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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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kaum bewegen konnte. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit einem Stein zerschmettert. Er sackte nach unten auf den Meeresboden und stolperte rückwärts, bis er hinfiel.
    Er schrie Archers Namen, doch niemand konnte ihn hören. Über ihm pumpte der Schlauch im lebensspendenden Rhythmus. Und in der Koje wartete die Perle darauf, an den Meistbietenden verkauft zu werden.
    Tom starb schnell, aber nicht schnell genug. Als er vergeblich um einen letzten Atemzug kämpfte, war ihm längst klar, dass sein bester Freund ihn für die Köstliche Perle geopfert hatte. Und er selbst bezahlte den höchsten Preis dafür.

9. KAPITEL
    A rcher begrub Tom über der Hochwassermarke am Strand, auf der Höhe, wo er gestorben war. Er markierte den Platz mit einem einfachen Holzkreuz. Die Crew sah ihm zu. Die Männer hatten sich geweigert, ihm beim Ausheben von Toms Grab zu helfen, und er fühlte sich gezwungen, eine Pistole einzustecken. Sie standen unten am Wasser und beobachteten ihn. Als er fertig war, gingen sie zum Grab und legten kleine Symbole daneben, aber erst nachdem Archer wieder ins Dingi gestiegen war.
    Er wusste, dass die gesamte Crew davon überzeugt war, dass er seinen Freund umgebracht hatte. Aber Juan war der Einzige, der es auch ausgesprochen hatte.
    „Du glaubst, du hast dir einen Gefallen damit getan“, hatte Juan gesagt, nachdem sie die grausige Arbeit erledigt hatten, Toms entstellten Leichnam aus dem Taucheranzug zu befreien und ihn in eine Decke und ein Baumwolltuch zu wickeln. „Aber wir werden ab jetzt dafür sorgen, dass kein Mann mehr für dich arbeitet. Und die anderen Perlenmeister werden davon erfahren, was du getan hast. Dafür werden wir sorgen.“
    „Ich habe dir doch gesagt, Juan, dass Tom kein Zeichen gegeben hat. Ich wusste doch gar nicht, dass er in Schwierigkeiten war, bis ich gespürt habe, dass sein Körper Widerstand geleistet hat.“
    „Meinst du, ich hätte nicht gesehen, was du mit dem Ventil am Helm gemacht hast?“
    „Das ist doch lächerlich. Es ist beschädigt worden, als wir ihn herausschneiden mussten. Das musst du mir glauben. Tom war mein bester Freund.“
    Juan schloss die Hand um das goldene Kreuz, das er immer trug. „Du wirst nie wieder einen anderen haben.“
    Archer schlief an keinem der beiden Tage, die sie für die Rückfahrt nach Broome brauchten. Er drehte den anderen nie den Rücken zu und hatte ständig seine Waffe in Reichweite.
    Kaum waren sie in Broome angekommen, verließen die Männer die Odyssee , ohne sich noch einmal umzudrehen, obwohl Archer ihnen angedroht hatte, ihnen keinen Lohn zu zahlen, wenn sie ihm nicht beim Ausladen helfen würden. Also blieb ihm nichts anderes, als die Ladung allein zu sichern. Danach machte er sich mit dem Perlenkästchen auf den Weg zur Bank, wo der einzige Schlüssel verwahrt wurde.
    Während der Fahrt zurück nach Broome hatte er sich seine nächsten Schritte genau überlegt. Er wollte Sebastian Somerset die Perle zeigen, damit der wusste, was für ein Mann um die Hand seiner Tochter bitten würde. Auch Viola wollte er sie zeigen, als Beweis dafür, dass er sein Versprechen eingehalten hatte. Er war als reicher Mann zurückgekehrt.
    Nachdem er den Schlüssel geholt hatte, ging er zum Roebuck Bay Hotel, um sich ein Zimmer zu nehmen. Der Portier wies ihm zwar eines zu, schien aber nicht geneigt, sich mit ihm zu unterhalten. Als Archer ihm von der Tragödie auf der Odyssee erzählte, sah er ihn nur mitleidlos über seine runde Brille hinweg an.
    „Ich mochte Tom“, erklärte er mit ausdrucksloser Miene. „Er war ein Gentleman.“
    „Sie scheinen nicht überrascht, dass er tot ist.“
    „Ich habe schon davon erfahren.“
    Juan hatte seine Drohung wahr gemacht. Archer war dennoch erstaunt, wie schnell sich die Geschichte herumgesprochen hatte. „Die Crew gibt mir die Schuld.“ Sein Blick ging ins Leere, als würde er von unsichtbaren Mächten gequält, über die er keine Kontrolle hatte. „Aber ich habe alles Menschenmögliche getan, um ihn zu retten. Wir waren Freunde!Wenn ich könnte, würde ich seinen Platz im Grab einnehmen.“
    „Zu schade, dass so etwas nicht möglich ist.“ Der Portier wandte ihm den Rücken zu, ehe Archer etwas erwidern konnte.
    Er ging in sein Zimmer und überlegte, was er mit der Perle machen sollte. Hier im Zimmer konnte er sie nicht verstecken, weil sie dort nicht sicher war. Er könnte sie in den Banksafe legen, aber wer garantierte ihm, dass nicht einer der ehrlichen

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