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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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standest.“
    „Das ist ziemlich einfach, Grandpa. Weil du vor meiner Tür nie aufgetaucht bist.“
    Es überraschte Matthew, dass sein Großvater ihn allein in seinem Büro ließ, damit er seine Mutter anrufen konnte. Roman hatte die Nummer gewählt, die Matthew ihm gegeben hatte, dann verschwand er beim ersten Klingelzeichen. Doch er hatte die Tür einen Spalt aufgelassen, um sicherzugehen, dass sein Enkelsohn nicht wieder auflegte.
    Matthew lauschte, als er die bekannte Ansage auf dem Anrufbeantworter hörte. Dann sagte er: „Hi, Mom, hier ist Matthew. Mir geht’s gut. Alles okay.“
    Er sah einen langen Schatten durch den Türspalt. Er wusste, dass mehr von ihm verlangt wurde; Roman würde sonst umgehend zurückkommen. „Ich bin in Australien. Ich weiß, ich sollte nicht hier sein, aber wenn ich mit Dad hergeflogen wäre, hättest du geglaubt, dass er dahintersteckt. Deswegen bin ich abgehauen, als er in Amerika war. Ich musste das tun! Weil ich wissen will, wo ich herkomme. In ein paar Tagen fliege ich wieder nach Hause … Und ich zahl dir auch jeden Cent zurück, den ich für das Ticket ausgegeben habe! Du kannst schon mal mein Geld nehmen, das auf der Bank liegt. Tut mir echt leid, aber niemand scheint zu verstehen, wie wichtig das für mich ist.“ Er zögerte. „Schade, dass du nicht da bist, Mom! Aber vielleicht ist es besser, dass wir erst reden, wenn ich zurück bin. Dann hast du alle Zeit der Welt, mir den Kopf zu waschen, weil du mich wahrscheinlich nicht mehr so schnell aus dem Haus lässt.“
    Matthew stellte sich vor, wie Liana seiner Nachricht lauschte, mit Tränen in den Augen. „Ich liebe dich.“ Seine Stimme klang belegt. „Und wenn du irgendwann mit Dad sprichst, Mom, sag ihm, dass ich ihn auch liebe.“Matthew hatte seinem Großvater die Nummer von Pacific International gegeben; dort hatte er gerade die Nachricht hinterlassen. Im Büro war um diese späte Stunde sicher niemand mehr, und morgen würde irgendeine viel beschäftigte Sekretärin die Nachricht abhören. Wenn er großes Glück hatte, würde sie sie falsch weiterleiten oder ignorieren oder als falsch verbunden abtun. Denn er hatte sorgsam vermieden, den Namen seiner Mutter zu nennen. Er legte genau in dem Moment auf, als Roman zurückkam.
    Matthew stand auf. „Sie war nicht da. Ich habe ihr eine Nachricht hinterlassen.“
    „Hast du ihr gesagt, wo du bist?“
    „Ich habe ihr gesagt, dass ich in Australien bin.“ Er erwartete weitere Fragen, aber Roman sah ihn nur streng an.
    „Hast du Tricia schon kennengelernt?“
    Matthew hoffte, ein Themenwechsel würde ihnen beiden guttun.
    „Ich werde deine Mutter später auch noch anrufen. Glaub bloß nicht, dass du mit allem durchkommst, Junge!“ Roman räusperte sich. „Und jetzt erzähl mir von dem Mädchen, das du mitgebracht hast.“
    Matthew hatte schon vorher überlegt, was er über Tricia erzählen sollte. Einerseits wollte er, dass sie wieder nach Hause zurückkehrte, auf der anderen Seite verspürte er ihr gegenüber eine gewisse Loyalität. Und so erzählte er nur, dass er sie in Sydney kennengelernt hatte. „Ich hatte mein Geld verloren und sie ihren Schlafplatz. Also haben wir beschlossen, zusammen zu reisen. Sie kennt sich hier in der Gegend aus, und ich dachte, sie könnte mir helfen.“ Fest sah er seinen Großvater an. „Tricia ist in Ordnung, keine Sorge.“
    „Hat sie auch einen Nachnamen?“
    „Muss wohl, aber sie hat ihn nie erwähnt.“
    „Ist sie von hier, Junge?“
    Matthew fühlte sich in die Enge getrieben. Doch plötzlich hatte er eine Idee. „Wir sollten sie selbst fragen“, meinteer grinsend, weil er ihm gerade noch vom Haken gesprungen war.
    „Ihr beide passt wirklich gut zusammen.“ Roman ging zum Schreibtisch. „Ich muss jetzt arbeiten.“
    „Grandpa?“
    Roman zuckte zusammen. „Was denn?“
    „Ich würde mir gern Jimiramira ansehen. Könnte mich jemand herumführen? Vielleicht … na ja … komme ich nie mehr her. Zumindest nicht so schnell wieder.“
    „Du willst, dass ich dir die Farm zeige?“
    „Du musst es nicht selbst machen, obwohl das natürlich toll wäre.“
    Roman seufzte ergeben. „Nachdem du ja nicht so oft hereinschneien willst, könnte ich mir wohl ein bisschen Zeit für dich nehmen.“
    „Wirklich?“
    „Jetzt siehst du aus wie dein Vater – und wie meiner. Ich habe ein paar Fotos. Willst du sie heute Abend ansehen?“
    Matthew war völlig verblüfft. „Irre.“
    „Ich nehme an, das heißt bei euch in Amerika

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