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Das Geheimnis der schönen Catherine

Das Geheimnis der schönen Catherine

Titel: Das Geheimnis der schönen Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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gerecht.
    Catherine atmete tief durch und stand auf, um ihrem Schicksal ins Gesicht zu blicken. Sie zwang sich, Hugo anzusehen. Sein Gesichtsausdruck war höchst seltsam.
    Eindringlich sah er sie an. »Du wirst ja wohl hoffentlich zugeben, dass du etwas an dich genommen hast, was mir gehört.«
    Ihre Augen in dem kreidebleichen Gesicht waren riesengroß. »Deine wunderschöne Krawattennadel«, flüsterte sie. »Aber ich habe sie zurückgebracht – sie ist in deinem Stadthaus, ich schwöre es.« Sie sah ihn bittend an und biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß, du glaubst, mein Schwur sei nichts wert, aber …«
    »Ich spreche nicht von meiner Krawattennadel«, sagte er rau. »Die habe ich bei mir.« Er nahm sie aus der Tasche und reichte sie ihr. »Hier, sie gehört dir. Und dein Schwur ist nicht wertlos. Dein Schwur ist für mich das Wertvollste auf der ganzen Welt.«
    Catherine wurde von einem trockenen Schluchzen geschüttelt. Sie unterdrückte die Tränen. »Nein, nein. Ich will sie nicht.« Sie weigerte sich, die Nadel zu nehmen, und nach einer Weile steckte er sie wieder ein.
    »Du sagst, dass du mir glaubst. Ich schwöre dir, ich habe dir sonst nichts gestohlen – auch niemandem anderen. Ich habe alles zurückgegeben, was ich genommen hatte, wirklich.«
    »Das stimmt nicht. Es ist zwar nur ein kleiner, harter Klumpen, der den meisten Menschen wertlos erscheinen mag, aber dennoch …«
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Aber ich habe nichts …«
    »Mein Herz«, erklärte er. »Du hast mir mein Herz gestohlen.«
    Sprachlos starrte sie ihn an. Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus. Plötzlich verzog sich ihr Gesicht. »Bitte mach dich nicht lustig über mich, das kann ich jetzt wirklich nicht ertragen.«
    »Ach, mein armer Liebling«, sagte er sanft, war mit zwei großen Schritten bei ihr und nahm sie in die Arme. »Es tut mir Leid. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen, aber du hast mich derart an der Nase herumgeführt, dass ich mir diesen kleinen Scherz einfach nicht verkneifen konnte. Aber jetzt, wo ich dich gefunden habe, werde ich dich nie wieder gehen lassen, lass dir das bloß gesagt sein.« Er legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Du hast mir das Herz gestohlen, Catherine. Und ich biete dir jetzt noch einmal den gesamten Mr. Devenish an: mein Herz, meinen Körper und meine Seele. Bitte heirate mich!« Seine Stimme brach, und er senkte den Kopf, um ihr einen zärtlichen, flüchtigen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
    Halbherzig schob sie ihn fort, Tränen in den Augenwinkeln. »Das darfst du nicht. Ich bin nicht die Richtige für dich. Ich bin meinem Vater ähnlicher, als du dir vorstellen kannst. Ich habe fast mein Leben lang gestohlen. Ich lüge, ich betrüge, ich stehle, ich täusche.«
    »Schsch.« Wieder küsste er sie. »Du hast ein wunderbares, gutes Herz, und du bist die tapferste, ehrenhafteste Person, die mir je begegnet ist.«
    »Oh nein, nein«, schluchzte Catherine. Die Tränen stürzten ihr die Wangen hinab. »So etwas darfst du nicht sagen, es stimmt doch überhaupt nicht.«
    Hugo küsste sie auf die tränenfeuchten Wangen. »Es stimmt aber doch. Mir ist egal, was du als Kind zu tun gezwungen warst …«
    »Aber ich …«
    »… und wozu man dich als Erwachsene gedrängt hat. Unsere Vergangenheit ist voller Schmerz, und weder du noch ich konnten daran etwas ändern. Jetzt aber haben wir die Wahl: Wir können entweder weiter in der Asche der Vergangenheit leben und uns elend fühlen, oder wir können uns aus der Asche erheben und uns zusammen eine neue Zukunft aufbauen. Für welche Möglichkeit willst du dich entscheiden, Catherine?«
    Sie sah zu ihm auf. Ihre Wangen waren nass, doch ihre Augen leuchteten. »Du willst mich wirklich heiraten?«
    »Wirklich, mehr als alles auf der Welt.« Er ließ auf diese Worte eine stürmische Umarmung folgen, und dann küsste er sie erst zärtlich und dann immer leidenschaftlicher.
    »Ach. Ach herrje, wie schön, dass du so etwas zu mir sagst«, schluchzte sie, während sie seine Küsse mit derselben Leidenschaft erwiderte. Dann entzog sie sich ihm kummervoll. »Natürlich kann ich dich nicht heiraten. Aber ich danke dir so sehr dafür, dass du mich darum gebeten hast.«
    »Was zum Teufel soll das heißen? Warum kannst du mich nicht heiraten? Natürlich kannst du das!«
    knurrte Hugo und zog sie wieder an seine Brust.
    Sie schob ihn von sich und reckte das Kinn entschlossen vor. »Nein! Nein – bitte, Hugo,

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