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Das Geheimnis Der Pilgerin: Historischer Roman

Das Geheimnis Der Pilgerin: Historischer Roman

Titel: Das Geheimnis Der Pilgerin: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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vom Kampf, wütend über ihre Verluste, aber auch in Hochstimmung, weil sie zu denen gehörten, die den Überfall überlebt hatten. Maria zu besitzen, sahen sie da als verdiente Belohnung an. Dann eskalierte der Streit. Einer der beiden hielt die Gruppe mit dem Schwert in Schach, während sich der zweite auf das Mädchen stürzte. Maria, der man die Hände zusammengebunden hatte, versuchte, zu entkommen, es gelang ihr jedoch nicht, aufzustehen.
    Abram biss sich auf die Lippen. Er musste etwas tun, es war unmöglich zu warten, bis Hilfe kam, oder gar zurückzureiten und die Ritter zu holen. Schließlich konnte er sich nur zu gut vorstellen, was in Martinus' Lager vor sich ging: Martha machte wahrscheinlich drei Kreuze hinter dem Mädchen, ebenso Leopold. Gerlin sorgte sich, war aber machtlos, Salomon würde sich allenfalls halbherzig für weitere Nachforschungen einsetzen. Und Herr Martinus, dem letztlich die Entscheidung oblag? Hing der tatsächlich genug an Maria, um die Ritter auf ihre Spur zu setzen? In der letzten Zeit hatten die beiden fast nur noch gestritten, womöglich war er froh, das Mädchen los zu sein.
    Abram dachte fieberhaft nach. Es half nichts, er musste etwas tun. Warum zum Teufel war er nur ohne jede Überlegung aus dem Lager gestürmt? Der junge Mann überprüfte seine Ausrüstung. Ein Schwert und ein kleines Messer, das er wie jeder andere am Gürtel trug, um Brot und Fleisch zu schneiden, waren seine einzigen Waffen. Dann spürte er aber auch noch das Gewicht seines Feuereisens und der zugehörigen Steine. Natürlich, er hatte eben das Lagerfeuer entzündet, als sie überfallen wurden. Und in den letzten Tagen hatte es nicht geregnet ...
    Abram sah sich im letzten Dämmerlicht nach Zunderschwämmen um. Die meisten Bäume waren Rotbuchen, und gleich an der nächsten entdeckte er ein paar der muschelförmigen Pilze. Auch trockene Zweige gab es reichlich.
    Abram sprang vom Maultier und schlug seinen Feuerstein blitzschnell gegen das schlaufenförmige, stählerne Instrument, das man Feuereisen nannte. Die Funken fing er mit dem Zunderschwamm auf, und rasch entzündete sich ein kleines Feuer. Ein trockener Ast diente Abram als Fackel. Im Unterholz vergrößerte sich das Feuer rasch - Abram hoffte zwar, keinen allzu großflächigen Waldbrand zu entfachen, aber ihn trieben andere Sorgen. Der Wind stand günstig, er würde das Feuer nicht in Richtung ihres eigenen Lagers treiben.
    Der junge Mann schwang sich auf Sirene, ritt um das Lager der Wegelagerer herum und setzte jeden Reisighaufen in Brand, den er finden konnte. In diesem Moment bemerkten die Leute auf der Lichtung die Feuer und erschraken. Sie mussten annehmen, dass sich mehrere Reiter mit Fackeln näherten. Abram hielt es jetzt nicht mehr aus. Er sprengte auf die Lichtung, schlug dem ersten, der Maria bedrängte, die Fackel ins Gesicht und stieß dem zweiten das Schwert in die Brust. Aus dem Augenwinkel sah er, dass die anderen panisch in den Wald flohen.
    Maria hatte ihre Gegenwehr aufgegeben. Sie lag zusammengekrümmt im Staub und - betete. Abram hatte selten etwas gehört, das ihn glücklicher machte als ihr heiseres, verzweifeltes Flehen zu ihrem Gott. Aber er konnte ihr keine Zeit mehr lassen, dem Ewigen für ihre Rettung zu danken.
    »Kommt!«, rief er ihr gebieterisch zu und durchtrennte ihre Handfesseln mit dem Schwert, als sie sich aufrichtete.
    Hilflos sah Maria zu ihm auf. Ohne Steigbügel konnte sie nicht zu ihm aufs Pferd - um Schwung zu holen und sich vom Reiter hinaufziehen zu lassen, war sie zu geschwächt. Aber dann entdeckte sie einen Hauklotz neben dem Feuer. Abram nickte ihr zu, als sie hinaufstieg, und fasste sie um die Hüfte. Sie erschien ihm leicht wie eine Feder, als er sie vor sich aufs Pferd hob.
    »Hab keine Angst, ich halte dich«, flüsterte er.
    Maria schmiegte sich an ihn. Sie saß im Seitsitz vor ihm, gehalten von seinen starken Armen. Abram hätte sie ewig so an sich pressen mögen, aber sie mussten die Lichtung so schnell wie möglich verlassen. Noch einmal setzte er Sirene in Galopp. Die Stute floh bereitwillig. Sie war brav und hätte nicht gescheut, aber die vielen Feuer und die rennenden, schreienden Menschen um sie herum machten ihr Angst.
    Abram ließ sie laufen und parierte erst zum Schritt durch, nachdem sie in die Dunkelheit und Stille des Waldes eingetaucht waren.
    Maria zitterte in seinen Armen. Sie schien am Ende ihrer Kraft. Dennoch versuchte sie, sich von Abram zurückzuziehen.
    »Du hast mich

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