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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Auslegerboot. „Dann machst du den ersten Tauchgang nach dem Frühstück. Ich sehe inzwischen zu, dass ich von Bernard noch ein paar Tipps bekomme. Wir werden alle Sicherheitsvorkehrungen treffen, die möglich sind.“
    Tom schlug ihm auf den Rücken. „Wie in alten Zeiten: Mein Leben liegt in deiner Hand. Das scheint unser Schicksal zu sein.“
    „Sieht so aus.“
    Juan war jedoch gar nicht von dem Plan begeistert. „Tender braucht ruhige Hand. Er muss Zeichen befolgen, geduldig sein und sehr aufpassen. Er muss spüren, wenn etwas passieren könnte.“
    „Ich weiß, Juan“, entgegnete Tom.
    „Bernard kennt sich aus. Er spürt es, wenn unten was nicht stimmt.“
    „Aber er ist krank, und Archer will es versuchen. Er wird nicht zulassen, dass mir irgendetwas zustößt.“
    Juan runzelte die Stirn, schwieg jedoch.
    Jetzt kam auch Archer zurück, der sich von Bernard Anweisungen hatte geben lassen. Er half Tom in den Taucheranzug. Juan assistierte ihnen, wo er nur konnte, doch auf seinem Gesicht lag kein Lächeln.
    Aufmunternd lächelte Tom ihn an. „Schau nicht so grimmig, Juan! Du wirst auch bald wieder tauchen und mehr als genug Perlmutt finden.“
    „Ich glaube, ich werde nicht mehr tauchen.“ Juan schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich ab und ging davon.
    Tom hätte ihn beinahe zurückgerufen. „Was soll das denn heißen?“, fragte er Archer.
    „Wer weiß? Alle Farbigen sind abergläubisch. Die kleinste Kleinigkeit macht sie schon misstrauisch.“
    Obwohl es warm war, lief es Tom plötzlich kalt den Rücken herunter. Doch er wollte jetzt keinen Rückzieher machenund damit Archers Kompetenz infrage stellen. Dafür schuldete er ihm zu viel.
    In Ruhe prüfte Archer noch einmal alles nach, als hätte er seit Jahren nichts anderes getan. „Du machst das sehr gut“, lobte Tom. „Bernard soll zusehen, dass er bald wieder auf dem Damm ist, sonst übernimmst du noch seinen Job.“
    „Ich hätte mich nie freiwillig angeboten, wüsste ich nicht, was zu tun ist.“
    „Viel Glück!“, sagte Tom.
    „Dir auch.“ Archer hob den Taucherhelm und zögerte einen Moment, als hätte er es sich doch anders überlegt. Er hielt Toms Blick fest, dann stülpte er ihm den Helm über.
    „Archer …“
    „Was denn?“
    „Weißt du noch, was ich dir gestern wegen Willow gesagt habe?“
    „Wieso? Hast du es dir doch anders überlegt?“
    „Nein. Es ist nur einfacher für mich, da runterzugehen, wenn ich weiß, dass sie versorgt ist, falls mir was zustößt.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich um Willow. Und du suchst uns jetzt Perlmutt.“
    Tom wartete, bis Archer seinen Platz auf dem Auslegerboot eingenommen hatte und die Rettungsleine und den Luftschlauch in Händen hielt. Während Ahmed und Reece gleichmäßig Luft in seinen Helm pumpten, glitt er ins Wasser und begann seinen Abstieg.
    Wie am Tag zuvor dachte er auch jetzt an Willow. Ob sie wohl Kinder zusammen haben würden? Vielleicht war sie ja schon schwanger. Plötzlich bedauerte er, dass er sie nicht gleich geheiratet hatte. Sobald er wieder zu Hause war, wollte er schnell alles Nötige in die Wege leiten.
    Mit einem Mal wurden seine Lider schwer, als würde er langsam einschlafen. Er wusste nicht, warum er plötzlich so müde war. Er hörte das regelmäßige Rasseln der Luft, die inden Schlauch gepumpt wurde, doch heute hörte es sich für ihn an wie ein Schlaflied. Er atmete tief durch, doch trotz der Pumpe bekam er nicht genügend Luft in die Lungen.
    Er mahnte sich, nicht in Panik zu verfallen, doch er bekam immer weniger Luft. Schmerzen breiteten sich in seinem Kopf aus, und seine Finger kribbelten.
    Verzweifelt zog er an der Rettungsleine. Irgendetwas stimmte nicht, und er wusste nicht, was es war. Er musste nach oben, so schnell wie möglich, ehe er überhaupt keine Luft mehr bekam.
    Er machte sich fertig zum Aufstieg, zog noch einmal an der Leine. Das war das Signal für Archer, ihn hochzuholen – aber es tat sich nichts. Kein Rucken an der Leine von Archer, als Zeichen, dass er verstanden hatte.
    Also musste auch oben etwas nicht in Ordnung sein. Vielleicht gab es Probleme mit der Ausrüstung, und Archer versuchte jetzt verzweifelt, den Fehler zu beheben? Gleich würde er ihm ein Zeichen geben. Toms Helm würde sich wieder mit Luft füllen, und er war gerettet. Archer würde ihn nach oben holen, und sie würden gemeinsam nach einer Lösung des Problems suchen.
    Er zog noch einmal, doch seine Finger waren inzwischen so taub, dass er sie

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