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Das Geheimnis der Puppe

Das Geheimnis der Puppe

Titel: Das Geheimnis der Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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Raumplan als Kinderzimmer deklariert, waren leer, das linke von den beiden Zimmern mit Blick auf den Garten war noch teilweise möbliert. Ganz ohne Zweifel das Schlafzimmer einer Frau.
    »Das hier wird auch noch abgehol.«, sagte Frau Dressler. Ich trat an eines der Fenster und schaute hinaus. Wie Dressler schon gesagt hatte, kein Garten, ein Park. Alles war sehr verwildert. Der ehemals vermutlich gepflegte Rasen war völlig aus der Form geraten, von wilden Blumen und Unkraut durchsetzt. Weiter hinten standen Beerensträucher und Obstbäume, alles in üppigem Grün. Und zwischen dem Grün sah ich ein paar weiße Tupfen auf und ab hüpfen. Sie gehörten zum Kleid eines kleinen Mädchens, das zwischen den Sträuchern herumlief.
    »Da ist ein kleines Kind im Garte.«, sagte ich ganz automatisch. Frau Dressler trat neben mich ans Fenster, aber offenbar hatte sie nicht so gute Augen. Sie zog die Stirn in Falten und starrte angestrengt durch die verstaubte Glasscheibe. Dann winkte sie ab.
    »Es ist kein Zaun da und keine Hecke. Da kann natürlich jeder auf das Grundstück. Wenn es Sie stört .«

    »Nein«, fiel Laura ihr ins Wort.
    »Es stört uns ganz bestimmt nicht. Wir mögen Kinder.«
    Das kleine Mädchen war inzwischen weitergelaufen und nicht mehr zu sehen. Da war nur noch dieser urwüchsige Park. Es fiel mir schwer, mich loszureißen. Das der Treppe gegenüberliegende rechte Zimmer war komplett möbliert. Ein wuchtiges Einzelbett, Kleiderschrank und dergleichen, Steiners Schlafzimmer. Das größere der beiden Bäder lag gleich daneben, hatte Verbindungstüren zu beiden Räumen. Die Treppe führte noch weiter hinauf, endete vor einer massiven Holztür. Dahinter lag der Dachboden. Wir warfen nur einen kurzen Blick hinein. Ein riesengroßer, durchgehender Raum, notdürftig erhellt durch vier verglaste Schlitze in den Giebelwänden. Zwei Kamine, massiges Gebälk, ein wenig Gerümpel in einer Ecke. Vor einem der Kamine erkannte ich flüchtig ein weiß lackiertes Schaukelpferd. Zuletzt schauten wir uns den Keller an. Da das Gelände an der Rückfront des Hauses stark abfiel, lag der Keller im hinteren Bereich zu ebener Erde. An dieser Seite war die Küche. Komplett eingerichtet mit allen Geräten, die man in einer Küche braucht. Eine Tür führte direkt ins Freie hinaus, ein großes Fenster daneben ließ genügend Licht ein. Es stand offen. Frau Dressler ging hin, um es zu schließen, lächelte verlegen.
    »Das ist wegen der frischen Luft«, erklärte sie.
    »Aber man kann besser die Fenster im Obergeschoß öffnen. Sonst kann ja jeder einsteigen.«
    Gleich neben der Küche lag ein Raum von normaler Größe. Von der Größe eben, die wir bei einem Zimmer gewohnt waren, drei mal vier Meter. Es gab ein Bett darin, einen Schrank, Tisch und Stuhl, zwei Regale an den Wänden, eine schmale Tür führte hinter dem Bett in einen Waschraum mit einer kleinen Wanne und einem WC.
    »Die Dienstbotenkamme.«, erklärte Frau Dressler. Das Bett war sogar noch bezogen. Laken, Federbett, Kissenbezüge, alles war stark verschmutzt, einfach verstaubt. Trotzdem wirkte dieses Zimmer gemütlich. Auf dem Kopfkissen lag ein unförmiges Gebilde aus dunkelgrünem Tuch. Es fiel mir auf, weil es sich stark von den karierten Bettbezügen abhob. Doch erst bei näherem Hinsehen erkannte ich, was es darstellen sollte. Eine äußerst primitive Puppe. Der Dienstbotenkammer gegenüber war ein Mauerstück. Es verschloß die Nische, die man gemeinhin unter jeder Kellertreppe findet, völlig. Auf der Mauer war, etwa sechzig Zentimeter über dem Boden, eine dünne, aber solide Eisenklappe von quadratischer Form und gut einem halben Meter Seitenlänge angebracht. Rechts war sie mit starken Scharnieren befestigt. Links befand sich ein mächtiger Riegel, der unter einen in die Mauer geschlagenen Krampen geschoben werden konnte, um die Klappe zu verschließen. Doch der Riegel war nicht vorgeschoben, und die Klappe stand ein wenig von der Mauer ab. Laura öffnete sie ganz, spähte angestrengt in die Dunkelheit und blies die Backen auf.
    »Da sieht man ja die Hand nicht vor Auge.«, murmelte sie. Frau Dressler wies auf die nächste Tür. Dahinter lag der Heizraum mit Gasbrenner für die Zentralheizung. Dann gab es noch zwei Vorratsräume mit leeren Regalen und einer großen Gefriertruhe. Ein Geräteraum, in dem Spaten, Harken, Rasenmäher und alles mögliche an Werkzeug untergebracht war, zuletzt die Garage, die ebenfalls im Keller lag. Wir diskutierten den ganzen

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