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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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da. Soll ich ihre Söhne anrufen? Oder den Arzt?“
    „Sie will, dass wir heute Abend wiederkommen.“ Liana sah zu Cullen, als erhoffte sie sich von ihm einen Rat.
    Er hätte es am liebsten dabei belassen und die Worte der alten Frau als ihre Art abgetan, mit der Angst fertigzuwerden. Stattdessen sagte er: „Ich denke, wir sollten wiederkommen. Es sei denn, wir werden irgendwo anders gebraucht.“
    „Passen Sie gut auf sie auf“, bat Liana die junge Pflegerin. „Wenn es ihr schlechter geht, rufen Sie Sam an. Ansonsten warten Sie, bis wir wieder da sind.“
    „Wo ist die Perle?“, sagte Mei, ihre Stimme plötzlich so fest wie während ihres ganzen Gesprächs nicht.
    „Tantchen?“ Liana trat wieder zu ihr und ging neben dem Sessel in die Hocke.
    „Die Köstliche Perle.“
    Liana zögerte, als würde sie es vorziehen, nicht zu antworten. „Du weißt doch, dass ich sie weggeschlossen habe.“
    „Und sie ist immer noch weggeschlossen?“
    Wieder zögerte Liana. „Natürlich.“
    „Lügst du, weil du glaubst, dass ich zu alt für die Wahrheit bin? Oder weil dein Mann zuhört?“
    Liana erhob sich. „Du bist sehr müde, Tante Mei. Wir kommen heute Abend wieder.“ Sie ging zur Tür, doch Meis Worte folgten ihr.
    „Wir beide werden uns gegenseitig die Wahrheit sagen. So sollte es sein.“ Wieder schloss Mei die Augen, diesmal offenbar, weil sie das Gespräch beenden wollte.
    Cullen folgte Liana hinaus in den Flur, doch als sie sich zur Treppe wandte, hielt er sie zurück. „Was ist hier eigentlich los? Weiß Mei etwas, das ich nicht weiß?“
    „Sie ist eine alte Frau, Cullen. Sie hält so viel Aufregung nicht mehr aus. Sie fantasiert.“
    „Ist etwas mit der Perle passiert?“
    Sie schwieg lange, sodass er schon glaubte, sie würde ihm nicht antworten. Dann sah sie zur Seite. „Die Perle ist auchweg. Ich habe es im gleichen Augenblick entdeckt, als du mir gesagt hast, dass Matthew nicht in New York angekommen ist.“
    „Verdammt! Und das hast du mir verschwiegen?“
    Herausfordernd sah sie ihn an. „Ich habe es niemandem erzählt, Cullen. Niemand weiß bis jetzt davon, außer uns beiden und dem Menschen, der sie aus dem Safe entwendet hat. Hätte Tante Mei nicht davon gesprochen, hätte ich dir nichts davon gesagt.“

13. KAPITEL
    W as hast du dir nur dabei gedacht, Lee?“ Cullen strich sich die Haare aus der Stirn. Er tat das immer, wenn er aufgebracht war. Liana musste zugeben, dass er ernsthaft besorgt um Matthew war. Er liebte seinen Sohn.
    „Man hat mir nicht beigebracht, wie ich mich verhalten soll, wenn mein Sohn gekidnappt wird.“ Sie warf einen Blick nach vorne zu dem Chauffeur, der sie mit der Limousine wieder abgeholt hatte. Doch er konnte sie durch die Trennscheibe nicht hören.
    Trotzdem senkte sie die Stimme. „Die Perle ist verschwunden, genauso wie mein Sohn. Ich weiß einfach nicht, wem ich noch trauen kann.“
    „Mir natürlich auch nicht, nehme ich an. Ich weiß genau, was in deinem Kopf vorgeht. Diese Perle springt wie ein Tennisball zwischen unseren Familien hin und her.“
    „Sie springt nicht, Cullen, sie wird gestohlen. Und Menschen sind dafür gestorben.“
    „So ist es. Und ich will nicht, dass unser Sohn auch dazugehört.“
    Liana verfiel in Schweigen. Matthew war auch Cullens Sohn. Und wenn die Perle etwas mit seinem Verschwinden zu tun hatte, hatte Cullen ein Recht darauf, davon zu wissen.
    „Hast du eine Idee, wer sie gestohlen haben könnte?“, meinte er schließlich. „Kennt noch irgendjemand die Zahlenkombination?“
    „Nein, nur ich.“
    „Aber es ist nicht dein Geburtsdatum oder etwas Ähnliches, auf das man leicht kommen kann?“
    „Nein, die gleiche wie damals bei Thomas. Und er war kein gefühlsduseliger Mann.“
    „Dann glaubst du vermutlich, dass jemand den Safe aufgebrochen hat.“
    „Ich bin kein Detektiv, aber soweit ich gesehen habe, gab es keine Anzeichen, dass jemand Gewalt angewandt hat.“ Liana sah, dass sie schon fast an ihrem Apartment waren. „Sonst ist auch nichts verschwunden, soweit ich weiß.“
    „Lagen noch andere Dinge im Safe?“
    „Nein. Mein Büro gehörte früher meinem Vater. Er hat den Safe einbauen lassen, bevor er meine Mutter geheiratet hat, weil er glaubte, dass die Perle nirgends sonst sicher sei.“
    „Oder vielleicht wollte er immer daran erinnert werden, wie viel Schaden sie angerichtet hat.“
    „Es ist eine Perle. Man kann ihr kaum die Schuld geben. Außerdem weiß ich nicht mit Gewissheit, ob sie zum

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