Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
gleichen Zeitpunkt wie Matthew verschwunden ist. Ich hatte sie schon wochenlang nicht mehr aus dem Safe genommen.“ Liana verschwieg, dass sie die Perle nur sehr ungern berührte.
    „Wann hast du sie zum letzten Mal gesehen?“
    „Soweit ich mich erinnern kann, vor etwa zwei Monaten.“ Liana schwieg, während der Fahrer ihr die Tür aufhielt.
    Erst im Aufzug sagte sie: „Stanford weiß nichts davon. Auch mein Cousin Frank Fong nicht, obwohl er vielleicht mein engster Freund ist.“
    „Aber Mei weiß es.“
    „Willst du Stanford davon erzählen?“, fragte Cullen, als der Aufzug oben hielt.
    Liana trat in den Flur, blieb dann aber stehen und sagte leise: „Nein. Wenn er seine Männer alarmiert, könnte Graham auch davon erfahren.“
    „Vielleicht wäre es aber hilfreich für Stanford, um unseren Sohn zu finden.“
    „Wenn er von der Perle weiß, wird er sich vielleicht auch auf deren Suche konzentrieren. Und was ist wichtiger? Matthew oder die Perle?“
    Cullen sah sie an, als sei er schockiert, dass sie eine solche Frage überhaupt stellen konnte. Liana überlegte unterdessen, wie sie es ihm erklären könnte, ohne zu viel preiszugeben. „Die Perle wird irgendwann mir gehören, aber die nächsten Jahre ist sie noch Eigentum von Pacific International. So hat mein Vater es in seinem Letzten Willen festgelegt. Denk doch mal nach, Cullen! Können wir wirklich darauf vertrauen, dass Graham es dabei belässt, bis wir Matthew gefunden haben? Weißt du eigentlich, was sie wert ist?“
    Sein Schweigen reichte ihr als Antwort. „Dann sind wir uns einig, dass wir Stanford erst einmal nichts sagen?“
    „Nicht, bis wir einen Zusammenhang gefunden haben. Deine Tante jedenfalls glaubt daran.“
    „Meine Tante ist aufgebracht und verwirrt.“
    „Ich habe vor, heute Abend zu ihr zu gehen.“
    Liana würde mitkommen, aus Achtung vor Mei und all dem, was sie ihr zu verdanken hatte.
    Sie wollte zu ihrem Apartment gehen, doch Cullen hielt sie zurück. „Hat Matthew Zugang zu der Perle gehabt, Lee? Könnte er sie stibitzt und dann verkauft haben, ehe er weggelaufen ist?“
    Liana war empört. „Matthew würde so etwas nie tun! Er weiß, was die Perle für unsere Familie bedeutet.“
    „Hat er Zugang?“ Cullen betonte jedes Wort.
    Sie versuchte nachzudenken. „Matthew weiß von dem Safe, aber er kennt die Kombination nicht. Und ich habe sie nie irgendwo schriftlich hinterlegt.“
    „War er mal mit im Raum, als du den Safe geöffnet hast?“
    „Ich glaube nicht.“
    „War er mal allein in deinem Büro?“
    „Oft. Er macht dort seine Hausaufgaben und wartet auf mich, wenn ich Besprechungen habe. Aber er kennt die Kombination nicht.“ Sie stockte, dann zuckte sie die Schultern. „Es sind sechs Zahlen, Cullen. Man braucht eine Ewigkeit,um die richtige Kombination herauszufinden.“
    „Wird der Raum videoüberwacht?“
    „Nein. Ich will nicht beobachtet werden. Aber meine Tür ist mit einem komplizierten Alarmsystem versehen. Wenn jemand in mein Büro will, muss er es erst deaktivieren. Und Stanfords Leute patrouillieren rund um die Uhr.“
    „Vielleicht noch ein Grund, ihm nichts von der Perle zu sagen. Er wäre am ehesten in der Lage, die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.“
    Liana mochte Stanford, aber im Moment war ihr jeder verdächtig. „Ich weiß nicht, wie Matthew die Perle aus dem Safe genommen haben soll und warum.“
    „Wenn er geplant hatte wegzulaufen, brauchte er Geld. Hat er ein Bankkonto?“
    „Ja, und eine Kreditkarte. Ich habe Stanford heute Morgen die Nummer gegeben, damit er es überprüfen kann.“
    „Dann lass uns sehen, ob er schon etwas herausgefunden hat.“
    Sie liebte diesen Mann nicht mehr. Vertrauen und Respekt hatte sie schon lange vor ihrer Liebe verloren. Aber die letzten paar Minuten hatten sie und Cullen ohne Streit an einem Strang gezogen. Widerstrebend musste sie einräumen, dass sie sich besser fühlte. Sie war nicht allein. Zum ersten Mal seit Jahren stand ihr jemand bei, dem Matthew genauso wichtig war wie ihr selbst.
    Und das machte ihr Angst. Denn trotz des Herzeleids, das sie durch ihn erlitten hatte, blieb Cullen Llewellyn ein wichtiger Mensch in ihrem Leben.
    Cullen hatte schon vor Jahren gelernt, einen Menschen innerhalb von Sekunden einzuschätzen. Eine Fähigkeit, die ein Spieler brauchte – vor allem, wenn er gewinnen wollte.
    Zu gewinnen war nie Cullens größtes Vergnügen gewesen, vielmehr der Weg dahin.
    Aber diesmal setzte er nur auf Sieg.
    Cullen

Weitere Kostenlose Bücher