Das Geheimnis der Rose
Verstellung.
»Ich gebe niemals der Versuchung nach«, sagte sie und ihre zitternden Hände legten sich um sein Gesicht. »Das kann ich mir nicht leisten. Arbeit, Disziplin, Selbständigkeit … das sind die einzigen Werte, auf die ich mich verlassen kann. Ich möchte mich nicht verlieben. Ich möchte niemandem gehören. Doch auf der anderen Seite …«
»Ja?« fragte er in die Stille.
»Ich möchte nicht allein sein.«
»Du musst heute Nacht nicht allein sein.«
»Würdest du einer einzigen Nacht mit mir zustimmen? Und dann gehen, wenn ich dich darum bitte?«
»Ich weiß nicht«, murmelte er, da er die Wahrheit nicht zugeben wollte.
Sie lachte hoffnungslos auf, als sie sich selbst eingestand, dass es ihr einerlei war. Plötzlich war nichts so wichtig wie das Bedürfnis, mit ihm zusammen zu sein, all die intimen Geheimnisse kennenzulernen, die ihr so lange verwehrt geblieben waren.
Damon sah den Ausdruck in ihren Augen und zog den Morgenmantel von ihren Schultern. Das Kleidungsstück fiel zu einem raschelnden Haufen auf den Boden. Julia bewegte sich nicht, als sein versunkener Blick über sie glitt. Sie hätte niemals vermutet, dass der Anblick ihres Körpers ihn so heftig bewegen, dass sein Gesicht sich so röten und seine Hände so zittern würden, die er nach ihr ausstreckte.
Mit den Fingerknöcheln streichelte er die zarte Haut unter ihren Brüsten und die zerbrechliche Linie ihrer Rippen, dann strich seine Handfläche über ihren Bauch. Sie hielt den Atem an, als er die Locken zwischen ihren Schenkeln berührte und seine Finger sanft auf die Suche gingen, bis Julia mit einem Stammeln und einem Kopfschütteln zurücktrat.
Er folgte ihr sofort, schlang die Arme um ihren Rücken, und sie hörte seine leise Stimme in ihren dröhnenden Ohren. Sein Mund suchte ihre Lippen, sie öffnete sie und gab erstmals in ihrem Leben ihre hart erarbeitete Selbstbeherrschung auf. Er trug sie zum Bett, legte sie auf die kühle grüne Seide, und sie zerrte an den Schichten von Leinen und edler Baumwolle, die ihn verhüllten.
»Julia«, sagte er, und seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen, »wenn du mich aufhalten willst … um Himmels willen, dann tu es jetzt.«
Fiebrig presste sie die Lippen auf seine Wange und seinen Hals. »Ich möchte dich spüren«, flüsterte sie. »Ich möchte deine Haut fühlen.«
Damon reagierte mit einem scharfen Atemzug und dem hastigen Bemühen, Jackett, Krawatte und Hemd auszuziehen. Als er nach dem Verschluss seiner Hose griff, schoben ihre kleinen Hände ihn beiseite. Er zwang sich, geduldig zu warten, während sein Verlangen heiß aufloderte, als er das Zupfen und Zerren ihrer Finger an seiner Kleidung spürte. Sie widmete sich ganz ernsthaft ihrer Aufgabe, die schweren Knöpfe seiner Hose durch die sauber genähten Knopflöcher zu schieben.
Als der letzte Knopf offen war, setzte Damon sich auf die Bettkante, um Schuhe, Hose und Wäsche auszuziehen.
Hinter ihm herrschte Stille, dann spürte er die feuchte Berührung von Julias Mund an seiner oberen Wirbelsäule. Er versteifte sich bei der Berührung, jeder Muskel spannte sich an, als eine lange Kette von Küssen, vom Nacken bis zur Mitte des Rückens, dem ersten Kuss folgte.
Ihre Arme glitten um seine Schultern, als sie ihn von hinten festhielt, ihre nackten Brüste drückten sich gegen seinen nackten Rücken. Eine seidige Locke ihres Haars fiel ihm über die Schulten Sie schien ihm wie eine neugierige Meerjungfrau, die zum ersten Mal einen Mann entdeckt. Ihr Körper presste sich an den seinen, und ihre Hände fühlten sich sanft auf seiner Haut an. Sie berührte die Umrisse seiner Brust und verharrte, um das heftige Klopfen seines Herzens unter ihrer Handfläche zu spüren. Sie wagte sich tiefer, und ihre Finger strichen über die harten Muskeln seines Bauchs. Damon schloss die Augen, als er den zaghaften Griff ihrer Hand um seinen pochenden Stab spürte. Seine zitternden Finger legten sich über ihre Hand, so dass ihr Griff fester wurde, bis die Lust ihn zu überwältigen drohte.
Er drehte sich um und drückte sie flach auf das Bett, dann legte er sich über sie. Gierig zog sie seinen Kopf zu sich hinunter, spielte mit den Fingern in seinem Haar, als sie ihn küsste. Er umfasste ihre Brüste, nahm die Spitzen in den Mund und sah, wie die erregten Brustwarzen noch härter wurden.
Julia bog sich ihm entgegen, verloren im Zwiegespräch ihrer Körper. In den letzten Minuten war sie sich selbst fremd geworden. Schamlos gab sie
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