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Das Geheimnis der Schwestern

Das Geheimnis der Schwestern

Titel: Das Geheimnis der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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letzten Wochen war sie irgendwie reserviert. Ist dir das nicht aufgefallen?«
    Aurora stand auf und fing an, das Blumenbukett auf dem Tisch neu zu arrangieren. »Was meinst du denn?«
    »Hat sie Probleme auf der Arbeit? Sie sagte, sie hätte Besseres zu tun, als die Eagles Hall zu schmücken.«
    »Ich glaube, sie hat gerade einen großen Fall.«
    »Luke meinte, sie sei ihm gegenüber auch ziemlich zurückhaltend.«
    »Du kennst doch Win. Wenn sie sich in eine Sache verbissen hat …«
    »Ja. Aber ich finde es schade, dass sie uns nicht mehr besuchen kommt.«
    »Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen. Du bist jetzt mit Luke zusammen.«
    »Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Du bist auch verheiratet, trotzdem sehe ich dich ständig. Wir gehen immer noch jeden Freitag zusammen ins Outlaw. Schwestern sind wichtiger als Männer, schon vergessen? Das haben wir uns vor langer Zeit geschworen. Nur weil ich jetzt mit jemandem zusammen bin, heißt das noch lange nicht, dass ich dich und Win fallen lasse. So wichtig kann kein Mann sein.«
    Sie hörte Aurora seufzen. »Ich weiß. Das habe ich ihr auch gesagt.«
    »Also habt ihr schon darüber geredet? Was hat sie gesagt? Was ist denn los?«
    Da ließ Aurora endlich die Blumen in Ruhe und blickte auf. »Ich hab ihr gesagt, sie sollte nicht ständig so viel arbeiten.«
    »Gut. Wenn sie heute Abend kommt, werde ich ihr das auch noch mal sagen.«
    »Tja, sie kommt aber nicht.«
    »Was?«
    »Das ist dein Abend.« Aurora verstummte kurz. »Und in letzter Zeit hattest du einige davon. Lass sie einfach mal eine Weile in Ruhe, ja? Gib ihr Zeit zum Nachdenken. Sie fühlt sich im Moment zerbrechlich.«
    »Winnie? Die ist so zerbrechlich wie ein Presslufthammer.«
    »Ach, komm«, sagte Aurora in einem Ton, als wollte sie das Thema abschließen. »Lass uns nicht mehr über Win reden. Hier ist jetzt alles fertig. Ziehen wir uns um.«
    Vivi Ann folgte ihrer Schwester auf die Toilette, wo sie ihre Abendkleider an eine der Kabinentüren gehängt hatten. Während sie sich umzog und fertigmachte, vergaß sie Winonas Launen und konzentrierte sich darauf, so gut wie möglich auszusehen. Sie rollte ihr langes blondes Haar auf große, elektrische Lockenwickler und gab Festiger darauf. Um ihre Vorzüge hervorzuheben, brauchte sie nur wenig Schminke: Mascara, Rouge und Lipgloss. Dann zog sie ein fließendes, ärmelloses Kleid mit großen Tupfen und einem breiten, schmucksteinbesetzten Gürtel und ihre guten Stiefel an.
    Die nächsten zwei Stunden schwebte sie wie auf Wolken. Das Festessen war ein durchschlagender Erfolg. Fast doppelt so viele Gäste wie erwartet waren erschienen und hatten sich großartig amüsiert. Kaum hatte sie die Preise verliehen und allen für ihre Teilnahme gedankt, gab es schon Anfragen für einen zweiten Rodeomarathon im Herbst.
    »Beim nächsten Mal ist der Hauptpreis ein Sattel«, sagte sie zu Luke, als der sie über die Tanzfläche wirbelte. »Wir brauchen wirklich gute Sachpreise. Und viele Geldpreise. Dann kommen die Leute immer wieder. Statt einem Jackpot pro Monat könnten wir auch zwei veranstalten.« Sie musste über ihre eigene Begeisterung lachen. Sie fühlte sich, als hätte sie zu viel Champagner getrunken, und wollte nicht, dass es aufhörte.
    Als das Bankett schließlich zu Ende war, der Saal sich geleert hatte und alle nach Hause aufgebrochen waren, wollte sie immer noch nicht gehen.
    »Lass uns einen Spaziergang machen«, schlug Luke vor und brachte ihr ihren Wollmantel.
    »Großartige Idee.« Sie schnappte sich eine halbvolle Flasche Champagner und nahm sie mit. Hand in Hand spazierten sie durch den Ort. Vivi Ann erzählte in einer Tour. Sie schwelgte so in ihrem Erfolg, dass sie leicht überrascht war, als sie schließlich am Waves Restaurant landeten. Es war zwar schon geschlossen, aber Luke führte sie auf die Terrasse, wo sie sich an ein schmiedeeisernes Tischchen mit zwei Stühlen setzten. Dort saßen sie im Licht einer einzelnen Außenlampe, während die Wellen vom Hood Canal unruhig gegen das Ufer unter ihnen schlugen. »Hast du gesehen, wie mein Dad heute Abend gelächelt hat?«, sagte sie. Schon seit Stunden dachte sie daran und beschwor es immer wieder vor ihrem inneren Auge, um es nie zu vergessen. »Ich weiß, dass ihm das viel bedeutet. Er hat zwar nie was gesagt, aber ich weiß, er hatte immer das Gefühl, nicht in die Fußstapfen seines Vaters getreten zu sein. Aber wenn wir Water’s Edge wirklich profitabel machen, hinterlässt

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