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Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Titel: Das Geheimnis der Pflanzenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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und begrub den Körper des jungen Menschen unter sich.
    „ Yeraly, nein!“
    Nomo warf sich neben dem herab gestürzten Baum zu Boden. Eine Hand ragte unter der Borke hervor. Er ergriff sie und suchte fieberhaft nach dem Pulsschlag. Doch da war nichts mehr. Eiseskälte durchflutete den Körper Nomos, betäubte seine Sinne.  
    „ Nein ...“, flüsterte er, tonlos und bebend.
    „ Nicht … Oh Gott! Lass es nicht zu! Bitte ...“
    Mit beiden Händen umklammerte er die leblose Hand des geliebten Menschen. In seinen Augen standen Tränen, die über seine schreckensbleichen Wangen liefen und zu Boden tropften.
    Er bemerkte in seinem Schmerz nicht, wie sich aus dem Dunkle des Parks die Gestalten von zwei Jungen heraus lösten. Beide näherten sich langsam der Unglücksstelle. Einer der beiden tippte Nomo vorsichtig auf die Schulter.
    „ Hallo, Mister ...“, begann er mit zaghafter Stimme zu sprechen.
    „ Mister .. .es tut uns Leid. Wir … wir haben den Notruf schon angerufen. Es war ein chemisches Experiment ...“
    Der Junge schluckte schwer und kämpfte selber mit den Tränen.
    „ Wir haben das nicht gewollt“, fuhr er dann mit fast flehend klingender Stimme fort. „Es ist … wir haben … wir haben doch nicht damit gerechnet, dass noch jemand auf dem Parkweg unterwegs war!“ Er schluckte krampfhaft gegen ein aufkommendes Schluchzen an.
    „ Bitte … sagen sie doch etwas“, bat er mit weinerlicher Stimme. „ Es war doch nur ein Experiment ...“
    Aber Nomo reagierte nicht. Er hörte gar nicht, was der Junge zu ihm sagte. Zu ihm drang die Umgebung nur noch wie durch einen wallenden Schleier aus Schmerz und Traurigkeit, Leere und Verlust. Sein Körper schüttelte sich in Krämpfen und sein Herz schien zerreißen zu wollen.  
    Leere.
    Eine entsetzliche Leere erfüllte ihn, als er neben dem toten, zerschmetterten Körper des Menschen kniete, der für ihn alles auf der Welt bedeutet hatte.
    Nomo weinte und nahm nichts anderes wahr, als das Wimmern der Sirene des Notarztwagens und der Feuerwehr, die sich langsam seinem Standpunkt näherten. Und aus der quäkenden Sirene wurde das Wimmern der überlasteten Feldabsorber an Bord der ATHENE. Das Ergebnis der Körperanalysen nach der überstandenen Sadir-Katastrophe kam ihm in den Sinn. Er durfte leben, Yeraly war gestorben. Er durfte leben, andere, ihm nahe stehenden Menschen würden sterben. Er durfte leben, während alle, die er kannte, um ihn herum im Strudel der Zeit zurückblieben. Und Nomo verfluchte die Sonne Sadir ...
     
    ***
     
    „ Los! Nicht so schlafmützig! Wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns!“
    Harriet winkte ihren Freundinnen zu, die ein gutes Stück hinter ihr durch den Wald stapften und missmutige Gesichter zur Schau stellten.
    „ Wenn ich geahnt hätte, auf was für eine Gewalttour uns du da mitschleppst, hätte ich den Befehl verweigert und wäre mit wehenden Fahnen desertiert!“, maulte Lfaelle Numbuna, Harriets Zimmergenossin an der Raumakademie von Johannesburg, in der Region Südafrika, die Teil der Südafrikanischen Union war.
    Zusammen mit Harriet und zwei weiteren Mitstudentinnen hatte sie vor wenigen Tagen erfolgreich ihr Diplom als Fachspezialistinnen für kybernetische Systeme errungen. Nun verbrachten sie gemeinsam einige Urlaubstage im Fjord- Nationalpark Norwegens. Es würde ihr letzter gemeinsamer Ausflug dieser Art sein, denn nach diesem Urlaub begann die praktische Ausbildung im Weltraum. Spätestens dann trennten sich ihre Wege, denn zum einen wurden sie natürlich verschiedenen Raumschiffen zugeteilt, zum anderen begann ihre berufliche Karriere in unterschiedlichen Organisationen. Harriet und Lfaelle gingen zu TESECO, die beiden anderen zur USF und zu SPOT.  
    Tanya Kluurt, eine zierliche Marsgeborene, ließ sich unter vernehmlichem Ächzen zu Boden fallen. Von Geburt an eine niedrigere Gravitation gewöhnt, machte ihr die ungewohnte, körperliche Betätigung unter Erdbedingungen ganz besonders zu schaffen.
    „ Noch ein paar Kilometer und ich falle tot zu Boden. Das schwöre ich Euch!“, jammerte sie.  
    Sie zog ihre derben Wanderstiefel aus und massierte die schmerzenden Fußsohlen.
    Harriet war stehen geblieben und hatte ihre Hände in ihre Hüften gestemmt.
    „ Und so was will Raumfahrerin werden!“, spottete sie lachend. „ Macht ja schon nach schlappen dreißig Kilometer schlapp.“
    „ Sklaventreiberin!“, murrte Tanya. „Außerdem will ich nicht Raumfahrerin werden, sondern in einer gemütlichen

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