zu krank war, um die Sonntagsmesse besuchen zu können, dachte ich … Oh Gott, Aaron, ich habe sie auf die Farm gelockt, ich!«
    »Aber als du mit Anisha im Wald warst – da war nur ich hinter

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