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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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dassTom Mühe hatte, ihn überhaupt zu verstehen.
    „Ist sie wirklich so wertvoll, wie ich glaube?“, sagte Tom leise.
    „Noch wertvoller.“ Vorsichtig hielt Archer sie zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte sie hin und her. „Sie ist einzigartig. Unbezahlbar.“
    „Sollen wir Juan wecken und sie unten in der Kabine untersuchen?“
    Archer nickte. Diesen Fund konnten sie dem Taucher unmöglich verschweigen. Und nur unten in der Kajüte, wo Juan zusammen mit Archer schlief, könnten sie die Perle genau untersuchen.
    Tom sah zu der Auster, die ihm diesen Schatz geschenkt hatte. Er brachte es nicht übers Herz, sie von ihrem Perlmutt zu trennen, damit Knöpfe daraus gemacht werden konnten. Vorsichtig warf er sie zurück ins Wasser, sodass sie in ihrer gewohnten Umgebung sterben konnte.
    „Du bist ein Narr“, sagte Archer, der neben ihm stand, doch Zuneigung klang in seiner Stimme mit. „Ein verdammter, sentimentaler Narr. Aber ein Teufelskerl von einem Taucher.“
    Tom war bereits wohlhabend, aber nicht durch eigene Anstrengung. „Jetzt sind wir reich“, erklärte er.
    Archers Augen leuchteten im Licht des Mondes. „Dann lass uns sehen, wie reich.“
    Nachdem sie Juan geweckt hatten, nahm Archer die Perle aus seiner Hemdtasche, breitete ein weißes Taschentuch auf der Koje aus und legte die Perle darauf.
    Im Licht sah die Perle ganz anders aus. Sie leuchtete beinahe überirdisch. Ihre Form war perfekt. Und von der Größe her würde sie als beherrschendes Juwel in eine Königskrone passen.
    Juans Augen weiteten sich, während er zitternd Luft holte. „So eine Perle habe ich noch nie gesehen.“
    „Sie ist gleichzeitig silbern und weiß“, sagte Archer andächtig. „Eine seltene Farbe. Und makellos.“
    „Sie wird einen hohen Preis erzielen“, erklärte Juan.
    Tom starrte seinen Fund an. „Die Köstliche Perle“, murmelte er.
    „Muss ich das verstehen?“, fragte Archer.
    „Das ist aus der Bibel. Ich habe es als Kind gelernt.“ Er zitierte: „ Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. “
    „Für diese Perle werden Männer alles verkaufen, was sie besitzen.“ Archer betrachtete sie ehrfürchtig. „Und sie gehört uns! Mit dem Erlös können wir unser eigenes Himmelreich kaufen! Oder jedes andere Königreich, das wir haben wollen.“
    Auch Tom starrte auf die Perle. Aber er dachte nicht an ein Königreich, sondern an ein glückliches Leben mit Willow. Sie würden mit ihren Söhnen und Töchtern in einem großen Bungalow leben, während Archer sich endlich seinen lang gehegten Traum erfüllen könnte.
    „Diese Perle macht einen Mann sehr reich“, sagte Juan. „Und lässt zwei Männer bedauern, dass sie Partner sind.“
    „Sie kann uns beiden doch sicher einen guten Start ermöglichen, oder nicht?“ Tom legte sich die Perle in die Hand und schätzte ihr Gewicht.
    „Start vielleicht, aber kein Königreich.“
    „Dann müssen wir eben noch eine Saison arbeiten, oder zwei, bevor wir genug haben. Zumindest sind wir schon mal auf einem guten Weg“, meinte Tom.
    „Der uns morgen zurück zum Hafen führt“, warf Archer ein. „Wir segeln nach Hause und bringen die Perle in Sicherheit. Ich will nicht, dass irgendetwas passiert.“
    Tom schloss seine Finger um die Perle. „Meinst du nicht, wir sollten so lange wie möglich hierbleiben? Bis Juan sich wieder besser fühlt, kann ich tauchen. Das Perlmutt ist sehr gut hier.“
    „Willst du die Perle wirklich hier an Bord lassen?“
    Tom wusste, was Archer andeuten wollte. Eine Perle von diesem Wert könnte Probleme verursachen, wenn die Crew davon erfuhr. Auch wenn er den Männern vertraute und sie mochte, hatten schon kleinere Perlen zu Streitereien geführt.
    „Wir müssen es geheim halten“, entschied er. „Juan, versprich, dass du keinem was sagst.“
    Juan nickte entschieden.
    Tom glaubte ihm. „Ich denke, wir können das Risiko eingehen. Noch ein paar Tage im Graveyard, und wir haben eine volle Ladung. Danach segeln wir zurück.“ Tom erwartete, dass Archer widersprechen würde, aber er tat es nicht. Er hatte auf Toms Hand gestarrt und sah jetzt zu ihm hoch.
    „Legst du sie solange in das Kästchen?“, fragte Archer. Tom nickte. Das Perlenkästchen war geschaffen für einen Augenblick wie diesen. Hatte man sie einmal durch die schmale runde Kupferöffnung gesteckt, konnte man die Perle unmöglich

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