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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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per Funk auf Phil einredete:
    »Haben Sie noch keine Sehnsucht nach einer Cocktailstunde in der Bar eines Strandhotels? Leise Musik, Palmen wiegen sich im milden Wind, der beleuchtete Swimmingpool schimmert durch die warme Nacht, und an Ihrer Seite, Phil, lehnt sich die herrlichste Frau, die ich kenne …« Sempa verdrehte die Augen, als bekomme er Magenkrämpfe. »Oder sind Sie wieder allein, Phil?«
    »O nein, Commander. Myrta ist bei mir!«
    »Ich bewundere Miß Baldwin. Wie hält sie das nur aus?«
    »Sie scheinen nichts von echter Liebe zu verstehen, Don Fernando.«
    »Das sagen Sie einem Abkömmling spanischer Granden?!« Der Commander räusperte sich. »Phil, ich muß Ihnen wohl doch ab und zu einen Besuch abstatten, damit Miß Baldwin mal was anderes zu sehen bekommt als Seelöwen, Drusenköpfe, Leguane, Tölpel und Sie!«
    »Unterstehen Sie sich!« Hassler lachte, während Sempa verbissen das Steuerrad drehte, als fahre er Slalom durch Klippen und tosendes Meer. »Wir sind wunschlos glücklich auf ›Sieben Palmen‹. So lieb Sie uns sind, Commander – bitte, verzichten Sie auf einen Besuch! Bleiben wir bei der alten Regelung: Nur wenn ich Sie rufe!«
    Don Fernando grunzte und wollte den Eindruck erwecken, als sei er beleidigt. Aber dann nahm er die Unterhaltung doch wieder auf: »Da ist noch etwas, Phil. Gut, daß Sie sich gemeldet haben. Es ist möglich, daß der Gouverneur für die Galapagosinseln, Señor Peres Domingo, eine Inspektion der Inselgruppe vornehmen wird. Dann kommt er natürlich auch zu Ihnen. Ich kann ihn daran nicht hindern. Er hat sich schon mehrmals nach Ihnen erkundigt und kann nicht glauben, daß Sie das durchhalten. Aber jetzt, wo er weiß, daß eine wunderschöne Frau bei Ihnen lebt, zerreißt ihn fast die Neugier.«
    Sempa starrte Phil entsetzt an. Er winkte mit beiden Händen. Phil beschwichtigte ihn mit einem Kopfnicken.
    »Don Domingo soll als kurzer Besuch willkommen sein«, sagte er ins Mikrofon. »Aber Sie melden ihn doch frühzeitig an, Commander?«
    »Natürlich. Warum?«
    »Ich will für Don Domingo zur Begrüßung ein ganzes Schwein braten. Knusprig, überm Spieß, mit einer Kräuter- und Gewürzsoße, so köstlich, daß ihm die Freudentränen über die Wangen rollen!«
    »Bei Gott, das hört sich verlockend an. Können Sie das denn, Phil?«
    »Sie vergessen: Myrta ist eine hervorragende Köchin! Sie werden staunen, wenn Sie mich wiedersehen: Trotz der vielen Arbeit habe ich ein paar Pfund zugenommen.«
    »Und trotz aller Liebe?«
    »Don Fernando!«
    Der Commander lachte, wie Männer zu lachen pflegen, wenn sie sich in bezug auf Frauen brüderlich verstehen. »Sie Glückspilz! Miß Myrta muß wirklich eine vorzügliche Köchin sein. Und solch eine herrliche Frau lebt mit Ihnen allein in einer Lavahöhle! Das ist schon fast Gotteslästerung. Und trotzdem: viel Glück weiterhin, Phil!«
    »Danke, Commander!«
    Phil stellte das Gerät ab. Sempa ließ das Steuerrad los und wischte sich über das Gesicht. »Du bist auch perfekt im Lügen!« knurrte er. »Was sollen wir mit dem Gouverneur auf ›Sieben Palmen‹?«
    »Hätte ich mir den auch verbeten, wäre Don Fernando mißtrauisch geworden. So aber erfahren wir rechtzeitig, wenn er kommt.«
    »Aber dann müßten wir den ganzen Schatz wegräumen. Wieder zurück in die Höhlen.«
    »Oder woanders hin. Aber weg muß er. Deshalb verlangte ich ja die frühe Benachrichtigung.«
    »Und meine Armee?« schnaufte Sempa.
    »Laß sie ins Manöver auf die andere Seite der Insel marschieren! Zum Beispiel in die Seelöwenbucht.«
    »Das ist eine Idee!« Sempa nickte zustimmend. Was Phil in den letzten Tagen wiederholt festgestellt hatte – es zeigte sich jetzt wieder: Bei Sempa begannen sich Wahn und Wirklichkeit zu vermischen. Nahtlos ging Realität in Irrsinn über.
    »Oder wir kämpfen?« sagte er plötzlich.
    »Du hast keine Kanonen wie Don Fernando!« beschwichtigte ihn Phil. »Die alten Inkas wurden vernichtet durch Donnerbüchsen! Soll sich das wiederholen?«
    »Nie! Sonst schleppen sie mir auch meine Yuma weg!«
    »Unter Garantie.«
    »Du bist ein Freund!« Sempa zog Phil an sich, schmatzte ihm einen Kuß auf die Stirn und stieß ihn wieder von sich. Hart stieß Hassler gegen das Funkgerät. »Wenn der Besuch des Gouverneurs angekündigt wird, zieh ich mich mit meiner Armee ins Innere der Insel zurück. Das ist eine vorzügliche Taktik.«
    Zwei Tage später summte es wieder im Apparat. Das rote Signallämpchen leuchtete auf. Sempa

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